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Kreativ fotografieren

Kreativ fotografieren

Titel: Kreativ fotografieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Wäger
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Oberfläche der Blütenblätter nicht mehr viel zu sehen ist. Was bleibt ist eher eine Art farbiger Flecken und Flächen in Form der Blätter und Blüten. Das liegt schlicht daran, dass zu stark gesättigte Farben das Aufnahmevermögen der Bildsensoren überfordern. Er ist nicht mehrin der Lage die feinsten Farbnuancen zu unterscheiden, um die Strukturen so wiederzugeben, wie Sie sie gesehen haben.

    Abb. 4.18 | Sättigung

    Abb. 4.19 | Sättigung

    Abb. 4.20 | Kein Vergleich zur Lebendigkeit der Farben der realen Blüte
    Noch schlimmer sieht es aus, wenn Sie so ein Foto auf einem Fotodrucker ausdrucken oder gar im Vierfarbendruck reproduzieren. Da geht dann noch ein weiteres großes Stück an Sättigung verloren. Abbildung 4.19 illustriert das Problem. Der äußerste Bereich in Form einer Sole symbolisiert den Umfang aller bunten Farben, die der Mensch wahrnehmen kann. Der Sensor einer Kamera kann nur einen Teil davon aufnehmen, ein Monitor auch nicht mehr wiedergeben. Das schwarze Dreieckrepräsentiert den Ausschnitt, den Bildsensoren und Monitore zu transportieren in der Lage sind. Ein großer Teil gesättigter Farben liegt außerhalb dieser Linie. Die entsprechenden Farben werden zu geringer gesättigten Farben komprimiert. Die weiß umrandete Formsteht für den Farbumfang des Vierfarbendrucks auf glattem Papier. Dieser Farbraum sperrt weitere Farbsättigung aus. 1
    Farbräume | Den Umfang an mehr oder weniger leuchtenden Farben, die ein Wahrnehmungssystem aufnehmen oder wiedergeben kann, bezeichnet man als Farbraum. Der Farbraum von Digitalkamera (und Scanner) und Monitor (und Beamer) nennt sich RGB , weil er auf den Grundfarben Rot, Grünund Blau 2 basiert. Der Farbraum der Druckfarben nennt sich CMYK , weil er mit den Grundfarben Cyan, Magenta, Gelbund Schwarz 3 arbeitet.
    Als wäre das alleine noch nicht kompliziert genug, gibt es auch noch verschiedene RGB - und verschiedene CMYK -Farbräume. Sie fragen sich sicher, wer sich so eine komplizierte Sache ausgedacht hat. Niemand! Es liegt an schlichter Physik. Und da ich kein Physiker bin und Sie das hier sicher nicht lesen, um einer zu werden, werde ich es uns ersparen, das Warum und Wieso näher zu erläutern. Im Moment genügt es, sich bewusst zu sein, dass menschliche Wahrnehmung, Bildsensoren, Monitore und Drucker Farben nicht identisch wahrnehmen respektive wiedergeben können.
    Praktisch werden Sie sehr wahrscheinlich mit Farbräumen in Berührung kommen, wenn Sie die Menüs Ihrer Kamera durchforsten. In den meisten Geräten, egal ob Einsteigerkamera oder Profi- DSLR , werden Sie einen Punkt finden, bei dem Sie zwischen Adobe RGB und SRGB wählen können. Was nehmen?
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    Bildsensor
    Die beiden Farbräume SRGB und Adobe RGB unterscheiden sich im Farbumfang. Der Adobe RGB Farbraum kann etwas leuchtendere Farben transportieren als der SRGB -Farbraum. Trotzdem hat der kleinere SRGB -Fabraum durchaus seinen Sinn. Er ist nämlich so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner für alle Ausgabemedien. Er gewährleistet am ehesten, dass Farben auf Monitoren, Beamern und Druckern 1 einigermaßen konstant wiedergegeben werden. 2 Man könnte also sagen, SRGB ist die bessere Wahl für Amateur- und Hobbyfotografen.
    Profifotografen, die Bilder für die Reproduktion im Vierfarbendruck fotografieren, ziehen hingegen Adobe RGB vor, sofern sie nicht im RAW -Format fotografieren. Wenn Sie im RAW -Format fotografieren, brauchen Sie sich um die Kameraeinstellung für SRGB und Adobe RGB nicht zu kümmern – es hat keine Auswirkung. Bei RAW kommt der Farbraum in der Kamera nicht zur Anwendung. In RAW entscheiden Sie erst bei der Entwicklung der digitalen Negative am Computer, ob Sie es im einen oder anderen Farbraum ausgeben wollen. 3
Helligkeit
    Mit dem dritten Parameter – nach Farbe und Sättigung – schließt sich der Kreis, und wir sind wieder bei Licht und Schatten. Farben können sich nicht nur in der Art der Farbe (›Farbe an sich‹) und ihrer Sättigung unterscheiden, sondern auch in ihrer Helligkeit.
    Bunte Farben kommen hell vor – zum Beispiel als Lachs, Rosarot, Mintgrün oder Hellblau – und dunkel – als Weinrot, Olivgrün, Petrol und Dunkelblau. Wie Abbildung 4.21 zeigt, verlieren Farben, wenn sie abgedunkelt oder aufgehellt werden, auch Sättigung. In der vertikalen Mitte der Abbildung stehen die reinen Farben. Lachs, Mintgrün oder Rosarot sind ebenso geringer gesättigt wie Weinrot, Dunkelgrün oder Petrol.
    Abbildung 4.22 zeigt noch einmal die

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