Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
gab Jada eine Flasche.
„Du solltest erst mal etwas trinken.“
„Es ist okay, ich werde dich nicht mehr unterbrechen, also erzähl bitte weiter“, sagte sie und kicherte noch immer.
Lajos ignorierte ihr Glucksen und fuhr fort.
„Wo waren wir? Okay, Nephilim stammt aus dem Hebräischen und kommt von Naphal, das heißt so viel wie fallen. Aber da komm ich gleich noch zu. Du bist also ein Kind gezeugt von einem Engel, einem gefallenen, und deine Mutter ist oder muss demnach ein Mensch sein. Engel sind Gottessöhne. Es gab Engel, die sich gegen Gott auflehnten und somit aus dem Himmel durch ihn verbannt wurden. Sie nannte man dann gefallene Engel. Es stellte sich raus, dass Luzifer oder Satan, der Teufel, er besitzt ja viele Namen, die Engel beeinflusste und sie sich deshalb gegen den Schöpfer wandten. Der Teufel soll ebenfalls vom Himmel gefallen sein. Er hatte sich an die Engel gewandt, um sich über Gott zu erheben und dafür fuhr er in die Hölle. Die gefallenen Engel hingegen fanden Gefallen an den Frauen und Töchtern der Erde und ließen sich mit ihnen ein. Sie lehrten sie mächtige, allesvernichtende Himmelsgeheimnisse. Es wurden Kinder gezeugt, die nannte man dann Nephilim. Normalerweise starben die Frauen bei der Geburt, darum wundert es mich, dass deine Mutter noch lebt. Gott war so erzürnt darüber, dass er andere Engel auf die Erde sandte, damit sie den gefallenen Engeln die Flügel abschnitten und sie das Himmelsreich nie wieder betreten konnten. Und auf die Nephilim setzte man Jäger, die Aggilus, an, die alle vernichten sollten. Was sich als schwer herausstellte, weil ihr erst an eurem achtzehnten Geburtstag zu einem Nephilim werdet. Warum das so ist, weiß ich leider nicht, dennoch seid ihr dann sozusagen unsterblich, ihr könnt nur durch eine Art getötet werden, und das ist ein Feuerschwert. Ihr seid aber auch sehr stark. Und habt sehr viele Fähigkeiten, sprecht sehr viele Sprachen und könnt euch Gegenstände vorstellen, die ihr dann Wirklichkeit werden lasst. Ihr hört und riecht sehr gut. Ihr habt übermenschliche Kräfte und seid größer als normale Menschen. Womit wir zum eigentlichen Punkt kommen; Ihr seid böse und für uns gefährlich, denn du könntest mich mit Leichtigkeit töten, was eigentlich sehr schwer ist. Deshalb ist meine Familie, oder zumindest einige von ihnen, dir gegenüber auch feindselig, weil wir uns vor euch und der Macht, die ihr besitzt, in Acht nehmen müssen. Und weil eure Spezies uns sehr viel Leid in der Vergangenheit zugefügt hat.“
Er atmete tief durch, sah Jada an und wartete auf ihre Reaktion, denn er rechnete mit dem Schlimmsten.
Sie hingegen war fasziniert von der Art, wie er erzählte, dieser warmen Stimme und den leuchtend grünen Augen, die aussahen wie Eichenblätter im Frühling.
Jada fasste in Gedanken noch mal alles zusammen und wartete auf den Schock. Stattdessen befand sie, dass es total cool sei.
„Cool“, sie grinste über das ganze Gesicht.
Lajos Kopf schnellte zu ihr herum.
„Cool? Was war denn daran cool?“
Jada grinste immer noch.
„Na klar ist das cool, ihr fürchtet uns. Hast du Angst vor mir? Keine Angst, ich tue dir schon nichts. Außer du solltest mich noch mal bedrohen. Dann überlege ich mir das noch mal.“
Lajos begriff jetzt gar nichts mehr. Glaubte sie ihm nicht, dachte sie, er hat das Ganze nur so erzählt, um ihr irgendetwas zu erzählen? Nein.
Aber was war so lustig daran? Das musste der Schock sein. Sie würde jeden Moment zusammenbrechen, das war ganz schön harter Tobak, was er ihr erzählt hatte.
„Aber warte mal, hast du gesagt, die Aggilus würden mich jagen, um mich zu töten? Und die andere Seite ist ja wohl, dass ich mir den Scheiß doch nicht ausgesucht habe. Okay! So sei es, ich kann ja nichts daran ändern, was ich bin. Und wenn sie meinen Kopf auf einem Silbertablett wollen. Bitteschön.“
Lajos sprang aus dem Bett und starrte sie mit zornigem Gesichtsausdruck an, seine Beherrschtheit schwand. Er explodierte und es gab nur noch puren Zorn. Die Pupillen waren unnatürlich erweitert und seine Augenfarbe war … schwarz. Da war der tödliche Gesichtsausdruck wieder.
„Nichts ist okay und wie kannst du nur davon ausgehen, dass es auch nur einen Hauch von okay wäre, wie kannst du dich so wehrlos deinem Schicksal beugen? Liegt dir nichts an deinem Leben?“, seine Stimme war grollend und ein Knurren drang durch den Raum. Rote Flammen züngelten in den Tiefen seiner Iris.
Statt sich von seinem
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