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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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genügend hohen militärischen Rang verfügte.
    Man steckte den Kopf hindurch und siehe: Ein körperloser Kopf ragte in den schwach beleuchteten kugelförmigen Raum, zusammen mit vielen anderen körperlosen Köpfen, die meisten von ihnen nicht einmal entfernt menschlich.
    Für gewöhnlich schwebte ein rundes Display in der Mitte des Raums, und derzeit zeigte dieses Display Details eines allgemeinen Kampfgebiets: eine vorgetäuscht reale Region des Alls, in der kleine Raketenschiffe, ausgestattet mit Partikelstrahlkanonen und CREW s, zwischen einigen Milliarden Asteroiden hin und her rasten und sich gegenseitig vernichteten. Er hatte solche Kampfszenen oft gesehen. Versionen von ihm hatten in jenen Schiffen gesessen oder das Feuer auf sie eröffnet.
    Die meisten seiner Kollegen schienen über ein pseudostrategisches Detail dieses besonderen Gebiets zu sprechen, das ihn schon lange nicht mehr interessierte. Er überließ sie ihrer Diskussion und zog sich zu seinen eigenen Überlegungen und verinnerlichten Visualisierungen zurück.
    Wir verlieren, dachte er erneut. Dies ist ein Krieg im Himmel, und wir verlieren ihn.
    Der Krieg fand in den Himmeln statt, zwischen verschiedenen Arten des Jenseits, um ganz genau zu sein. Und es ging dabei um die Höllen.
    » Vatueil? Hauptmann Vatueil?«
    Das war sein Name, aber er antwortete nicht, denn man hatte ihm aufgetragen, nicht zu antworten. Man hatte es ihm nicht nur aufgetragen, sondern befohlen, und Befehle bedeuteten, dass man gehorchen musste.
    » Können Sie mich hören?«
    Ja, er konnte sie hören, aber er schwieg trotzdem.
    » Vatueil! Meldung! Das ist ein direkter Befehl!«
    Diese Worte weckten sonderbare Empfindungen in ihm. Wenn es sich wirklich um einen Befehl handelte, musste er ihm Folge leisten. Aber ihm war auch befohlen worden, nicht zu tun, was ihm jemand sagte, so lange nicht, bis ein Vorgesetzter mit den richtigen Codes kam. Das bedeutete: Was er gerade gehört hatte, war in Wirklichkeit gar kein Befehl. Er fand es verwirrend.
    Er wollte gar nicht hören, was sie sagten. Wenn er das Komm-System deaktivierte, brauchte er ihnen nicht mehr zuzuhören, aber dann wäre er auch nicht imstande gewesen, ihre Bewegungen zu verfolgen. Die Verwirrung schuf eine Art Schmerz in ihm.
    Er ließ das Ding, in dem er sich befand, noch einmal die Waffen überprüfen, außerdem Munition und Batteriestatus. Er lauschte dem ruhigen, gleichmäßigen Summen der Energiezellen und kontrollierte die Systembereitschaft. Schon besser. Diese Aktivität weckte angenehmere Empfindungen in ihm; sie sorgte dafür, dass er sich gut fühlte.
    » Er kann Sie nicht hören.« Diese Worte stammten von einer anderen Stimme.
    » Die Techniker behaupten das Gegenteil. Und wahrscheinlich kann er auch Sie hören; Sie sollten also aufpassen, was Sie sagen.«
    » Können wir einen privaten Kanal benutzen?« (Die andere Stimme.)
    » Nein. Wir müssen davon ausgehen, dass er Zugang zu ihnen allen hat. Überlegt euch eure Worte, wenn ihr nicht die Helme aneinanderhalten oder zwei Tassen und eine Schnur verwenden wollt, oder was auch immer.«
    » Pst.« (Die andere Stimme.)
    Er wusste nicht, was » Pst« bedeutete.
    » Hören Sie, Vatueil, hier spricht Major Q’naywa. Sie kennen mich. Kommen Sie, Vatueil, Sie erinnern sich an mich.«
    Er erinnerte sich an keinen Major Q’naywa. Überhaupt, er erinnerte sich an wenig. Es gab viele Dinge, von denen er das Gefühl hatte, dass er über sie Bescheid wissen sollte, aber sie waren einfach nicht da. Das vermittelte ihm den Eindruck von innerer Leere. Es kam ihm vor wie ein Munitionsmagazin, das voll sein sollte, weil es zu seiner Ausrüstung gehörte, aber leer war.
    » Vatueil. Hören Sie, Sohn: Sie haben ein Problem. Ihr Download war nicht komplett. Sie sind in der Einheit, aber nicht ganz, verstehen Sie? Kommen Sie, Sohn, reden Sie mit mir.«
    Ein Teil von ihm wollte mit der Stimme von Major Q’naywa reden, aber das kam nicht infrage. Major Q’naywa war kein Vorgesetzter, denn seinem Signal fehlten die Codes, die darauf hinwiesen, dass er mit einem Vorgesetzten sprach.
    » Geben Sie uns ein Lebenszeichen von Ihnen, Sohn. Na los. Irgendetwas.«
    Er wusste nicht, wie die Codes beschaffen waren, die ihm sagten, dass er mit einem Vorgesetzten sprach. Das erschien ihm seltsam, doch er ging davon aus, dass er die Codes als solche erkennen würde, wenn sie ihn erreichten.
    » Vatueil, wir wissen, dass Sie sich transferiert haben, aber wir wissen auch, dass es nicht

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