Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kreuz des Südens

Kreuz des Südens

Titel: Kreuz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
Vom Netzwerk:
schnell. Jefferson Davis' Statue zu finden dauerte länger, als es vermutlich gebraucht hatte, sie anzumalen. Die Begleitfahrzeuge mit den Staatsschutzbeamten waren nirgendwo zu sehen.
    »Jed.« Dieses Mal war es Gouverneur Feuer, der die Trennscheibe runtersummen ließ. »Wo ist unsere Eskorte?«
    »Weitergefahren, Sir.«
    »Wohin?«
    »Ich glaube, zurück zu Ihrem Haus, Sir. Ich bin nicht sicher. Aber ich glaube, Mrs. Feuer brauchte einen Boten oder sowas.«
    »Mrs. Feuer ist auf dem Weg nach The Homestead.«
    »Wie ich hörte, soll es sich ja um eine prächtige Anlage handeln, da oben in den Bergen, mit Heilquellen, unglaublichem Essen, Skifahren und allem. Ich bin froh, dass sie sich da oben ein bisschen erholen wird«, plapperte Jed nervös weiter.
    »Wo zum Teufel sind wir, Jed?« Gouverneur Feuer musste sich beherrschen, um nicht laut zu werden.
    »Da sind 'ne ganze Menge Umleitungen, Sir«, antwortete Jed. »Wegen der Beerdigungen, glaube ich.«
    »Ich sehe keine Beerdigungen und auch keine Anzeichen dafür.«
    »Nicht auf dieser Straße, nein, Sir.«
    »Ich habe in der Tat auch kein anderes Auto gesehen.« Jetzt wurde der Gouverneur heftig.
    »Das ist die Durchgangsstraße, Sir.«
    »Durchgangsstraße? Durchgang durch was? Es gibt keinen Durchgang. Es gibt nur einen einzigen Weg rein und wieder raus aus dem Friedhof. Wenn Sie durchfahren, landen Sie im James River.«
    »Was ich meinte, Sir, war, dass dies keine Beerdigungsroute ist«, erklärte Jed und fuhr etwas langsamer.
    »Verdammt nochmal, Jed.« Der Gouverneur verlor die Geduld. »Es gibt auf einem Friedhof keine Beerdigungsroute. Die Autos fahren dorthin, wo die Person beerdigt wird. Man beerdigt keine Leute abseits der Straße. Wir haben uns verfahren.«
    »Keineswegs, Sir.«
    »Drehen Sie um, wir fahren zurück.« Eben, als Gouverneur Feuer dies sagte, glitten an seinem rechten Fenster ein Polizist und ein Junge vorüber.
    Gouverneur Feuer drehte sich in seinem Sitz um und starrte aus dem Rückfenster auf einen uniformierten Beamten und einen Jungen, der wie die Bulls gekleidet war. Sie gingen langsam und unsicher, als ob die Beine jeden Moment unter ihnen wegknicken könnten.
    »Halten Sie den Wagen an«, befahl Gouverneur Feuer. Jed trat auf die Bremse, dass die Zeitungen über den Teppichboden flogen.
    Der Auflauf hinter dem Einkaufszentrum beruhigte sich zusehends und zerstreute sich. Der Wagen der Gerichtsmedizin war auf dem Weg zum Leichenschauhaus, wo man etwas später die Autopsie an Ruby Sink durchführen würde, die uniformierten Beamten kehrten zu ihrer Arbeit auf die Straße zurück. Kriminalbeamte suchten nach Zeugen und nach Miss Sinks nächsten Angehörigen, die Medien versuchten, ihnen zuvorzukommen und als Erste mit ihnen zu sprechen. Auch die Feuerwehr hatte sich längst zurückgezogen, lediglich West und zwei Beamte der Spurensicherung waren noch am Tatort. Außer den drei Neunmillimetergeschosshülsen hatte man bisher Dutzende von Fingerabdrücken aus dem Wageninneren gesichert. Bald würde ein Tieflader kommen und den Wagen abtransportieren, damit die Spurensicherung ihn im Schutz einer geschlossenen Halle auf weitere Hinweise untersuchen konnte. Möglicherweise konnten ballistische Erkenntnisse gesichert und in den Computer der Anti Terror Force eingespeichert werden, um festzustellen, ob es Übereinstimmungen mit anderen Straftaten gab.
    Die Fingerabdrücke würden in das Automatische Fingerabdruck-Identifizierungssystem AFIS eingegeben werden, Haare, Blut und Fasern würde man an das DNS- und das forensische Labor weiterleiten.
    »Wir müssen den Wagen möglichst schnell aus der Sonne bekommen, sonst werden Blut und andere biologische Beweismittel sehr schnell unbrauchbar«, sagte West zu der Spurensicherungsbeamtin Alice Bates, die gerade das Innere des Chevy Celebrity fotografierte. »Wir haben alles«, sagte Bates. Eine zweite Technikerin, Bonita Wills, hatte ihr Augenmerk auf den im Wagen vor dem Beifahrersitz verstreuten Inhalt aus dem Notizbuch des Opfers gerichtet. West lehnte in der geöffneten Fahrertür, um zuzusehen, ihre Jacke streifte über den Rahmen.
    »Na wunderbar«, murmelte sie und versuchte, das schwarze Fingerabdruckpulver von ihrer Jacke zu wischen. West betrachtete die Blutspritzer am Rückspiegel und am Dachhimmel daneben, die Tropfen auf dem Lenkrad und die Lache geronnenen Blutes auf dem Beifahrersitz. Als sie am Tatort angekommen war, hatte Miss Sink zusammengekrümmt auf ihrer rechten Seite mit dem

Weitere Kostenlose Bücher