Krieg der Seelen: Roman (German Edition)
Pavuleanern gezogen wurden, denen man die Rüssel abgerissen hatte, und folgten ihnen über den Hang.
Sie werden uns finden, sagte Chay dumpf. Sie werden uns finden und wieder töten. Oder sie fressen einen Teil von uns und überlassen uns hier unseren Qualen. Oder sie spießen uns auf solche Stangen und kommen später zurück, um uns zu peinigen. Oder sie brechen uns die Beine, werfen uns auf einen der Karren und bringen uns zu ranghöheren Dämonen, die sich noch raffiniertere und schrecklichere Strafen für uns einfallen lassen.
Prin beobachtete die Kolonne der Dämonen, verstümmelten Pavuleaner und großen Karren. Für einige Momente konnte er keinen klaren Gedanken fassen, sah sich der plötzlich veränderten Situation hilflos gegenüber und gestattete Chay, ihren Monolog fortzusetzen, der die Hoffnung vertrieb, die er ihr hatte geben wollen. Er spürte bei ihr eine Verzweiflung, die er von sich fernzuhalten versucht hatte, die immerzu auf der Lauer lag und ihn, was er Chay gegenüber nie zugegeben hätte, ständig zu überwältigen drohte.
Die Osteophagen und ihr grausiges Gefolge waren inzwischen so nahe, dass er das Knirschen der Knochen in ihren großen Mäulern und das Wimmern der blinden Pavuleaner hörte. Prin drehte sich und sah in die andere Richtung, zur Mühle und dem dunklen Teich, dem Fluss, in dem ohne ein Platschen dickflüssiges Blut strömte und das große, knarrende Rad bewegte.
Die Mühle arbeitete! Es hatte begonnen!
Das von ihr kontrollierte Tor würde sich gleich öffnen, und dann gab es einen Weg aus der Hölle.
Chay, sieh nur!, wandte sich Prin an seine Gefährtin und drehte sie mit seinem Rüssel fort von den Osteophagen und zur Mühle.
Ich sehe es, ich sehe es. Eine weitere fliegende Todesmaschine.
Er fragte sich, wovon sie redete, und dann sah er den dunkelgrauen Schemen, der sich vor dem dunkleren Grau der niedrigen, ruhelos dahinziehenden Wolken bewegte.
Ich meine die Mühle. Sie ist in Betrieb! Und der Flieger … Vermutlich bringt er jene, die dazu bestimmt sind, die Hölle zu verlassen! Wir sind gerettet! Verstehst du denn nicht? Er wandte sich ihr wieder zu, machte erneut Gebrauch von seinem Rüssel und drehte Chay sanft. Dies ist unsere Chance, Chay. Wir können und werden diesen Ort verlassen. Vorsichtig berührte er den Stacheldraht, den sie beide am Hals trugen. Wir haben die Mittel, Chay. Unsere Talismane, unsere kleinen Kernel aus rettendem Code. Wir haben sie mitgebracht, erinnerst du dich? Das hier hat man uns nicht angelegt. Unsere Chance ist gekommen. Wir müssen bereit sein.
Nein, du bist noch immer ein Narr. Wir haben nichts. Die Dämonen werden uns finden und uns ihren Vorgesetzten in der Maschine übergeben.
Der Flieger hatte die Form eines riesigen Käfers. Mit rasend schnell schlagenden schimmernden Flügeln summte und brummte er der Mühle entgegen, streckte die Beine, als er sich ihr näherte, und landete auf einer kahlen, ebenen Fläche neben ihr.
Ha! Chay, du irrst dich, Liebste. Es ist uns bestimmt, diesen Ort zu verlassen. Du kommst mit mir. Achte auf deinen grässlichen Halsschmuck. Dieser Stachel hier, er ist der richtige. Hier, fühlst du ihn?
Prin führte einen ihrer beiden noch immer perfekten und narbenlosen Rüsselfinger zum Kontrolldorn.
Ich fühle ihn.
Zieh daran, wenn ich dich dazu auffordere. Dann sehen wir wie Dämonen aus für jene, die selbst Dämonen sind, und haben ihre Macht. Die Wirkung hält nicht lange an, aber lange genug, um uns Gelegenheit zu geben, das Tor zu passieren.
Der große käferartige Flieger war inzwischen bei der Mühle gelandet. Zwei gelb und schwarz gestreifte Dämonen kamen aus der Mühle und näherten sich ihm. Der Rumpf des Käfers war etwa halb so groß wie die Mühle, niedriger und länger, von dunkler Geschmeidigkeit. Er faltete die Flügel, ließ sie unter seinem Rückenschild verschwinden. Der Hinterleib neigte sich nach unten, und eine kleine Gruppe stämmiger, grinsender Dämonen und zitternder, verängstigter Pavuleaner in rauer Kleidung stieg aus.
Allein die Kleidung der Pavuleaner identifizierte sie als Fremde an diesem Ort. In der Hölle waren alle Leidenden nackt, und wer versuchte, seine Blöße zu bedecken, wurde noch härter für die Unverfrorenheit bestraft, irgendeine Art von Kontrolle über ihr Leid ausüben zu wollen.
Die acht aus dem Käfer kommenden Pavuleaner unterschieden sich auch dadurch von den Verdammten um sie herum, weil sie heil waren. Niemand von ihnen wies Narben,
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