Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
schlang.
Sie sog seinen Duft tief in ihre Lungen und stellte sich vor, wie es wohl wäre, wenn er nackt war. Er war die leibhaftige Versuchung, gepaart mit purem Sex. Jada wurde aus dem Traum gerissen, als das Motorrad zum Stehen kam. Er ließ sie absitzen, als er vom Motorrad stieg, sah sie die geschmeidigen Bewegungen seines muskulösen Körpers. Erregung mischte sich unter ihre Unbehaglichkeit.
Als ihre Blicke sich trafen, konnte sie in den seinen die gleiche Leidenschaft sehen, die sie selbst in diesem Augenblick verzehrend nach ihm empfand.
Er räusperte sich, bevor er sprach:
„Bist du dir sicher, dass du das alles willst? Übrigens: Ich heiße Lajos.“ Er lächelte das schönste Lächeln, das sie jemals gesehen hatte.
„Jada und ja.“ Sie grinste, während sie ihm schüchtern die Hand reichte.
Lajos nahm ihre Finger, sie fühlten sich warm und weich an, anders als seine, die von unzähligen Schwertkämpfen schwielig waren.
„Egal was passiert, du kannst mir vertrauen und ich werde nicht zulassen, dass dir jemand auch nur ein Haar krümmt. Okay?“
„Okay.“ Sie richtete ihren Blick auf das Haus und ihre Angst kam zurück. Ihr wurde schlagartig bewusst, dass sie nicht wusste, was hinter diesen Mauern auf sie wartete. Furcht kroch ihr in die Eingeweide. Es war eine Warnung, die in seinen Worten mitschwang, nur wusste Jada nicht, wem sie galt, und deshalb konnte die Antwort nur innerhalb der Mauern liegen. Sie würde natürlich jetzt kurz vor dem Ziel nicht aufgeben.
Inmitten üppiger Bäume ragte das Haus anmutig und stolz vor ihr auf. Es sah aus wie ein Schloss eines längst vergangenen Zeitalters, so anmutig und stolz. Und ihr Märchenprinz stand bereits neben Jada. Bei dem Gedanken musste sie lächeln. Wie kitschig.
„Jada, träumst du?“, fragte er und lächelte ebenfalls.
„Ja, ich denke schon. Es ist wunderschön“, sagte sie und Lajos verschlug es bei ihrem verträumten Anblick den Atem.
„Danke. Schön, dass es dir gefällt. Wollen wir?“ Lajos lächelte wie ein wunderschöner Märchenprinz. Sie hatte ihn gerade zum zweiten Mal richtig lachen sehen. Er war so schön, dass selbst dieses Märchenschloss gegen ihn wie eine abrissreife Bruchbude aussah.
„Mmh.“ Sie bewegte sich wie ein Zinnsoldat. Unwohlsein und Furcht begannen, in ihr zu rumoren, je näher sie dem Haus kamen. Lajos bemerkte ihr Zögern, hob sanft ihr Kinn und zwang sie zärtlich, ihm in die Augen zu sehen. Er war sehr nah. Zu nah. Sein Atem strich warm über ihre Haut.
„Hab keine Angst“, flüsterte er, dicht an ihrem Ohr.
„Ich hab keine Angst.“ Jada schob trotzig das Kinn vor.
Seine Lippen zuckten amüsiert und er zog eine Augenbraue spöttisch hoch.
Sie wirkte so klein und zerbrechlich und war doch so tapfer und mutig. In ihrem Herzen war sie eine Kriegerin. Es erfüllte ihn mit Stolz. Welcher Mann in seiner Welt würde sich nicht eine solche Frau zur Gefährtin wünschen, deren Kämpfe an den richtigen Orten sicher hocherotisch wären.
Als er auf sie hinabsah, stand seine Gefühlswelt Kopf. Er konnte nicht mit Gewissheit sagen, ob er sie nach diesem Abend wieder gehen lassen wollte. Vielleicht sollte er sich seinen Dämonen stellen, statt vor ihnen davonzulaufen oder sie gar zu verleugnen. Bevor er es sich anders überlegte, griff er erneut nach ihrer Hand und führte sie über die Terrasse.
Hinter den Vorhängen im Inneren des Hauses rührte sich nichts, alles war stockdunkel und totenstill.
Vielleicht war zu ihrem Glück niemand da.
Wunschdenken.
Kaum hatten sie das Haus betreten, erhellte Licht das große Wohnzimmer. Jada erschrak, ein großer Mann mit unergründlichen schwarzen Augen stand im Raum.
Lajos’ Vater kam langsam auf sie zu, Jada senkte den Blick. Seine große Gestalt und die drohende Körperhaltung ließen ihre Knie weich werden.
Seine Stimme jedoch hatte nichts mit seinem Äußeren gemein, sie war leise und weich.
„Nun gut, du bist also Jada.“
Oh Gott, er sprach mit ihr und wie sollte sie jetzt ein Wort herauskriegen? Sie räusperte sich, bevor sie sprach. Lajos drückte ihre Hand, um ihr Mut zu machen.
„Ja, mein Name ist Jada Alizah Haige.“
Er lächelte sie an. Was für ein hübsches Mädchen sie war. Esteban sah, dass sie Stärke und Mut im Blick hatte. Er war sofort verzaubert von ihr, dadurch war es auch leichter, das Empfinden seines Sohnes nachzuvollziehen. Außerdem lag Kampfgeist in der Familie. Sie war das Abbild ihres Vaters und wenn er in den Spiegel
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