Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
ein Techniker der militärischen Forschungsabteilung der KVA und ein Rraey. Jared erstarrte schockiert über die kognitive Dissonanz, dass sich ein Rraey in seinem Labor aufhielt, und mitten in seiner Verwirrung erschauderte er vor Furcht – nicht vor dem Rraey, sondern weil er dabei erwischt worden war, wie er etwas Gefährliches, Schreckliches und Verbrecherisches getan hatte. Jareds Gehirn lief auf Hochtouren und suchte nach einer Erinnerung oder Erklärung für diese plötzliche Furcht, konnte aber nichts finden.
Der Rraey wackelte mit dem Kopf und kam um den Schreibtisch herum, an dem er gestanden hatte.
»Du bist er, nicht wahr?«, sagte der Rraey zu Jared in merkwürdig ausgesprochenem, aber durchaus verständlichem Englisch.
»Wer?«, fragte Jared.
»Der Soldat, den sie geschaffen haben, um einen Verräter
zu fangen«, sagte der Rraey. »Aber es hat nicht funktioniert.«
»Ich verstehe kein Wort«, sagte Jared. »Das ist mein Labor. Wer sind Sie?«
Der Rraey wackelte erneut mit dem Kopf. »Aber vielleicht hat es ja doch funktioniert.« Er zeigte auf sich. »Cainen. Wissenschaftler und Gefangener. Jetzt wissen Sie, wer ich bin. Wissen Sie auch, wer Sie sind?«
Jared öffnete den Mund, um zu antworten, doch dann wurde ihm klar, dass er nicht wusste, wer er war. Er stand verständnislos und mit offenem Mund da, bis wenige Sekunden später die Notschotts aufflogen. Die Soldatin, die ihn vor Kurzem angesprochen hatte, trat hindurch, hob eine Pistole und schoss ihm in den Kopf.
::Erste Frage::, sagte General Szilard. Jared lag in der medizinischen Abteilung der Phoenix-Station und erholte sich von der Betäubungsladung. Zwei KVA-Wachen standen am Fuß seines Betts, und Jane Sagan hatte sich gegen die Wand gelehnt.::Wer sind Sie?::
::Gefreiter Jared Dirac::, sagte Jared. Er fragte nicht, wer Szilard war, denn sein BrainPal hatte den Mann sofort identifiziert, als er das Zimmer betreten hatte. Szilards BrainPal hätte Jared genauso mühelos erkennen müssen, also ging es bei dieser Frage um etwas anderes als eine bloße Identifikation.::Ich bin an Bord der Kite stationiert. Mein vorgesetzter Offizier ist Lieutenant Sagan, die dort drüben steht.::
::Zweite Frage::, sagte General Szilard.::Wissen Sie, wer Charles Boutin ist?::
::Nein, Sir::, sagte Jared.::Sollte ich ihn kennen?::
::Möglicherweise. Es war sein Labor, in dem wir Sie gefunden haben. Es war sein Labor, obwohl Sie dem Rraey erzählt haben, es wäre Ihres. Was die Vermutung nahelegt, dass Sie geglaubt haben, Charles Boutin zu sein, wenigstens für einen Moment. Und Lieutenant Sagan erzählte mir, dass Sie nicht auf Ihren Namen reagiert haben, als sie versuchte, mit Ihnen zu reden.::
::Ich kann mich erinnern, dass ich nicht wusste, wer ich bin. Aber ich kann mich nicht erinnern, geglaubt zu haben, jemand anderer zu sein.::
::Aber Sie sind zu Boutins Labor gegangen, obwohl Sie dort noch nie zuvor waren. Und wir wissen, dass Sie nicht Ihren BrainPal konsultiert haben, um sich über die Lage des Labors zu informieren.::
::Ich kann es nicht erklären. Die Erinnerung war einfach plötzlich in meinem Kopf.:: Jared sah, wie Szilard daraufhin Sagan einen Blick zuwarf.
Die Tür öffnete sich, und zwei Männer traten ein. Einer der beiden trat zu Jared, bevor sein BrainPal ihn identifizieren konnte.
»Wissen Sie, wer ich bin?«, fragte er.
Jareds Fausthieb warf den Mann zu Boden. Die Wachen zückten ihre Vauzetts. Doch Jared kam bereits von seinem plötzlichen Wutanfall und Adrenalinrausch herunter und hob sofort die Hände.
Der Mann stand auf, während Jareds BrainPal ihn nun als General Greg Mattson identifizierte, den Leiter der militärischen Forschungsabteilung.
»Damit wäre diese Frage beantwortet«, sagte Mattson und tastete mit einer Hand nach seinem rechten Auge. Er ging zum Sanitärbereich des Krankenzimmers, um den Schaden zu begutachten.
»Seien Sie sich dessen nicht so sicher«, sagte Szilard und wandte sich wieder an Jared. »Gefreiter, kennen Sie den Mann, den Sie soeben geschlagen haben?«
»Ich weiß jetzt, dass er General Mattson ist«, sagte Jared. »Aber das wusste ich nicht, als ich ihn geschlagen habe.«
»Warum haben Sie ihn geschlagen?«, wollte Szilard wissen.
»Ich weiß es nicht, Sir. Es war …« Jared hielt inne.
»Beantworten Sie meine Frage, Gefreiter«, sagte Szilard.
»Es kam mir in diesem Moment nur so vor, dass es genau das Richtige war, es zu tun. Warum es so war, kann ich Ihnen nicht
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