Kreativ fotografieren
Motive, die sind rasend schnell und überfordern das menschliche Reaktionsvermögen, um beim Fokussieren von Hand nach zu kommen. Ich denke dabei zum Beispiel an Vögel im Flug.
Street Photography | In der Street Photography wird oft manuelles Fokussieren bevorzugt und das nicht ohne guten Grund: Auch die schnellsten AF -Systeme brauchen eine gewisse Zeit, um scharf zu stellen. Mit abnehmendem Umgebungslicht wird es für sie noch schwieriger. Und wenn der zu fokussierende Bereich in der Dämmerung in einer dunklen Gasse liegt, dann läuft oft gar nichts mehr. In diesen Situationen geht das manuelle Fokussieren durch die Hand des Fotografen deutlich flotter.
Makro | In der Makrofotografie fällt es der Automatik auf kurze Distanzen manchmal schwer, die Schärfe richtig zu berechnen. Der Autofokus irrt dann nicht selten zwischen Fokussierung auf kurze und weite Distanz hin und her. Auch hier kommt man mit manueller Fokussierung oft schneller ans Ziel.
Automatisch und manuell kombiniert | Moderne AF -Systeme erlauben meist auch automatisch und manuell zu kombinieren. Zuerst wird mit Hilfe des Autofokus scharf gestellt, indem man den Auslöser halb durchdrückt, und dann fokussiert man durch Drehen des Fokusringsam Objektiv manuell nach. Allerdings empfiehlt sich das nur, wenn man beim Drehen am Fokusring keinen Widerstand spürt. Einige Konstruktionen erlauben das manuelle Nachjustieren der Schärfe nicht, und wenn man trotzdem am Fokusring dreht, dreht man gegen den AF -Motor . Dem dürfte das auf die Dauer nicht schmecken. Vergewissern Sie sich also im Zweifelsfall erst in der Anleitung zum Objektiv, ob es ein manuelles Ändern der Schärfe im AF -Modus erlaubt. Ansonsten müssen Sie die Kamera vom Autofokus ( AF ) auf manuellen Fokus ( MF ) umschalten.
Abb. 3.66 | © Sony Europe Limited
AF -Messfelder
Zum Ermitteln der Entfernung für die Scharfstellung sucht eine Kamera nach erkennbaren Kontrastkanten innerhalb eines kleinen Bildausschnitts. Ohne mehr oder weniger deutlich erkennbare Linien, Strukturen, Schattierungen oder Übergänge kann das AF -Messsystem nicht scharf stellen. Wenn Sie einmal versuchen auf eine gleichmäßig gefärbte, glatte Wand oder glattes Papier scharf zu stellen, werden Sie wahrscheinlich erfahren, dass es der Kamera nicht gelingt. Die Kamera braucht irgendeine Form der Zeichnung, um scharf stellen zu können.
Einfache und Kreuzsensoren | AF -Messfelder teilen sich in zwei Typen auf: einfache AF -Sensoren und Kreuzsensoren. Einfache Messfelder können nur auf Linien und Strukturen in einer Richtung scharf stellen – entweder horizontal oder vertikal. Wenn Sie versuchen mit einem einfachen AF -Messfeld für horizontale Kontraste auf eine vertikale Struktur scharf zu stellen, wird das Messsystem wahrscheinlich ebenso scheitern wie bei einer glatten Fläche. Umgekehrt können Sie mit einem einfachen AF -Messfeld für vertikale Linien nicht auf eine horizontale Struktur scharf stellen. Kreuzsensoren sind in der Lage die Schärfe sowohl bei vertikalen als auch bei horizontalen Strukturen zu ermitteln. Doch wie alles Gute, sind Kreuzsensoren teurer als einfache Messfelder. Deshalb wird in den meisten DSLR -Kameras ein Mix aus beiden eingesetzt. Meist befinden sich im Zentrum ein oder mehrere Kreuzsensoren, wogegen außen herum einfache Messfelder genutzt werden.
Wenn Sie sich einmal vor ein Motiv stellen, das ausschließlich aus exakt horizontalen oder vertikalen Linien besteht, können Sie testen, welche Messfelder Ihrer Kamera Kreuzsensoren und welche einfache Sensoren sind. Bei Letzteren, in welche Richtung sie empfindlich sind. Die Rippen eines Heizkörpers eignen sich gut als Testobjekt. Kann die Kamera nur im Querformat scharf stellen, handelt es sich um ein Messfeld für horizontale Linien. Kann Sie nur im Hochformat scharf stellen, ist es ein einfacher Sensor für vertikale Strukturen. Schafft sie Hoch- und Querformat, ist es ein Kreuzsensor.
Moderne DSLRS haben oft eine Menge AF -Messfelder. Abbildung 3.67 zeigt die 51 Messfelder im Sucher einer Nikon D 700.
Der Fotograf kann es der Elektronik überlassen, mit welchen Messfeldern sie worauf scharf stellt. Oder er wählt selbst ein Feld vor und fokussiert damit auf die Stelle, wo er den Schärfepunkt haben möchte. Meist wird das mittlere Feld (Abb. 3.68) zur Messung heran gezogen. Doch die anderen lassen sich ebenso auswählen (Abb. 3.69), in der Regel über eine Wippe am Rücken der Kamera.
Die Methode, die DSLRS in der
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