Krieg im Himmel
kapiert.«
»Ich möchte, dass Sie Ihr Leben möglichst teuer verkaufen. Sie sollen der Clique so viel Ärger wie irgend möglich machen. Wenn Sie glauben, dass Sie uns ohne Gefahr Geheiminformationen zuspielen können, tun Sie es, weil wir so viel davon brauchen, wie wir bekommen können. Aber das Wichtigste ist, dass Sie Überfälle, Sabotageaktionen und Attentate durchführen. Sie sollen alles tun, um ihre Ressourcen zu zerstören und sie an den Kriegsvorbereitungen zu hindern. Und wenn man Sie schnappt, was zweifellos geschehen wird, möchte ich, dass Sie Selbstmord begehen und ihr internes Gedächtnis löschen, bevor den anderen irgendwelche Informationen in die Hände fallen.«
»Ihnen ist bewusst, dass die Leute, über die wir hier reden, genauso sind wie Sie und ich, nur dass sie von Rolleston und Cronin in die Irre geführt wurden?«
Sie blickte mir unverwandt in die Augen, als sie antwortete. »Ja. Das ist etwas, worüber ich lange nachgedacht habe. Wenn Sie einen besseren Vorschlag haben …«
Ich fragte mich, wie viel ich dieser Welt noch schuldig war. »Ich glaube, Sie haben mich mit jemandem verwechselt. Ich möchte nicht sterben.«
»Wie schade.«
»Warum wurde ich für diesen Job ausgewählt?«
»Ich kann mich gerade nicht entscheiden, ob Sie solipsistisch oder einfach nur arrogant sind.«
»Ich kenne nur eines von diesen beiden Fremdwörtern.«
»Das glaube ich Ihnen nicht. Wir behalten die Hälfte unserer Spezialeinheiten einschließlich der Reserve hier, wenn es hart auf hart kommt. Den Rest stationieren wir in den Kolonien im Verbund mit den Spezialeinheiten der anderen Länder, die mit uns zusammenarbeiten.«
»Wie zum Beispiel Sharcroft in Amerika?«
Der angewiderte Gesichtsausdruck, den sie zu verbergen versuchte, machte sie mir noch sympathischer. »Ja. Ich weiß, dass Sie ihn nicht mögen, aber ich muss leider zugeben, dass er der beste Mann für den Job ist. Zu Ihrer Information: Ich spreche persönlich mit jedem Mann und jeder Frau, die ich in den Tod schicke.«
»Warum gehen sie trotzdem?«
»Weil jeder von ihnen denkt, dass er oder sie überleben wird. Irgendwie. Es tut mir leid, dass ich diejenige bin, die es Ihnen sagt, Sergeant, aber Sie sind nichts Besonderes. Obwohl ich zugeben muss, dass es ein paar Dinge gibt, die für Sie sprechen.«
»Weil ich ein Hybride bin?«
»Ja. Und wir werden Proben von Ihnen nehmen. Sie haben die freie Wahl, ob Sie kooperieren oder mit Gewalt dazu gezwungen werden möchten.«
Darüber dachte ich einen Moment lang nach. »Na gut.«
»Außerdem haben Sie zwei der Architekten Gottes dabei, beide außergewöhnlich fähige Personen, von denen eine mit SIE -Technik aufgerüstet ist.«
»Und wir haben Rannu – er ist ein fähiger Agent.« Sie sagte nichts. »Zumindest gehe ich davon aus, dass wir Rannu haben.«
»Sie haben noch einen weiteren Pluspunkt.«
»Mudge?«
Darauf ging sie nicht ein. »Mein Koran sagt mir, dass ich mich durch meinen Hass auf einige Leute nicht zur Sünde verleiten lassen sollte, weil Rachegelüste eine menschliche Schwäche und keine Stärke sind. Meine Mutter ist anderer Meinung, aber das hat vermutlich etwas mit ihren Geschäftsinteressen zu tun. Von Ihnen glaube ich jedoch, dass Sie Rolleston abgrundtief hassen.«
»Gibt es irgendeinen Grund, warum ich das nicht tun sollte?«
»Vielleicht sollten Sie sich für die nächste Zeit davon tragen lassen.« Sie versuchte mich zu beeinflussen, und ich wusste es. Außerdem hatte sie recht. »Nun?«
»Für uns muss klar sein, dass sich einiges ändern wird. Sie können nicht einfach damit weitermachen, uns in den Fleischwolf zu werfen und anschließend zu vergessen.«
»Sehen Sie einen verdammten Fortunate Son, der hier neben Ihnen sitzt?«, fragte sie verärgert.
»Ich meine es ernst.«
»Sie hatten recht, als sie in Atlantis sagten, dass es völlig in Ordnung ist, wenn wir einfach nur einen Job haben und uns um unsere Familie kümmern wollen. Nicht jeder von uns muss reich, mächtig oder auch nur ehrgeizig sein. Sie hatten unrecht, als Sie sagten, dass wir uns gegenseitig töten. Sie haben eine Trickle-down-Wirtschaft unterstützt. Ich habe kein Problem mit Leuten, die durch ihre eigene Arbeit reich werden, aber der Spielplatz muss eben sein. Jeder soll die gleichen Chancen bekommen.«
»Schöne Worte.«
»Im Moment habe ich nur das und viel Arbeit.«
»Sie sind Politikerin.«
»Ich bin Managerin. Ich interessiere mich nicht für Ideologien, ich will nur
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