Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
Vom Netzwerk:
Sonne war ein Ball aus hellem Licht, und der Himmel war strahlend blau. Ich fragte mich, ob es das letzte Mal war, dass ich die Erde sah.
    Ich wäre gern nach Schottland zurückgekehrt. Zumindest in die netten Ecken. Vielleicht hätte mir dies schon genügt – das Haus, die Landschaft, die skelettartigen Bäume –, wenn mein Geist nicht von dem verpestet worden wäre, was ich gesehen hatte. Was ich jetzt wusste.
    Mudge rauchte eine Zigarette, als würde sein Leben davon abhängen, als wir uns dem Kampfshuttle näherten. Ich sah einen uniformierten Lieferanten, der sich über den Rasen unter den misstrauischen Blicken des Wachschutzes von ihm entfernte. Auf der Rampe standen mehrere Kisten.
    Er wirkte immer noch sehr blass, als wir ihn erreicht hatten. »Lasst uns ganz schnell von hier verschwinden«, sagte er.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich.
    Ein Blick von ihm verriet mir, dass ich eine sehr blöde Frage gestellt hatte. Man musste schon ziemlich krank sein, wenn nach so etwas wieder alles in Ordnung sein sollte.
    Ich zeigte auf die Kisten »Was ist das?«
    »Ersatzteile«, erklärte Mudge. »Ihr denkt einfach nie ein Stück voraus.«
    Spaß und Spiel mit orbitalen Manövern. Das lautlose Brennen der Triebwerke, als das Kampfshuttle sich in Position für das Andockmanöver brachte. Eine Botschaft an Nuiko – etwas, das wir vergessen hatten und dringend benötigten, was uns furchtbar peinlich war. Rannu ging an Bord, um die Schmutzarbeit zu erledigen; er war am verstohlensten. Er mochte es nicht, aber er hatte meinen Überlegungen zugestimmt. Hoffentlich war es nicht umsonst.
    Wir verbrannten noch mehr Treibstoff und Zeit, als wir höher aufstiegen. Im Erdorbit herrschte ein einziger Verkehrsstau. Überall glühten Triebwerke, wenn kleine Punkte aus Metall über unserem blauen Planeten hin und her bewegt wurden. Die Speichen sahen aus wie dünne gebogene Strohhalme, die aus Land und Meer emporwuchsen.
    Die Flotte war ein einziges Durcheinander. Viele Schiffe wirkten wie antike Kolosse, verglichen mit den modernen kampferprobten Einheiten, die ich so oft in der Nacht des Sirius-Systems gesehen hatte. Schiffe in verschiedenen Größen kamen und gingen. Es gab keine erkennbare Formation, aber vielleicht war die Gesamtflotte viel zu groß, um einen Sinn in den Bildern erkennen zu können, die mir aus dem Cockpit in mein IVD überspielt wurden.
    Die Zivilbevölkerung unter uns geriet kaum in Panik, weil so viele Menschen als Soldaten gedient hatten. Die Politiker unter uns kämpften und feilschten weiterhin um Positionen.
    Die HMS Thunderchilde füllte schnell das Fenster der Übertragung aus. Sie war ein riesiger weltraumtauglicher Kasten aus Panzerplatten, Waffen und Sensoren mit gewaltigen glühenden Triebwerken. Kleinere Manövrierdüsen feuerten ständig, um sie auf Position zu halten. Die Segel waren zusammengefaltet und in dick gepanzerten Fächern an der gesamten Länge des Schiffs untergebracht. Sie war ein technisches Schreckenswerkzeug, das mehr Feuerkraft aufbringen konnte, als ein gewöhnlicher Infanterist jemals zu begreifen in der Lage sein würde.
    Das Schiff wirkte deplatziert, weil es so neu war. Ich vertraute ihm nicht, weil es keinerlei Narben oder Brandspuren aufwies. Es kam mir zu unerfahren vor. Ich hoffte, dass das nicht auf die Besatzung zutraf, die aus der Elite der RSAF bestand, die vom Dienst in den Kolonialflotten zurückgekehrt waren. Die übrigen Einheiten waren hauptsächlich mit Fortunate Sons bemannt, den Kindern jener Leute, die reich genug waren, um sie vom Einsatz an vorderster Front freizukaufen. Diese Vorstellung ließ mich schwindeln. Ich verspürte zwar eine gewisse Befriedigung, dass sie endlich genauso wie alle anderen kämpfen mussten, aber diese Leute waren einfach nur verdammte Feiglinge. Kaum vorstellbar, dass sie einem solchen Kampf gewachsen waren.
    Metall schlug gegen Metall, als das Kampfshuttle von der Andockklammer erfasst wurde. Es fühlte sich an, als wäre das Schiff festgesetzt worden. Wir stiegen in die Luftschleuse. Als der Druck ausgeglichen war, öffnete sich die Schleuse auf das Flugdeck der Thunderchilde .
    Dort herrschte organisiertes Chaos. Man war sogar viel zu beschäftigt, um uns zu eskortieren. Eine rote Linie in unseren IVD s zeigte den Weg zu unserem Ziel. Wir kamen an Mechanikern vorbei, die Kampfjäger und Langstreckenschiffe für den Einsatz bereitmachten.
    Ich sah eine Staffel von Kampffliegern, die erst vor Kurzem angedockt waren und

Weitere Kostenlose Bücher