Krafttraining
funktionale Kapazität wesentlich zu verbessern.
Wie bei anderen Sportlern auch, besteht die Entwicklung eines Krafttrainingsprogramms für Seniorensportler aus der Entwicklung von Vortestmethoden, dem Setzen individueller Ziele, der Gestaltung eines Programms und der Entwicklung vonEvaluationsmethoden. Die Evaluation des Trainingsprozesses sollte Tests der Kraft (wenn möglich, unter Einsatz der im Training verwendeten Geräte), der Körperzusammensetzung, der funktionalen Fähigkeiten (z. B. Stuhlheben, Aufstehen vom Stuhl), von Veränderungen der Muskelgröße, ernährungsdiagnostische Maßnahmen sowie das medizinische Verfolgen der Bedingungen vor Aufnahme des Trainings umfassen.
VERLETZUNGSPOTENZIAL UND ALTERN
Ältere Sportler scheinen anfälliger für bestimmte Verletzungen zu sein, z. B. Tendinitis im Bereich der Rotatorenmanschette und Bizepssehnenscheidenentzündung, Patellofemoralarthrose, Trochanterbursitis (Schleimbeutelentzündung im Bereich der Hüftaußenseite), Quadrizepstendinitis und -risse, Gastrocnemiuszerrungen, Knochenbrüche (bei Frauen nach der Menopause) und bandscheibenbedingte Rückenschmerzen. Zur Verletzungsprophylaxe tragen beispielsweise bestimmte, in das Programm integrierte Übungen bei (z. B. Übungen für die Rotatorenmanschette), eine Variation der im Programm eingesetzten Belastungen (z. B. leichter, moderater und sorgfältiger Einsatz schwerer Lasten), der Verzicht auf die Belastung bis zum Abbruch bei den einzelnen Wiederholungssätzen sowie das Hören auf den eigenen Körper und der Verzicht darauf, trotz Schmerz und Übersäuerung das Training fortzusetzen.
Bestimmung der medizinischen Unbedenklichkeit
Das American College of Sports Medicine (ACSM) schlägt vor, Personen, die ein Trainingsprogramm aufnehmen möchten, einer der folgenden Kategorien zuzuordnen:
Scheinbar gesund: weniger als ein koronarer Risikofaktor (Bluthochdruck, Rauchen) Herz-Kreislauf- oder Stoffwechselerkrankung.
Mit höherem Risiko: mehr als zwei koronare Risikofaktoren oder Herz-Kreislauf- oder Stoffwechselerkrankungssymptome.
Personen, bei denen früher Herz-Kreislauf-, Lungen- oder Stoffwechselerkrankungen festgestellt wurden.
In allen Fällen ist die Konsultation und Zustimmung eines Arztes empfehlenswert, mit zusätzlichen von der ACSM empfohlenen funktionalen Tests für Personen der Kategorie 3. Es wird empfohlen, dass ältere Sportler sorgfältig mit ihrem Hausarzt zusammenarbeiten, um ihre Gesundheit zu optimieren und die Risiken eines belastungsintensiveren Trainingsprogramms zu minimieren.
Progressionsrate
Das Hauptproblem älterer Sportler besteht in der Wahl der richtigen Progression, ohne Verletzungen oder akute Überlastungen zu erleiden. Die Regeneration nach einer Trainingseinheit dauert länger und Sorgfalt ist angebracht, um die physiologische Fähigkeit des Körpers zur Gewebewiederherstellung nach einer Trainingseinheit nicht zu überschätzen. Ein Überblick über die Progression wurde in einem Positionspapier der ACSM vorgestellt (Kraemer et al., 2002).
Die Gestaltung und Qualität eines Krafttrainingsprogramms für ältere Sportler sollte so aussehen, dass ihre Lebensqualität und ihr Wettkampferfolg durch die Steigerung verschiedener Komponenten der muskulären Fitness einschließlich der Muskelhypertrophie, -kraft, -schnellkraft und der lokalen Muskelausdauer verbessert wird. Empfehlenswert sind Programme, die durch Variation, allmählich progressive Überlastungen, Spezifität und eine sorgfältige Beachtung der Regeneration gekennzeichnet sind (Kraemer et al., 2002).
Wenn das langfristige Krafttrainingsziel des älteren Sportlers in der progressiven Entwicklung eines höheren Niveaus der Muskelkraft und -hypertrophie besteht, sprechen Untersuchungsergebnisse für die besondere Betonung der Variation innerhalb des Krafttrainingsprogramms. Es ist wichtig, dass die Progression allmählich stattfindet, denn das Potenzial der Kraftanpassung scheint hoch zu sein. Erwähnenswert ist auch, dass die Anpassungsrate wie auch das Ausmaß der Anpassungen geringer wird, nachdem im Verlaufe des ersten Jahres grundlegende Verbesserungen erreicht wurden.
Die Programmgestaltung für ältere Sportler sollte die wichtigen Elemente der sportlichen Leistung unter Verwendung eines periodisierten Trainingsprogramms berücksichtigen. Im Zentrum jedes Programms steht die Kraft, wobei Schnellkraftübungen und eine verbesserte Toleranz gegenüber einem reduzierten pH-Wert zur Verbesserung der
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