Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
diesem Zeitpunkt produziert worden war. Dann schaute er zu Seaborg, der in einen Schlitten stieg, um die Systeme zu checken.
::Das werden wir also benutzen, um einen kompletten Planeten anzugreifen::, sagte Seaborg.::Ein paar Dutzend Soldaten der Spezialeinheit, jeder in seinem eigenen raumflugtauglichen Hamsterkäfig.::
::Du hast schon mal einen Hamsterkäfig gesehen?::, fragte Jared.
::Natürlich nicht::, gab Seaborg zurück.::Ich habe noch nicht einmal einen Hamster gesehen. Aber ich habe Bilder gesehen, und genauso sieht das hier in meinen Augen aus. Welcher Dummkopf würde sich freiwillig in so ein Ding setzen und damit losfliegen?::
::Ich bin schon mal mit einem geflogen::, gab Jared zu.
::Damit wäre diese Frage hinlänglich beantwortet::, sagte Seaborg.::Und wie hat es sich angefühlt?::
::Ziemlich ungeschützt.::
::Wunderbar!::, sagte Seaborg und verdrehte die Augen.
Jared wusste, was er meinte, aber er erkannte auch die Taktik, die hinter diesem Angriffsplan stand. Nahezu alle raumfahrenden Spezies benutzten Schiffe, um im Realraum von einem Punkt zum anderen zu gelangen. Planetare Ortungs- und Verteidigungssysteme hatten demzufolge die nötige Auflösungskapazität, um Objekte in Raumschiffgröße zu bemerken. Die Verteidigungssysteme der Obin waren in dieser Hinsicht nicht anders. Ein Schiff der Spezialeinheit würde man sofort entdecken und abwehren, ein winziges Drahtgestell, das kaum größer als ein Mensch war, dagegen nicht.
Die Spezialeinheit war sich in diesem Punkt sicher, weil man bereits sechsmal Schlitten durchs Verteidigungsnetz geschickt hatte, um die Kommunikation auf dem Mond auszuspionieren. Bei der letzten dieser Missionen hatte man Charles Boutin gehört, in einer Sendung, die ganz offen an Obinur gerichtet war. Er hatte sich nach der Ankunftszeit eines bestimmten Versorgungsschiffs erkundigt. Der Soldat, der das Signal aufgefangen hatte, konnte es zu seinem Ursprung zurückverfolgen, einer kleinen wissenschaftlichen Station an der Küste einer der vielen großen Inseln von Arist. Er hatte noch gewartet, bis er eine zweite Sendung von Boutin empfangen hatte, um seine Ortungsergebnisse zu bestätigen, bevor er zurückgekehrt war.
Als Jared davon erfahren hatte, war er neugierig geworden und hatte auf die Datei mit der Aufzeichnung der Sendung zugegriffen. Er wollte die Stimme des Mannes hören, der er angeblich einmal gewesen war. Natürlich kannte er Boutins
Stimme von vielen anderen Aufzeichnungen, die Wilson und Cainen ihm vorgespielt hatten, und es handelte sich eindeutig um dieselbe Stimme. Sie klang etwas älter, krächzender und angespannter, aber die Tonlage und die Sprachmelodie ließen keinen Zweifel zu. Jared wurde sich bewusst, wie sehr sich seine Sprechweise der von Boutin angenähert hatte, was zwar zu erwarten gewesen war, ihn aber auch ein wenig beunruhigte.
Ich habe ein ziemlich seltsames Leben , dachte Jared und blickte auf, um sich zu vergewissern, dass der Gedanke nicht nach außen gesickert war. Seaborg war immer noch mit dem Schlitten beschäftigt und ließ nicht erkennen, dass er mitgehört hatte.
Jared bewegte sich durch die Schlittenflotte zu einem anderen Objekt, einem kugelförmigen Gebilde, das ein wenig grö ßer als die Schlitten war. Es handelte sich um einen weiteren interessanten Taschenspielertrick, den die Spezialeinheit als »Bergungskapsel« bezeichnete und der dann eingesetzt wurde, wenn etwas oder jemand evakuiert werden sollte, das oder der sich nicht selbst evakuieren konnte. Im Innern der Kugel befand sich eine Aushöhlung, in der ein Individuum der meisten mittelmäßig großen intelligenten Spezies Platz finden konnte. Die Soldaten der Spezialeinheit beförderten die Person hinein, versiegelten die Kapsel und traten zurück, während die Kapsel von den Triebsätzen in den Himmel geschossen wurde. Drinnen wurde gleichzeitig ein starkes Antigravfeld aktiviert, weil der Insasse ansonsten unter dem Druck zerquetscht worden wäre. Später würde ein Schiff der Spezialeinheit die Kapsel im Weltraum aufnehmen.
Diese Kapsel war natürlich für Boutin gedacht. Der Plan war einfach: die wissenschaftliche Station angreifen, in der
man Boutin lokalisiert hatte, alle Kommunikationssysteme ausschalten, Boutin schnappen und in die Bergungskapsel stecken, die sich bis auf Skip-Distanz entfernen würde. Die Kite würde dann nur so lange auftauchen, wie es dauerte, die Kapsel an Bord zu nehmen und wieder zu verschwinden, bevor die Obin die Jagd
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