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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Designer-Sonnenbrille über den Kameraaugen und hatte eine Flasche Tequila in der Hand.
    »Hast du alles mitgehört?«
    »Ich habe nicht gehört, wie ihr Sex hattet. Nur ein wenig.«
    »Das ist krank, Mann.«
    Mudge zog einen Stuhl heran, setzte sich und legte die Cowboystiefel aufs Bett.
    »Gib mir was zu trinken!«
    Mudge schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck aus der Flasche. Dann grinste er und zündete sich eine Zigarette an. »Kippe?«, fragte er.
    Ich war schwer in Versuchung. »Gib mir nur etwas zu trinken. Sei nicht so egoistisch.«
    Er warf mir die Flasche zu.
    Ich schraubte den Deckel ab, ignorierte den leuchtenden Wurm und nahm einen tiefen Schluck von dem eklig schmeckenden Zeug.
    »Mudge«, sagte ich, während ich die Flasche betrachtete. »Du verhältst dich sehr widerlich gegenüber den Leuten, die noch mit dir reden. Ich bemühe mich, nicht widerlich zu sein, aber am Ende sind die Leute jedes Mal sauer auf mich.«
    Darüber dachte er eine Weile nach. »Ich glaube, du bist verletzender als ich«, sagte er schließlich.
    »Aber ich will es gar nicht sein. Außerdem sagst auch du verletzende Dinge.«
    »Jetzt klingst du aber ganz schön schwul. Sieh mal, ich gehe auf die Erwartungen der Leute ein. Sie erwarten von mir, dass ich mich widerlich verhalte, und wenn ich dann die Wahrheit sage, überrascht es sie nicht so sehr. Was kommt als Nächstes? Willst du mich verprellen?«
    »Wäre eine Überlegung wert. Wirst auch du gehen?«
    »Das Ganze ist doch völliger Schwachsinn. Ich liebe es, mit Panzerfahrzeugen herumzugurken, mit Kampfschiffen herumzufliegen, auf Sachen zu schießen und Dinge in die Luft zu jagen, aber du hast recht. Sie wissen gar nicht, worauf sie sich einlassen. Sie haben die richtige Ausbildung, beziehungsweise hat Rannu sie, aber er musste sie noch nie anwenden. Es geht um Aufstandsbekämpfung, und sie müssen zu Kriminellen werden, zu Terroristen …«
    »So etwas haben wir schon gemacht.«
    »Aber nicht auf diese Weise. Hör mal, ich wünsche dir Gottes Segen, Jakob, aber dein großer Plan, die Clique auszuschalten und keine weiteren Leute umzubringen, lief darauf hinaus, sich ein paar große Kanonen zu besorgen und systemweit auf Sendung zu gehen. Wobei deine neue pazifistische Gesinnung sehr gut für dich ist, auch wenn ich nicht viel damit anfangen kann. Ich meine, ich hab’s kapiert. Und es hat mir großen Spaß gemacht, aber verdammt subtil waren wir auf gar keinen Fall. Es gibt einfach zu viel, was wir nicht wissen, und ohne eine Möglichkeit der Kommunikation, ohne dass wir geheime Informationen zurückschicken können, wäre das alles reine Zeitverschwendung. Solche Aktionen sind Teil eines größeren Plans. Wenn sie völlig isoliert durchgezogen werden, bringen sie überhaupt nichts.«
    Ich war verblüfft von Mudges Einsichten. »Also habe ich recht?«
    »Du klingst überrascht. Ja, du hast recht.«
    »Aber sie sind doch nicht blöd. Hast du es ihnen gesagt?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Es ist witziger, wenn alle dich hassen.« Das brachte ihm einen bösen Blick von mir ein. »Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ich es mag, wie sie mich ansehen.«
    »Mudge, keiner von ihnen hat echte Augen.«
    Er lächelte mich nur an und nahm einen Zug von seiner Zigarette.
    »Was willst du also tun?«, fragte ich nach einem weiteren ekligen Schluck.
    »Soll ich dir Zitrone und Salz besorgen? Nein? Immerhin sind wir jetzt scheißberühmt.«
    Da war ich mir nicht so sicher. Zum Glück hatte ich zu dieser Zeit im Sterben gelegen, so dass ich jetzt, nachdem ich zu einem gesunden Alien-Mensch-Hybriden geworden war, ganz anders aussah, aber man hatte mich trotzdem bei mehreren Gelegenheiten wiedererkannt. Die Reaktionen waren anders. Manche standen auf unserer Seite, waren begeistert, was wir getan hatten und warum. Viele waren ausgesprochen feindselig, gaben uns die Schuld am Krieg und warfen uns vor, dass sie jegliche Privatsphäre verloren hatten. Die meisten waren einfach nur misstrauisch. Ich hatte dem ersten Kerl eine gescheuert, der mich um ein Autogramm gebeten hatte. Es war gar nicht meine Absicht gewesen, er war einfach nur etwas zu schnell in meine Richtung gestürmt.
    »Man hat mir verschiedene Jobs angeboten«, fuhr Mudge fort. »Hauptsächlich im journalistischen Bereich, aber auch als Moderator. Ich beabsichtige, den prestigeträchtigsten und bestbezahlten anzunehmen und mich dann nach unten zu arbeiten, bis man mich wegen der widerlichsten Entgleisung feuert, die

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