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Kreativ fotografieren

Kreativ fotografieren

Titel: Kreativ fotografieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Wäger
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liefern, auf das Sie mit weiter führender Lektüre aufbauen können.
    Ein paar Fotografen haben mir mitgeteilt, dass mein Buch ›Grafik und Gestaltung‹ ein solches Werk sein könnte, das wichtiges Wissen über Farbharmonie, Formenlehre und Bildgestaltung vermittelt. Es soll aber erwähnt werden, dass diese Themen etwa die Hälfte des Buches einnehmen und der Rest mit Schrift, Typografie, Corporate Design und drucktechnischen Grundlagen gefüllt ist – Themen, die Fotografen nicht unbedingt interessieren dürften. An lesenswerten Büchern, die sich praktisch ausschließlich der fotografischen Bildgestaltung, dem Motiv und der Komposition widmen, möchte ich Ihnen vor allem ›Das Foto‹ und ›Motive kreativ nutzen‹ von Harald Mante ans Herz legen.
Gestaltung ist wichtiger als Technik
    Immer wieder beobachte ich mal verwundert, mal amüsiert, mal befremdet, mit welchem Eifer sich manch Hobby-Fotograf fotografischer Technik widmen kann. Kaum hat man seine Einsteigerkameraein paar Wochen im Einsatz, fällt der Blick schon auf das Aufsteigermodell – geträumt wird ohnehin bereits vom Profi-Boliden.

    Abb. 5.1 | Interessante Motive liegen auf der Straße. Sie brauchen nur eine Bühne
    Viel ist von Megapixel, Lichtstärke, High- ISO und Vollformat die Rede. Wenig jedoch von fotografischer und gestalterischer Qualität. Man weiß nur: Viel hilft viel!
    Ich könnte auch schreiben: »Mann weiß …« – denn ich muss gestehen, dass das primär ein männliches Problem ist.
    Frage ich eine Fotografin, welche Kamera sie denn benutze, dann weiß sie oft nicht einmal den Namen der Marke, geschweige denn des Modells. Herren hingegen wissen aufs i-Tüpfelchen genau Bescheid über das Modell und beten unmittelbar darauf das Datenblatt samt aller technischen Details herunter. Für Damen ist das entweder einerlei oder zumindest Nebensache. 1 Womit sie recht haben: Was zählt, ist nicht was man hat, sondern was man daraus macht.
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    Kleinbild ( KB )
    1 Ganz sicher gibt es auch Technik-verrückte Mädchen wie auch Burschen, denen Gestaltung wichtiger ist, als nur Kennzahlen zu vergleichen. Betrachten Sie es also als Vorurteil auf Basis einer regelmäßig bestätigten Erfahrung.

Eine Frage des Formats
    Der Bildausschnitt ist die Bühne Ihrer Motive, und Sie sind der Regisseur, der den Darstellern darauf ihre Plätze und Bedeutung zuweist. Für diese Bühne gibt es verschiedene Seitenverhältnisse. Seit sich das Kleinbildformat für analoge Fotografie – und darauf folgend auch für Digitalfotografie – durchgesetzt hat, dominiert als Seitenverhältnis für Fotos das 3:2-Format. Allerdings vor allemfür Spiegelreflexkameras. Bei Kompaktkameras ist eher ein Bildverhältnis von 4:3 üblich, das auch das Format für den so genannten FourThirds -Standard ist. Auf dessen Basis gibt es System- und Spiegelreflexkameras von Olympus und Panasonic.

    Abb. 5.2 | 3:2 Hochformat

    Abb. 5.3 | 16:9; HDTV , soll der menschlichen Wahrnehmung nahe kommen

    Abb. 5.4 | 1:1; Quadrat

    Abb. 5.5 | 3:2; Kleinbildformat, Standard bei den meisten DSLRS

    Abb. 5.6 | Format im Goldenen Schnitt: 1:1,618

    Abb. 5.7 | 5:4
    Viele Kameras bieten die Möglichkeit das Aufnahmeformat zu justieren. Allerdings bedeutet das lediglich, dass das tatsächliche Sensorformat oben und unten beziehungsweise links und rechts – je nach Einstellung – beschnitten wird. Das mag sinnvoll sein, wenn Sie Bilder direkt von der Kamera aus weiter geben wollen. Bei mir wandern jedoch ohnehin alle Bilder in die Entwicklungssoftware meiner digitalen Dunkelkammer, und dort kann ich das Format immer noch meinen Wünschen entsprechend beschneiden. Schließlich ist das Abschneiden am Computer kein Problem. In der Kamera zu knapp Abgeschnittenes hingegen lässt sich nachträglich nicht wieder hinzu zaubern.
Anderes Format, andere Wirkung
    Einige Fotografen folgen der Philosophie, dass das Bild komplett im Sucher fertig komponiert werden muss. Ich teile diese Ansicht nicht. Unterschiedliche Bilder profitieren von unterschiedlichen Seitenverhältnissen. Manche Motive wirken im 3:2-Format (Abb. 5.5) am besten. Für mich stellt das den perfekten Kompromiss für ein Sensorformat dar. Allerdings finde ich es für Landschaftsaufnahmen oft etwas zu schmal, weshalb ich sie am Computer dann auf das Format des Goldenen Schnitts (Abb. 5.6), das HDTV -Format 16:9 (Abb. 5.3) oder ein 2:1-Seitenverhältnis beschneide.
    Im Hochformat wiederum fühlt sich 3:4 für mich für

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