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Kreuzzug der Templer

Kreuzzug der Templer

Titel: Kreuzzug der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich beschützt gefühlt, das war nun vorbei.
    In einer kalten Gruft zu stecken, war nicht jedermanns Sache, aber es passte zu dieser Horde. Nur dass sie das Opfer sein sollte, gefiel Sophie nicht.
    Den Weg in dieses Versteck hatte sie gut überstanden. Sie war nicht geschlagen oder anderweitig misshandelt worden. Man hatte sie einfach in dieses große Grab hineingedrückt und es mit einer schweren Steinplatte verschlossen. Jetzt beinhaltete es die Ewige Ruhe, auf die sie gern verzichtet hätte.
    Sophie kannte sich und ihr Schicksal. Sie wusste, dass sie nie so ein Leben führen würde wie andere Frauen in ihrem Alter. Sie war die Wiedergeburt einer interessanten und widersprüchlichen Frau. Einer Heiligen und einer Hure, wie man sie auch postuliert hatte. Eine Frau, die in der Vergangenheit sehr wohl präsent gewesen war und eine große Rolle gespielt hatte, die jedoch in eine reine Männergesellschaft nicht hineinpasste und deshalb an den Rand gestellt wurde.
    Wer die normalen Evangelien las, der musste zu dieser Meinung gelangen, denn da war sie fast herausgeschrieben worden. Nur einer, Johannes, hatte ihr mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Aber nicht so viel wie die Evangelien, die von einem Thomas oder einem Phillipus geschrieben worden waren. Sie allerdings wurden von der Kirche offiziell nicht anerkannt und waren verbannt worden.
    Was hat man mit mir vor?, überlegte sie.
    Sophie wusste, dass es gerade die Templer waren, die sie verehrt hatten. Darauf setzte sie im Moment und ging davon aus, dass man sie hier nicht lebendig begraben hatte. Außerdem war sie als der wahre Baphomet bezeichnet worden und für die bösen Templer daher interessant. Für sie noch etwas, das einer Erklärung bedurfte, denn mit dieser Zwittergestalt hatte sie ihre Probleme.
    Die Zeit zog sich dahin. Eine Uhr trug sie nicht am Handgelenk. Wie viele Stunden seit ihrer Entführung vergangen waren, konnte sie nicht sagen. Das Grab schloss fugendicht, deshalb drang auch kein Tageslicht zu ihr herein.
    Die Gedanken wanderten öfter als einmal zu ihrem Ehemann.
    Wie mochte es Godwin ergangen sein?
    Der letzte Anblick stimmte sie nicht eben zuversichtlich. Da hatte er in dem verunglückten Wagen gelegen, ohne sich zu bewegen. Er war wie tot gewesen.
    Sie hoffte nicht, dass dies zutraf. Wenn ja, hätten es ihr die Höllentempler sicherlich mitgeteilt. So etwas wäre für die eine Freude gewesen.
    Etwas rieselte ihr über den Rücken!
    Genau das ließ sie aus der Starre erwachen, denn sie hatte nur gestanden und sich kaum bewegte. Das änderte sie jetzt. Zwar blieb sie auf der Stelle stehen, aber sie drehte den Kopf. Plötzlich hatte sie das Gefühl, nicht mehr allein zu sein.
    War jemand bei ihr?
    Wenn das zutraf, musste er unsichtbar sein. Oder ihr wurde eine Botschaft übermittelt, und zwar auf einem Weg, der mehr als ungewöhnlich für sie war.
    Etwas kribbelte auf ihrer Haut. Er war wie ein elektrischer Strom, der dort lief. Auch in ihrem Innern merkte sie die Veränderung. Das Blut rann schneller. Im Kopf spürte sie einen starken Druck. Sie hatte das Gefühl, als wäre jemand dabei, mit ihr Kontakt aufzunehmen, wobei dieser jemand ihr nicht feindlich gegenüberstand.
    Langsam drehte sie sich auf der Stelle. Sie hatte die Augen weit geöffnet, aber das brachte ihr nichts, denn nach wie vor vermochte sie die Dunkelheit um sie herum nicht mit ihren Blicken zu durchdringen.
    Was war das?
    Ein gutes Gefühl erfasste Sophie. Es rieselte als Strom in sie hinein und beruhigte sie. Es war so wunderbar, es fühlen zu können, und sie vergaß die schaurige Umgebung.
    Jemand war in ihrer Nähe oder versuchte es zu sein, aber er kam nicht richtig an sie heran. Irgendwo gab es eine Sperre, die sie und die andere Kraft nicht überwinden konnten.
    Sophie ging zurück, bis sie den Widerstand der Gruftwand in ihrem Rücken spürte. An dieser Stelle blieb sie stehen und schaute nach vorne. Das Grab schien mit schwarzer Pappe gefüllt zu sein, und doch malte sich inmitten dieser Schwärze etwas ab.
    Die Gefangene glaubte, die Umrisse eines Gesichts zu sehen, das sich auf dem Weg zu ihr befand.
    Sie hielt den Atem an. Im nächsten Moment stieß sie einen Namen hervor. »Godwin...? Godwin!«
    Er war es, aber er war nicht wirklich da. Er schwebte irgendwie in einer geisterhaften Gestalt vor ihr, als hätte man ihn als einen blassen Schemen gemalt.
    Angst steckte in ihr. Aber sie spürte auch so etwas wie Hoffnung in sich hochsteigen, und zugleich bemerkte sie den

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