Krafttraining
abnimmt und weil die natürliche hormonelle Signalkraft ebenfalls sinkt. Dies deutet darauf hin, dass die Trainingseinheit hinsichtlich ihrer Intensität und ihres Umfangs variiert werden muss, damit eine Regeneration stattfindet, vor allem nach Trainingseinheiten, bei denen es auf Grund hoher Belastungen, exzentrischer Belastungen oder hoher Umfänge zu deutlichen Muskelschäden gekommen ist.
Muskelbiopsieuntersuchungen haben gezeigt, dass 7-10 % der Muskelfasern bei älteren Personen nach einer typischen Trainingseinheit Schäden aufweisen, und dieser Prozentsatz könnte bei älteren Sportlern, die wesentlich belastungsintensivere Trainingsprotokolle absolvieren, noch höher sein. Es scheint, als seien Muskelschäden bei älteren Personen sehr offensichtlich und als ähnelten sie denen bei jüngeren und älteren Männern, die Standard-Krafttrainingsprotokolle absolvieren. In einer weiteren Untersuchung wurde gezeigt, dass ältere Frauen als Reaktion auf eine intensive Krafttrainingseinheit bei einem gegebenen Muskel höhere Prozentsätze von Muskelschäden aufweisen als jüngere Frauen. Dies scheint an der geringeren Größe der Muskeln bei älteren Frauen im Vergleich zu jüngeren Frauen zu liegen, wodurch es zu einer größeren Spannung pro Muskelquerschnittsbereich kommt. Die geringere absolute Muskelmasse und die weniger zahlreichen operationalen motorischen Einheiten führen zusammen zu einem viel größeren Prozentsatz an geschädigter Fläche.
Oxidativer Schaden
Bei der Untersuchung von Markern oxidativer DNS-Schäden bei jüngeren und älteren Männern und Frauen wurden signifikante oxidative Schäden bei den älteren Individuen festgestellt, wobei diese Schäden bei den Männern allerdings größer waren. Diese oxidativen Schäden können auf Grund des Geschlechtsunterschieds durch hormonelle Faktoren reguliert werden. Wie die sportliche Aktivität diese Marker beeinflusst, bleibt unklar, da sportliche Aktivität den oxidativen Stress auf Grund akuter Muskelgewebeschäden und resultierender Entzündung steigern kann. Es ist bekannt, dass Krafttraining vor exzentrischen Schäden schützt, was zu einer schnelleren Regeneration führen kann. Die Dauer der Regenerationszeit hängt jedoch vom Ausmaß der durch das Trainingsprotokoll erzeugten Schäden ab. In einigen Fällen können ältere Gewichtheber nur 1 × alle zwei Wochen eine hochbelastende Trainingseinheit absolvieren. In Abhängigkeit von den spezifischen Programmzielen müssen belastungsintensive und sehr belastungsintensive Tage innerhalb eines Trainingsprogramms sorgfältig geplant werden. Verschiedene Periodisierungsmodelle machen es leichter, dieser Notwendigkeit gerecht zu werden.
Tolerierung der pH-Veränderungen
Die Tolerierung hochintensiver Aktivitäten ist in den meisten Sportarten sehr wichtig. Veränderungen des Säure-Basen-Status und die Tolerierung von Veränderungen des pH-Wertes der Körpergewebe, besonders der Muskeln und des Blutes, sind ein wichtiger Aspekt des Konditionstrainings. Ein Teil dieser notwendigen Anpassung lässt sich durch ein Krafttrainingsprogramm erreichen. Die Tolerierung von Veränderungen des pH-Wertes nimmt mit zunehmendem Alter ab, am wahrscheinlichsten auf Grund des Mangels an Training, das derartige Stoffwechselbedingungen erzeugt.
Es hat sich mittlerweile herausgestellt, dass Laktat nicht die Ursache der pH-Wert-Veränderungen ist, da es nur ein tatsächlich die Pufferungskapazität des Körpers erhöhendes Nebenprodukt der Glykolyse darstellt. Die ATP-Hydrolyse trägt zu den beobachteten Veränderungen bei, und die Entwicklung sowohl der intrazellulären als auch der interzellulären Pufferkapazität kann die Tolerierung derartig dramatischer Veränderungen, wie sie bei sportlichen Wettkämpfen zu beobachten sind, verbessern.
Die allmähliche Reduzierung der Regenerationspausen zwischen den Sätzen und Übungen (z. B. von 3-4 auf 1-2 Minuten) innerhalb eines Krafttrainingsprotokolls kann die Anpassung eines Individuums unterstützen, was dazu führt, dass den physiologischen Anforderungen durch eine Verbesserung der Pufferkapazität des Blutes und Muskelgewebes besser begegnet werden kann. Es wurde beobachtet, dass etwa zwei wöchentliche Trainingseinheiten über einen Zeitraum von acht Wochen erforderlich sind, um die Pufferkapazität zu verbessern. Es kann jedoch Wochen dauern, bis das Niveau erreicht wird, das benötigt wird, um Veränderungen der Pufferkapazität zu stimulieren. Eine sorgfältige
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