Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
sehen würde, genauso das seine.
„Ich weiß, mein Name ist Esteban. So, junge Dame, du traust dich also in unser Haus.“ Er musste diese Frage stellen.
„Ich denke, wie man sieht, ja.“ Was sollte denn die Frage? Trauen war wohl das falsche Wort.
Esteban musste ein lautes Lachen unterdrücken. Oh ja, Mut hatte sie.
Eine Frau betrat den Raum, sie war wunderschön. Lange blonde Haare, die ihr bis zu den Hüften reichten, schimmerten im Schein der Kronleuchter. Ein liebevolles, warmes Lächeln umspielte ihren Mund, als sie auf Lajos und Jada zukam.
„Das ist meine Frau Mina.“ Esteban warf seiner Mina einen kurzen Blick zu, sie verstanden sich auch so, ohne viel miteinander zu sprechen. Ihre tiefe Liebe füreinander lag in ihren Augen, dafür benötigten sie keine Worte.
„Hallo, Liebes. Wir freuen uns, dich endlich kennenzulernen.“
„Hallo, ähm... Ich freue mich auch. Danke.“ Jada war verwirrt, der Wortlaut brachte sie durcheinander.
Hurra, Hurra! Träumte seine Mutter jetzt auch schon von ihr? Was für eine Vorstellung.
Lajos warf Jada einen Seitenblick zu, er konnte spüren, wie irritiert sie über den Wortlaut seiner Mutter war. Die Sache war allerdings ganz einfach zu erklären: Mina hatte die Gabe, Gedanken zu empfangen. Und so kam das Thema irgendwann zur Sprache.
Lajos konnte sich noch sehr gut daran erinnern.
Er wurde eines Nachts wach, nachdem er wieder von Jada geträumt hatte. Aufgewühlt hatte er sein Bett verlassen, um auf die Terrasse zu gehen, wo seine Mutter bereits auf ihn wartete. Sie war immer einfühlsam und liebevoll. Auch wenn sein Vater ein typischer Aristokrat war und immer die Etikette wahrte, waren es doch Eltern wie aus einem Bilderbuch. Wenn sein Vater etwas zu steif war, glich seine Mutter diesen Makel durch ihre warmherzige Art aus.
Aber das Entscheidende war, dass Mina immer wusste, was ihre Söhne und Töchter gerade brauchten. Das war auch bei dem Gespräch über Jada so gewesen, sie hatte ihn schon Wochen argwöhnisch angesehen. Dennoch hatte sie nichts gesagt - genau wie in der Nacht auf der Terrasse. Sie reichte ihm einen Kaffee und wartete, bis er es nicht mehr aushielt und seiner Mutter die Geschichte seiner Träume erzählte.
Als er geendet hatte, hatte sie gelächelt und gesagt: „So, mein Sohn, dann wirst du sie finden müssen und wenn du sie gefunden hast, wirst du sie nie wieder gehen lassen.“
Lajos hatte noch nie für eine Frau Gefühle empfunden, er war immer ein Einzelgänger gewesen. Was auch der Grund dafür war, warum er ein Krieger seiner Spezies war. Er war kein Mann großer Worte, sondern ließ seine Taten sprechen. Er war im Laufe der Jahrhunderte kalt geworden, ein skrupelloser, lautloser Killer. Aber in dem Augenblick, als die Dunkelheit in ihm am stärksten wurde, sollte diese Frau nun zu ihm kommen und Licht in seine Seele bringen? Es war undenkbar! Und genau das wusste auch Mina. Über Lajos’ Hände war im Laufe der Jahre so viel Blut geflossen, es hätte schon als Farbe auf seiner Haut zurückbleiben müssen. Selbst wenn man es abwaschen konnte, blieb es, wo es war.
Kapitel 8
Jelena betrat den Raum, sie wusste sofort, dass er sie hierher gebracht hatte. Wie konnte er es wagen, diese Brut hierher zu bringen? Jelena fand, dass ihr Bruder ein absolut hirnverbrannter Vollidiot war. Als sie um die Ecke bog, kochte sie vor Wut. Na toll und ihre Eltern standen da und klatschten Beifall, herzlichen Glückwunsch. Sie würden irgendwann den Hauptpreis für völlige Blödheit bekommen. Aber es war ja schon immer so gewesen, dass Lajos machen konnte, was er wollte und ihre Eltern standen hinter ihm. Nur das, was er ihnen allen diesmal einbrockte, ging über alles, was bisher geschehen war, hinaus.
Jada erstarrte, als Jelena den Raum betrat, sie kannten sich bereits aus der Schule und sie war nicht scharf darauf, mit ihr in einem Raum zu sein. Jelena war so groß wie Jada. Ihre roten langen Haare fielen in Wellen über ihren Rücken. Aber das Grün ihrer Augen stand so stark im Kontrast zu der Farbe ihres Haares, dass sie etwas Magisches an sich hatte. Hatte der Teufel nicht auch rote Haare? Jada glaubte fest daran, dass diese Person diabolisch und mit dem Teufel im Bunde war. Vermutlich würde sich gleich der Erdboden auftun und ihr eine Einladung in die Hölle anbieten.
Lajos verkrampfte sich noch im selben Moment. Jeder Muskel war auf das Äußerste angespannt, er zog Jada leicht hinter sich und ein Grollen erhob sich aus den Tiefen
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