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Kreativ fotografieren

Kreativ fotografieren

Titel: Kreativ fotografieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Wäger
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Zonensystem? Gibt es an lhrer Kamera einen ein Schalter, um die richtige Zone einzustellen? Ja und nein. Zwar findet sich so Schalter an keiner mir bekannten Kamera, doch die Automatik Ihrer Kamera zielt bei den Belichtungseinstellungen in der Regel auf mittlere Helligkeit ab, also Zone 5.
Ziel der Belichtungsautomatik: Zone 5
    Der Durchschnittswert der Helligkeit eines durchschnittlichen Bildes liegt bei einem mittleren Tonwert von etwa 50%. Für die Abbildungen 4.41 bis 4.44 habe ich vier Bilder ausgesucht und mit Hilfe des Filters ›Durchschnitt berechnen‹ in Adobe Photoshop bearbeitet. Farblich unterscheiden sich die Resultate, doch die Helligkeit liegt bei allen im Bereich zwischen knapp 50% und 60%.

    Abb. 4.41 | Tonwert Ø 49%

    Abb. 4.42 | Tonwert Ø 58%

    Abb. 4.43 | Tonwert Ø 58%

    Abb. 4.44 | Tonwert Ø 60%
Mehr über
    Analoge Fotografie
    Belichtungsautomatik
    Belichtungseinstellung
    JPEG und RAW -Format
    Lichtwert ( LW )

    Abb. 4.45 | Graukarte

    Abb. 4.46 | Helles Motiv

    Abb. 4.47 | Automatische Belichtung

    Abb. 4.48 | Tonwert Ø 7%

    Abb. 4.49 | Tonwert Ø 53%

    Abb. 4.50 | Dunkles Motiv

    Abb. 4.51 | Automatische Belichtung

    Abb. 4.52 | Tonwert Ø 92%

    Abb. 4.53 | Tonwert Ø 57%
    Auch die Belichtungsautomatik Ihrer Kamera weiß, dass das Gros der Motive optimal belichtet ausfällt, wenn sie die Einstellungen für Blende , ISO -Empfindlichkeit und Belichtungszeit so wählt, dass das Ergebnis einer ungefähren Durchschnittshelligkeit von 50% 1 entspricht. Da die meisten Motive mehr oder weniger dieser Regel entsprechen, werden die meisten Aufnahmen mehr oder weniger optimal belichtet ausfallen.
    Optimale Belichtung ist nicht immer richtig | Fotografiert man ein Motiv, das deutlich von der Durchschnittshelligkeits-Regel abweicht, sind die Ergebnisse der automatischen Belichtung meist nicht zufrieden stellend.
    Das Bild der Möwe vor trübem, hellem Himmel (Abb. 4.46) weicht sehr deutlich von der Durchschnittshelligkeits-Regel ab. Mit Belichtungsautomatik fotografiert fällt das Resultat aber viel zu dunkel (unterbelichtet; Abb. 4.47) aus. Die durchschnittliche Helligkeit der Aufnahme mag 53% betragen (Abb. 4.49), aber das ändert nichts daran, dass das Bild zu dunkel wirkt.
    In diesem Fall konnte ich das Bild mittels Nachbearbeitung am Computer so entwickeln, wie es etwa der Stimmung vor Ort entspricht (Abb. 4.46). Wenn ich davon den Durchschnittswert ermittle, komme ich auf 7% (Abb. 4.48).
    Nicht jedes Motiv erlaubt eine Fehlbelichtung am Computer komplett zu korrigieren. Außerdem halte ich es ohnehin für besser, Bilder bereits bei der Aufnahme optimal einzufangen, um nicht mehr Zeit mit Nachbearbeitung als mit Fotografieren verbringen zu müssen. Für die Stimmung in Abbildung 4.50 musste ich deutlich dunkler belichten, als die Automatik der Kamera es getan hätte. Wenn ich dafür den Mittelwert berechne, komme ich auf 92% (Abb. 4.52).
    Würde die Belichtungsautomatik versuchen auch für diese Szene eine mittlere Helligkeit zu erreichen, würde das Resultat etwa aussehen wie Abbildung 4.51 – in vielen Bereichen vollständig überbelichtet, doch der mittlere Tonwert würde 57% Helligkeit entsprechen (Abb. 4.53).
Mehr über
    Belichtung, optimal
    Belichtungsautomatik
    Belichtungszeit
    Blende
    ISO-Empfindlichkeit
    Weißabgleich
    Kameraautomatiken arbeiten unglaublich schnell und präzise. Aber sie sind auch dumm. Intelligenz, Wissen, Erfahrung und Kreativität des Fotografen sind gefordert, um auch bei Szenen, die nicht dem Durchschnitt entsprechen, zu überdurchschnittlichen Resultaten zu gelangen.
Der Karton-Test
    Ich hoffe, es ist mir gelungen die theoretischen Grundlagen des Zonensystems anschaulich zu beschreiben. Doch besser als erlesene Theorie ist erfahrene Praxis. Machen Sie dazu den ›Karton-Test‹:
    Besorgen Sie sich weißen, mittelgrauen und schwarzen Karton. Stellen Sie den Belichtungsmodus auf Programm ( P ) und die Fokussierung auf Manuell. 1 Und nun machen Sie von jedem der drei Kartone eine Aufnahme (Abb. 4.54 2 ), bei der der Karton den Bildausschnitt der Kamera vollständig abdeckt. Das Resultat müsste sein, dass die Aufnahmen von weißem (Abb. 4.56), grauem (Abb. 4.57) und schwarzem Karton (Abb. 4.58) kaum zu unterscheiden sind. 3
    Das mag überraschen. Doch es steckt eine Logik dahinter. Die Automatik muss jede Aufnahme auf mittlere Helligkeit belichten! Schließlich wäre sonst nicht gewährleistet, dass sowohl am frühen Morgen eines trüben Tages, als auch zur

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