Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Empfängerseite. Aber diesen Trick hat er für sich behalten. Ich habe ihn erst entdeckt, nachdem Sie mir gesagt haben, dass ich mir seine persönlichen Daten ansehen soll. Dabei hatte ich großes Glück, denn der Rechner, auf dem ich sie gefunden habe, sollte gelöscht und dem KVA-Observatorium
überstellt werden. Dort interessiert man sich sehr dafür, wie gut die wissenschaftlichen Modelle der Consu die Vorgänge im Inneren eines Sterns beschreiben.«
Robbins zeigte auf das Hologramm. »Ich glaube, das hier ist von etwas größerer Wichtigkeit.«
Wilson zuckte die Achseln. »Allgemein betrachtet ist es eigentlich gar nicht besonders nützlich.«
»Machen Sie Witze? Wir können damit ein Bewusstsein speichern!«
»Sicher, und das ist vielleicht wirklich nützlich. Aber man kann nicht allzu viel damit machen . Wie viel wissen Sie über die Einzelheiten des Bewusstseinstransfers?«
»Ein bisschen was«, sagte Robbins. »Ich bin kein Experte. Ich wurde wegen meines Organisationstalents zum Adjutanten des Generals ernannt, nicht wegen wissenschaftlicher Kenntnisse.«
»Also gut«, sagte Wilson. »Sie haben vorhin selbst erwähnt, dass Bewusstseinsmuster ohne Gehirn im Normalfall kollabieren. Das liegt daran, dass der menschliche Geist völlig von der physischen Struktur des Gehirns abhängig ist. Und zwar nicht irgendeines Gehirns, sondern ausschließlich von dem, in dem es sich entwickelt hat. Jedes Bewusstseinsmuster ist wie ein Fingerabdruck. Es ist typisch für eine bestimmte Person, und zwar bis hinunter zur genetischen Ebene.«
Wilson richtete einen Finger auf Robbins. »Schauen Sie sich Ihren Körper an, Colonel. Er wurde genetisch erheblich modifiziert – Sie haben grüne Haut und eine verbesserte Muskulatur und künstliches Blut, dessen Sauerstoffspeicherkapazität ein Vielfaches dessen beträgt, was für natürliches Blut normal ist. Sie sind eine Hybride aus Ihren individuellen und aus künstlichen Genen, die Ihnen übernatürliche Fähigkeiten
verleihen. Also sind Sie in genetischer Hinsicht nicht mehr ganz menschlich – mit Ausnahme Ihres Gehirns. Ihr Gehirn ist absolut menschlich, und es entspricht völlig Ihrem ursprünglichen genetischen Bauplan. Denn wenn es das nicht wäre, könnte Ihr Bewusstsein gar nicht transferiert werden.«
»Warum?«, fragte Robbins.
Wilson grinste. »Ich wäre froh, wenn ich es Ihnen sagen könnte. Ich gebe nur weiter, was Charlie und seine Labormitarbeiter mir erzählt haben. Ich bin hier nur der Elektronenschieber. Aber ich weiß, es bedeutet, dass Ihnen das hier« – Wilson zeigte auf das Hologramm – »gar nichts nützen würde, weil es ein bestimmtes Gehirn benötigt, und zwar Charlies Gehirn, wenn es Ihnen verraten soll, was es weiß. Und Charlies Gehirn hat sich uns entzogen, genauso wie der Rest von ihm.«
»Wenn uns das hier gar nichts nützt, würde ich gerne wissen, warum ich zu Ihnen kommen sollte.«
»Ich habe nur gesagt, dass es allgemein betrachtet nicht besonders nützlich ist. Aber in ganz besonderer Hinsicht könnte es durchaus nützlich sein.«
»Lieutenant Wilson«, sagte Robbins, »kommen Sie bitte auf den Punkt.«
»Bewusstsein ist nicht nur die Empfindung von Identität. Es ist auch Wissen, Fühlen und Denken.« Wilson zeigte erneut auf das Hologramm. »Dieses Ding hat die Fähigkeit, alles zu wissen und zu empfinden, was Charlie bis zum Augenblick, als er diese Kopie machte, gewusst und empfunden hat. Wenn Sie wissen wollen, was Charlie im Sinn hatte, sollten Sie damit anfangen.«
»Aber Sie haben gerade gesagt, dass wir Boutins Gehirn brauchen, um Zugang zu seinem Bewusstsein zu erhalten. Ein Gehirn, das uns jedoch nicht zur Verfügung steht.«
»Sein Gehirn nicht, aber seine Gene«, sagte Wilson. »Charlie hat einen Klon von sich erschaffen, um sein Vorhaben auszuführen, Colonel. Ich schlage vor, dass Sie schleunigst einen für Ihre eigenen Zwecke erschaffen.«
»Ein Klon von Charles Boutin«, sagte General Mattson und schnaufte. »Als wäre einer nicht schon schlimm genug.«
Mattson, Robbins und Szilard saßen in der Generalsmesse der Phoenix-Station. Mattson und Szilard aßen etwas, Robbins nicht. Grundsätzlich stand die Generalsmesse allen Offizieren offen, aber praktisch nahm dort niemand unterhalb eines Generals seine Mahlzeiten ein, und andere Offiziere betraten die Messe nur auf Einladung eines Generals, wobei sie sich selten mehr als ein Glas Wasser gönnten. Robbins fragte sich, wie sich diese idiotische Etikette
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