Krieg der Seelen: Roman (German Edition)
die Botschafterin, blieb dabei aber Demeisen zugewandt. » Also los.«
Veppers schüttelte den Kopf. » Na schön.« Er schenkte dem Avatar ein unaufrichtiges Lächeln, der es ebenso unaufrichtig erwiderte. » Der Smatter-Ausbruch ist ein Ablenkungsmanöver«, sagte Veppers. » Ich habe eine Vereinbarung mit den Flekke und den NR getroffen, damit sie sich von der Auseinandersetzung um die Höllen fernhalten. Nichts weiter als eine List. Ich hatte nie die Absicht, mich daran zu halten. Eine weitere Vereinbarung betrifft die GFKF ianer und sah vor, ihnen Angriffsziele für Schiffe zu nennen, die sie mithilfe der Tsungarialischen Scheibe bauen wollten; der Smatter-Ausbruch sollte in diesem Zusammenhang die vor Ort befindlichen Kräfte der Kultur binden. An diese Vereinbarung möchte ich mich halten, solange mir nichts zustößt. Die Ziele betreffen die Höllen beziehungsweise die Substrate, die die Höllen enthalten, die meisten von ihnen. Alle wichtigen.«
» Und sie sind hier?«, fragte Huen. » Hier auf Sichult, meine ich?«
Veppers schmunzelte. » Hier beziehungsweise in dieser Gegend.«
Die Botschafterin nickte langsam. » Aus den letzten mir bekannten Berichten geht hervor, dass eine überraschend große Anzahl von Fabrikaria-Schiffen das Tsung-System verlassen hat und hierher unterwegs ist, offenbar mit energetischen Reserven ausgestattet, die niemand erwartete.« Sie sah noch immer Demeisen an. » Nach Sichult.«
» Bei den energetischen Reserven handelt es sich um Antimaterie für die Triebwerke«, sagte der Avatar und nickte lebhaft. » Das eine oder andere Element von mir kümmert sich darum, aber einige Schiffe werden es bis hierher schaffen.«
» Ihre Angriffsziele befinden sich auf oder bei Sichult«, sagte Veppers. » Ich nenne die genauen Orte, wenn die Schiffe in der Nähe sind.«
Demeisen kniff die Augen zusammen. » Ach? Dann bleibt nur noch wenig Zeit, nicht wahr?«
» Das richtige Timing spielt eine wesentliche Rolle«, sagte Veppers und lächelte. » Die Sache ist…« Er beugte sich auf der Couch zu Demeisen vor, der merkte, wie sich Lededje versteifte, woraufhin er den Arm um ihre Schultern legte und sie festhielt. » Ich bin auf Ihrer Seite, Matrose.« Veppers präsentierte dem Avatar ein weiteres unehrliches Lächeln, das diesmal ohne Reaktion blieb. » Auf meine Anweisung hin– wenn ich imstande bin, sie zu erteilen, und wenn genug Schiffe für den Angriff da sind– werden all die schrecklichen Höllen vernichtet und die armen gepeinigten Seelen in ihnen von ihren Qualen befreit.« Veppers neigte wie fragend den Kopf. » Was wir von Ihnen brauchen, ist eine Art Garantie dafür, dass Sie sich nicht in die beschriebenen Vorgänge einmischen. Vielleicht wären Sie sogar dazu bereit, die Schiffe passieren zu lassen oder die NR daran zu hindern, Einfluss auf sie zu nehmen.«
Er sah Lededje an, konzentrierte sich dann wieder auf den Avatar. » Abgemacht?«
» Meine Güte, ja!« Demeisen streckte die Hand über den Tisch. » Abgemacht!« Er nickte nachdrücklich. » Entschuldigen Sie meine Bemerkungen von vorhin! Waren nicht persönlich gemeint!« Er hielt die Hand ausgestreckt und nickte darauf. Veppers betrachtete sie kurz.
» Verzeihen Sie bitte«, sagte er, » aber ich schüttle keine Hände. Man weiß nie, wo die Leute gewesen sind.«
» Völlig klar, verstehe.« Demeisen zog die Hand zurück und erweckte nicht den Eindruck, beleidigt zu sein.
» Habe ich Ihr Wort?«, fragte Veppers Huen und Demeisen. » Von Ihnen beiden? Habe ich Ihr Wort, Ihre persönliche und repräsentative Garantie, dass ich nicht zu Schaden kommen werde, ja?«
» Absolut«, sagte Botschafterin Huen. » Sie haben mein Wort.«
» Abgemacht ist verdammt noch mal abgemacht!«, stimmte Demeisen zu. » Von mir haben Sie nichts zu befürchten, das schwöre ich.« Der Avatar sah zu Lededje, die stumm vor sich hin kochte. » Und von meiner kleinen Freundin ebenso wenig!« Er schüttelte sie kurz mit dem Arm, der noch immer ihre Schultern umschlang.
Lededje sah ihm in die Augen. » Lügner«, sagte sie leise.
Demeisen schien es nicht zu hören, lehnte sich zurück und grinste.
Veppers fand Tee in einer isolierten Kanne, füllte eine Tasse, lehnte sich zurück und trank einen Schluck, während er Lededje musterte. Schließlich lächelte er und zuckte die Schultern.
» Ach, kommen Sie, wer immer Sie auch sind. So läuft das eben. Jene von uns, die im Vorteil sind, werden immer versuchen, ihre Vorteile zu
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