Kreativ fotografieren
zum Problem als bei so genannten High-key-Bildern.
Qualität des Bildsensors | Last but not least: Die Qualität des Sensors. Hochwertigere (und leider auch teurere) Kameras beinhalten bessere Sensoren und sollten weniger zum Rauschen neigen.
Rauschen im Bild | In Abbildung 4.100 sehen Sie eine Aufnahme, die mit einer Kompaktkamera bei ISO 800 aufgenommen worden ist. Abbildung 4.101 zeigt einen Ausschnitt aus dem Auge der Puppe in Vergrößerung. Ich persönlich finde, dass Rauschen manchen Bildern durchaus einen intimen Charme verleihen kann. Umso mehr, wenn die Bilder schwarzweiß entwickelt werden. Ich bin auch nicht der einzige Fotograf, der seinen Bildern gelegentlich in der Bearbeitung am Computer zusätzlich etwas künstlich generiertes Rauschen verleiht. Ich bin allerdings auch kein Auftrags- und Werbefotograf. Dieser wird in der Regel dazu beauftragt seine Bilder möglichst clean und gestochen scharf aufzunehmen. Rauschen geht schließlich nicht zuletzt auch auf Kosten der Detailschärfe.
Belichtungsmessung und Messmethoden
Bevor die Elektronik Einzug in Kameragehäuse hielt, waren Fotoapparate nicht in der Lage die Belichtung automatisch zu messen. Der Fotograf war darauf angewiesen die Lichtsituation selbst nach Gefühl zu schätzen und die Zeit/Blenden-Kombination entsprechend dieser Einschätzung einzustellen. 1 Oder er hatte einen Belichtungsmesser (Abb. 4.102). 2
Heute befindet sich die ganze Elektronik zur Messung der Lichtsituation und der Belichtung in der Kamera, obwohl Profis nach wie vor auf die punktgenaue Messung mittels spezieller Geräte vertrauen. Das Resultat der Messung wird je nach Kamera im Sucher, auf einem LCD -Display oder am Kamera-Display angezeigt.
Lichtwert-Skala
Die Belichtungsmessung wird meist in Form einer Skala dargestellt (Abb. 4.103 bis 4.105). Der Nullpunktzeigt eine neutrale (optimale) Belichtung an. 3 Schlägt die Skala in keine Richtung aus, erachtet die Kamera die Belichtungseinstellung für optimal. Die kleinen Punkte der Skala markieren die so genannten ƒ -Stops . Diese markieren eine Verdoppelung beziehungsweise Halbierung der Belichtung (also je einen ganzen Lichtwert).
Entspricht die Lichtsituation, die vom Belichtungsmesser gemessen wird, nicht mittlerer Helligkeit, schlägt die Waage in die eine oder andere Richtung aus. Überbelichtung wird durch ›+‹ gekennzeichnet, Unterbelichtung durch ›-‹. Ob positive Werte links oder rechts stehen, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
In Abbildung 4.104 schlägt der Balken um sechs Punkte zum zweiten ƒ -Stop in den negativen Bereich aus. Jeder Punkt unten in der Skalasteht fürLichtwert. Ein Ausschlag um zwei ƒ -Stops in den Minus-Bereich zeigt eine Unterbelichtung um –2 Lichtwerte an. Abbildung 4.105 zeigt eine leichte Überbelichtung um +Lichtwert an.
Abb. 4.102 | © macroart – fotolia.com
Abb. 4.103 | ›Optimale‹ Belichtung
Abb. 4.104 | Unterbelichtung
Abb. 4.105 | Überbelichtung
Mehr über
Belichtungseinstellung
Bildrauschen
Blende
Wenn Sie in einem der automatischen Belichtungsmodi arbeiten, wird die Kamera dafür sorgen, dass die Waage des Belichtungsmessers auf mittlere Helligkeit ausbalanciert ist. Wenn Sie die Belichtung mit Manuell (M) eigenhändig steuern, dann müssen Sie die Einstellungen für Blende und Zeit vornehmen.
Um eine Unterbelichtung, wie in Abbildung 4.104, um –2 Lichtwerte zu korrigieren, müssen Sie entweder die Blende um +2 (ganze) Blendenschritte öffnen, 1 die Belichtungszeit vervierfachen, 2 oder die Empfindlichkeit vervierfachen 3 .
Um eine Überbelichtung, wie in Abbildung 4.105, um + LW auszugleichen, muss entweder die Blende um –Blendenschritt geschlossen, die Zeit um –verkürzt oder der ISO -Wert um –verringert werden.
Um die Belichtung mit Hilfe der Elektronik der Digitalkamera zu messen, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.
Abb. 4.106 | Mittenbetonte Messung
Abb. 4.107 | Mittenbetonte Messung
Abb. 4.108 | Spotmessung
Mittenbetonte Messung
Bei der mittenbetonten Messung wird in der Regel ein Bereich im Zentrum des Bildfeldes zur Berechnung der Helligkeit heran gezogen, der in der Regel etwa 75% des gesamten Bildausschnitts einnimmt. Zwar werden auch Randbereiche mit in die Berechnung aufgenommen, aber die Priorität liegt im Zentrum.
Wie groß der Bereich ist, auf dem die Priorität liegt, unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller und eventuell auch von Kamera zu Kamera. Auch in welchem Verhältnis die
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