Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
Stein.
Als sie sich einigermaßen von dem Schock erholt hatte, rieb sie sich die linke Schulter und ging in die Knie, um ihre Schulbücher aufzuheben.
Hände griffen nach ihren Sachen und als sie aufsah, um ihrem Helfer ins Gesicht zu sehen, traf es sie wie eine Ohrfeige.
Lajos?
Sie konnte den Blick nicht von ihm nehmen.
Aber dies war nicht Lajos, seine Augen waren braun, sein Gesicht war schmaler, er hatte die gleichen vollen Lippen wie Lajos und auch sein Kinn. Aber als ihr Blick an seinem Körper hinunterglitt, sah sie Muskeln, die sich unter seinem Shirt abzeichneten, und die waren um einiges ausgeprägter als bei Lajos. Lajos war schon riesig, aber dieser Mann, der sie aus weichen, braunen Augen ansah, war gewaltig. Seine warmherzigen Gesichtszüge standen zu sehr im Kontrast zu seinem massiven Körper.
„Du bist bestimmt Jada?“, fragte er und seine Augen strahlten sie an. Ein unglaubliches Lächeln lag auf seinen Lippen.
Jada war sprachlos, als sie sich die etwas andere Ausgabe von Lajos etwas genauer ansah. Seine Frage beantworte sie mit einem einfachen Nicken. Augenblicklich schwoll sein Lächeln zu einem breiten Grinsen an und Jada spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss.
„Ich bitte um Entschuldigung, mein Name ist Läzar. Aber du hast ja meinen Bruder Lajos schon kennengelernt. Warst du nicht letzte Nacht bei uns?“
Das lief ja ganz toll, jetzt würde es bald die ganze Schule wissen.
Denn sie waren nicht allein, aus dem Augenwinkel konnte Jada sehen, wie die Köpfe über das Gesagte zusammengesteckt wurden.
„Du bist Lajos Bruder?“, fragte Jada erstaunt.
Ihr entglitten die Gesichtszüge und Läzar kicherte.
„So schlimm ist er eigentlich gar nicht. Im Grunde ist er ganz okay.“ Läzar steckte seine Hände lässig in die Hosentaschen und gluckste, als müsste er über seine eigenen Worte lachen.
„Okay? Ist mir noch gar nicht aufgefallen.“ Er prustete los und sein Kichern wurde zu einem handfesten Lachen.
Es verschlug Jada den Atem. Er war so unglaublich im Gegensatz zu seinem Miesepeter-Bruder.
Heilige Hölle, war sie scharf.
Kein Wunder, dass er vom ersten Augenblick an verloren war.
Aber sie so aus der Nähe zu sehen, verschlug ihm den Atem.
Ihr schönes, zartes Gesicht wurde von den Locken ihres schwarzen Haares umrahmt und ihre grünen Augen leuchteten wie Diopside, als sie zu ihm aufsah.
Ihre schwarze, enge Hose und das Shirt, das so tief ausgeschnitten war, dass er ihren Brustansatz sehen konnte, ließ ihn brennen in den Flammen des Verlangens, das sich in ihm aufbaute.
Er konnte sehen, wie ihr Puls an ihrem Hals schlug. Die dicke Ader, die unter ihrer Haut verlief, lockte ihn und seine Fangzähne schossen aus seinem Kiefer.
Zu verlockend war das Flattern unter dieser zarten Haut.
Ein Räuspern unterbrach ihr Gespräch.
„Sorry, aber wir sehen uns heute Abend?“
„Ich werde dir nichts versprechen“, sagte Läzar und schob sich an Jada vorbei. Zwar trennte er sich nur widerwillig von ihr und hätte sie ganz sicher am Abend zu dieser Party begleitet, aber sie gehörte mehr oder weniger zu seinem Bruder und dazwischen hatte er nichts verloren.
„Jada, wie sieht es aus? Wollten wir nicht essen gehen?“ Jada fuhr zu Istvan herum. Sie war bemüht, sich ihre Begeisterung nicht anmerken zu lassen. Aber er sah alles andere als begeistert aus, als er einen letzten Blick auf Läzar warf, der das Zimmer gerade verlassen wollte.
„Schade, ich bin mit Phoebe verabredet, sie hatte mich gefragt, ob ich die Pause mit ihnen verbringen möchte. Aber ich denke, es geht bestimmt in Ordnung, wenn wir alle zusammen gehen .“
Jadas Augen suchten den langen Flur ab. Einige Meter entfernt an den Spind gelehnt zogen sich Phoebes Mundwinkel nach oben und eine zarte Röte lag auf ihren Wangen, als ihr Blick auf Istvan fiel. Jetzt verstand sie. Vermutlich versuchte Phoebe, Kontakt zu ihren Brüdern zu bekommen. Gar nicht dumm, die Kleine, und sicher war ihr auch schon zu Ohren gekommen, dass ihre Brüder alles flachlegten, was bei drei nicht auf dem Baum war, und der Ausdruck in Istvans Augen zeigte ganz deutlich, dass er sein nächstes Opfer bereits gefunden hatte.
Auf dem Weg zur Mensa verfiel Jada immer wieder in Gedanken an Läzar. Oh Mannomann.
Aber so durfte sie nicht denken, denn Lajos war der Mann, den sie aus tiefsten Herzen wollte. Ihn und keinen anderen. Es durfte keinen anderen geben, nicht einmal in ihren Gedanken. Jada blinzelte in die Sonne, als sie über
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