Kreativ fotografieren
die Kamera die Schärfe automatisch auf den neuen Bereich innerhalb des AF -Messfelds nach, wodurch die Ebene, auf die man eigentlich scharf stellen wollte, unscharf aufs Bildkommen kann. Bei Nikon und Sony nennt sich der kontinuierliche Autofokus AF-C , bei Olympus C-AF und bei Canon ‘Servo AF ’ .
Mehr über
AF -Messfeld
Autofokus ( AF )
Blende
Schärfentiefe
Einzel- oder kontinuierlicher AF | Die Wahl, welcher AF -Modus der bessere ist, richtet sich also nach dem Motiv: Für die ›Fokussieren und Neukomponieren‹ -Methode und generell für unbewegte Motive empfiehlt sich der Einzel- AF , während beibewegten Motiven der kontinuierliche Autofokus eine größere Trefferquote verspricht. Natürlich gilt letzteres auch, wenn sich nicht das Motiv selbst bewegt, sondern der Fotograf, weil er beispielsweise im Auto sitzt oder auf einem Schiff steht.
Automatischer AF | Viele Kameras bieten als dritte Alternative einen Modus, der automatisch erkennt, ob im Moment gerade kontinuierlicher oder Einzel- AF angesagt ist. Allerdings täuscht sich dieser Modus relativ häufig. Gerade bei ›Fokussieren und Neukomponieren‹ kommt es oft vor, dass der Auto- AF die Schärfe beim Neukomponieren nach justiert, was ja nicht im Sinne des Erfinders ist.
1 Es ist auch vorstellbar, dass die genannten Hersteller bei einzelnen Modellen wiederum andere Bezeichnungen gewählt haben, speziell wenn sich die Kamera an Einsteiger richtet.
AF -Messfeldsteuerung
Der kontinuierliche Autofokus stellt die Schärfe nach, wenn sich die Distanz zwischen Motiv und Fotograf ändert. Was aber, wenn sich das Motiv nicht auf der Achse nah-fern bewegt, sondern seitlich, oder von oben nach unten? Auch für diese Situationen bietet die elektronische Wunderwelt der Fotografie heute Unterstützung.
Einzelfeldsteuerung | In meinen bisherigen Erläuterungen bin ich von der Einzelfeldsteuerung ausgegangen. Dabei wird mit dem ausgewählten AF -Messfeld fokussiert, das sich verschieben lässt. Die ideale Methode für ›Fokussieren und Neukomponieren‹ und die Einstellung, mit der ich in den meisten Situationen arbeite. Bei Kameras für ambitionierte Fotografen stellt das meist die Werkseinstellung dar.
Automatische Messfeldauswahl | Apparate für Einsteiger haben heute oft eine automatische Messfeldauswahl als Grundeinstellung. Damit wird dem Fotografen erst gar nicht zugemutet sich darüber Gedanken machen zu müssen, worauf er scharf stellen möchte. Die Kamera nimmt ihm diese Entscheidung ab. Für kreative Fotografen mag diese Einstellung eine Option sein, wenn das Schießen so rasch gehen muss, dass für eine Messfeldauswahl oder ›Fokussieren und Neukomponieren‹ gar keine Zeit bleibt – wenn man also nachMöglichkeit keinen Schnappschuss versäumen will. Man muss dann halt damit leben, dass die Kamera sich gelegentlich für die falschen Punkte entscheidet und das, was man eigentlich scharf haben wollte, unscharf auf dem Bild landet.
Abb. 3.78 | Einzelfeldsteuerung Sony
Abb. 3.79 | Einzelfeldsteuerung Canon
Abb. 3.80 | Einzelfeldsteuerung Nikon
In den Bereich der automatischen Messfeldauswahl gehören natürlich auch Hilfsmittel wie Gesichtserkennung .
Dynamische Messfeldsteuerung | Bei der Einzelfeldsteuerung fokussiert die Kamera fix auf ein vorgewähltes AF -Feld. Bei der automatischen Messfeldauswahl wählt die Kamera das Messfeld automatisch aus. Die dynamische Messfeldsteuerung bringt beide Welten sinnvoll zusammen. Der Fotograf wählt ein Messfeld vor, zielt auf das Motiv (Abb. 3.84) und drückt den Auslöser halb durch – die Kamera stellt scharf. Verlässt das Motiv das Messfeld und taucht in einem anderen Messfeld auf (Abb. 3.85 und 3.86), stellt die Elektronik die Scharfstellung nach. Auch hier gilt, dass jeder Kamerahersteller sein eigenes Süppchen kocht und die Namen recht unterschiedlich ausfallen können, zum Beispiel ›Verfolgung AF‹ oder ähnlich. Die Funktion ist allerdings auch für Profis durchaus sinnvoll, um Motive, die sich rasant bewegen, einigermaßen sicher einfangen zu können – zum Beispiel Vögel im Flug oder rasende Wild- und Haustiere.
Serienbild-Funktion
Für Motive, die sich so schnell bewegen, dass der Fotograf mit Zielen, Fokussieren und Komponieren nicht nachkommt, ist eine Kombination aus kontinuierlichem Autofokus und dynamischer Messfeldsteuerung ein sehr gutes und auch für Profis adäquates Hilfsmittel. Zusätzlich kann man die Serienbild-Funktion nutzen, die von den meisten Modellen
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