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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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derzeitige Hierarchin ermorden, damit ihre Erbin an die Macht kam – die dann ebenfalls zu einem Ziel für Attentate wurde. Wenn die Macht in greifbarer Reichweite war, konnten sich nur wenige damit begnügen, geduldig abzuwarten.
    Durch die Sterilsierung von Vyut Ser hatte die Koloniale Union die Ser-Dynastie zum Untergang verdammt – und Enesha zu vielen Jahren der Anarchie. Es sei denn, die Hierarchin gab ihren Forderungen nach und erklärte sich mit etwas Unaussprechlichem einverstanden. Und das war der Hierarchin sehr genau bewusst.
    Sie wehrte sich trotzdem dagegen. »Ich werde unter gar keinen Umständen zulassen, dass ihr einen Gemahl für mich aussucht!«
    »Dann werden wir die anderen Matriarchen darüber informieren, dass deine Tochter unfruchtbar und deine Dynastie am Ende ist.«, sagte Sagan.
    »Ich werde euren Transporter mit einem geballten Angriff
vernichten. Dann geht meine Tochter mit euch in den Tod!«, schrie die Hierarchin.
    »Tu es«, sagte Sagan. »Dann wissen alle Matriarchen, dass deine Inkompetenz als Hierarchin zu unserem Angriff auf Enesha und zum Tod deines Gemahls und deiner Erbin geführt hat. Vielleicht musst du dann feststellen, dass du zwar einen Staat erwählen darfst, aus dem dein neuer Gemahl kommen soll, dass dieser Staat aber möglicherweise gar nicht daran interessiert ist, dir einen zu stellen. Kein Gemahl, keine Erbin. Keine Erbin, kein Frieden. Wir kennen uns mit der Geschichte der Eneshan aus, Hierarchin. Wir wissen, dass manche Staaten schon aus geringfügigeren Gründen einer Hierarchin den Gemahl verweigert haben und diese boykottierten Hierarchinnen danach nicht mehr lange an der Macht waren.«
    »Das wird nicht geschehen«, erwiderte die Hierarchin trotzig.
    Sagan zuckte die Achseln. »Dann töte uns. Oder weigere dich, unsere Forderungen zu erfüllen. Dann würden wir dir deine unfruchtbare Tochter zurückgeben. Oder tu, was wir verlangen, und wir werden dir helfen, dass deine Dynastie überlebt und deine Welt nicht im Bürgerkrieg versinkt. Du hast die Wahl. Aber du solltest dich schnell entscheiden, weil deine Zeit abläuft.«
    Jared beobachtete, wie sich die unterschiedlichen Emotionen in der Mimik und Körperhaltung der Hierarchin abzeichneten. Es war ein seltsamer Anblick, weil diese Regungen so fremdartig waren, aber sie wirkten trotzdem sehr intensiv. Es war ein stiller und herzzerreißender Kampf. Jared erinnerte sich daran, wie Sagan während der Einsatzbesprechung gesagt hatte, dass die Menschen militärisch nicht gegen die Eneshan
ankamen. Ihre Macht konnte nur mit einem psychologischen Feldzug gebrochen werden. Jared beobachtete, wie die Hierarchin im übertragenen Sinne in die Knie ging und schließlich zerbrach.
    Es dauerte eine Weile, bis die Hierarchin wieder sprechen konnte. »Sag mir, wen ich zum Gemahl nehmen soll.«
    »Hu Geln«, erklärte Sagan.
    Die Hierarchin drehte sich zu Hu Geln um, der schweigend im Hintergrund stand, und stieß die Eneshan-Entsprechung eines bitteren Lachens aus. »Das überrascht mich nicht.«
    »Er ist ein guter Mann. Und er wird dir ein guter Berater sein.«
    »Versuche noch einmal, mich zu trösten, Mensch, und ich bin bereit, uns alle in einen gnadenlosen Krieg zu schicken.«
    »Ich muss mich entschuldigen, Hierarchin«, sagte Sagan. »Haben wir eine gültige Vereinbarung?«
    »Ja«, antwortete die Hierarchin leise und stimmte wieder ihre Klage an. »Oh weh!«, rief sie. »Ach, Vyut! Oh weh!«
    »Du weißt, was du zu tun hast«, sagte Sagan.
    »Ich kann es nicht. Ich kann es nicht!«
    Als Vyut Ser, die bislang still gewesen war, die Klagelaute ihrer Mutter hörte, regte sie sich wieder und rief nach ihr. Nun wurde der Widerstand der Hierarchin endgültig gebrochen.
    »Du musst es tun.«
    »Bitte«, flehte das mächtigste Geschöpf dieses Planeten. »Ich kann es nicht. Bitte! Bitte, Mensch. Bitte hilf mir!«
    ::Dirac::, sagte Sagan.::Tu es.::
    Jared zückte sein Kampfmesser und näherte sich dem Wesen, für das Sarah Pauling gestorben war. Es war auf seiner Liege gefesselt und wand sich und rief nach seiner Mutter.
Doch die Erbin würde in Einsamkeit und Angst sterben, weit von allen Geschöpfen entfernt, die sie jemals geliebt hatten.
    Dann zerbrach auch Jared. Er wusste nicht, warum.
    Jane Sagan ging zu Jared hinüber, nahm ihm das Messer ab und hob es. Jared wandte den Blick ab.
    Das Gewimmer hörte abrupt auf.

Zweiter Teil

8
    Schließlich waren die Lakritzbonbons der Auslöser.
    Jared sah sie, als er in der

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