Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
Gesicht, dass ihr Kopf gegen die Scheibe prallte. Explosionsartig breitete sich ein unsagbarer Schmerz in ihr aus, sie schmeckte Blut in ihrem Mund und eine warme Flüssigkeit rann ihr die Kopfhaut in den Nacken hinunter. Sie bemerkte, dass es ebenfalls Blut war.
Tränen sammelten sich in ihren Augen und liefen über ihre Wangen, doch als Jada versuchte, sie mit der Hand wegzuwischen, hielt Nijän ihre malträtierten Handgelenke fest umschlungen, schob den Ärmel ihres Shirts nach oben und stach ihr mit einer Spritze direkt in die Vene ihres Unterarms.
Ihr Kopf hämmerte von dem Faustschlag so sehr, dass sie schon fast weggetreten war, als er den Kolben herunterdrückte. Er machte sich nicht einmal die Mühe, die Nadel wieder herauszuziehen. Die Tür wurde aufgerissen und die kühle Nachtluft blies ihr ins Gesicht. Nijän hielt sie am Arm fest und sagte:
„Falls du das überleben solltest, Nephilim, grüß Lajos von mir.“
Nijän wollte, dass sie litt, er hätte ihr mit nur einer Handbewegung das Genick brechen können, aber er tat es nicht. Sie sollte leiden, nicht nur weil sie Lajos’ Schlampe war. Schon allein die Tatsache, dass sie ein widerlicher Nephilim war, reichte ihm aus, sie leiden zu lassen.
Jada wurde mit dem Fuß aus dem Wagen gestoßen und schlug mit den Knien und Händen hart auf dem Boden auf. Kies und Schlamm hagelten unerbittlich auf sie nieder, als er mit durchdrehenden Reifen davonfuhr.
Es war etwas in ihr, das sich langsam und unaufhaltsam durch ihre Eingeweide zog und ihr unsagbare Pein verursachte, sie brannte innerlich lichterloh. Jada ließ sich seitlich in das vom Regen nasse Laub fallen und hoffte, dass der Regen ihre Qualen lindern würde, doch mit jedem weiteren Herzschlag, breitete sich die Substanz siedend heiß in ihr aus.
Als sie schon dachte, sie hätte den Höhepunkt erreicht, nahm der Schmerz noch weiter zu, ihre Organe standen in Flammen und flüssiges Lava schoss durch ihre Adern.
Jada bäumte sich unter dem Gefühl, innerlich lichterloh zu brennen, immer wieder stöhnend auf und begriff, dass sie sich selbst überlassen war, geschlagen, entwürdigt und körperlich sowie seelisch misshandelt.
Als das noch nicht genug war, hatte man sie einfach entsorgt.
Allein im Dunkeln, es regnete und der Wind nahm immer mehr an Stärke zu. Es würde nicht lange dauern, wenn sie nicht erfröre, würde das, was auch immer er ihr gespritzt hatte, ein Übriges tun.
Sie würde sterben - so oder so.
Es war auch egal auf welche Art, sie waren alle unschön.
Über Jada legte sich ein dunkler Schleier, der ihre Sinne vernebelte, sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Der Regen, der auf sie herabprasselte, und der Wind, der ihr durch die nasse Kleidung bis auf die Haut blies, ließen nur einen Gedanken zu.
Lajos!
Sie sah Lajos vor sich, und der Gedanke an ihn war das Einzige, was ihr das Abschiednehmen erleichterte. Was auch kommen mochte und sie erwarten würde, mit Lajos vor ihrem inneren Auge würde sie es ertragen.
Er würde sie begleiten, ob es in diesem oder dem nächsten Leben sein würde.
Jadas Atmung wurde immer flacher, sie hatte keine Kraft mehr, den Brustkorb zu heben und zu senken. Sie gab sich der Schwärze hin und fiel in die Dunkelheit. Lajos war bei ihr, hüllte sie ein mit seiner Nähe und seiner Wärme, er würde das Licht am Ende des Tunnels sein.
Kapitel 12
Läzar betrat den Wald, die Luft war nahezu gespenstisch aufgeladen, keine Vögel sangen und trillerten, wie ausgestorben wirkte alles um ihn herum. Gefahr lag in der Luft, sodass die Tiere sich davor versteckt hatten, obwohl er die eigentliche Bedrohung war, denn er war das Raubtier, das sich von ihrem Blut nährte.
Der Geruch nach reichhaltiger Erde und Moos, das sich wie eine Haut um die Bäume legte, brachten ihm Ruhe und Ausgleich. Hier konnte er dem Schatten der Welt, der ihn umgab, entfliehen, hier war er unerreichbar, die Stille der Nacht hüllte ihn in einen Kokon, die Dunkelheit hüllte ihn in Samt und umschmeichelte seine Haut wie Federn. Der Wald gab ihm Schutz, er verschmolz jede Nacht mit ihm und war nur noch ein Schatten.
An diesem Abend war es anders, er war hierher gekommen, um die Bilder eines Engels zu verschließen, und seine Gedanken an dieses Gesicht zu vergraben.
Er wollte sie hier im Wald zurücklassen, denn dieser Engel gehörte ihm nicht und würde es auch nie, dennoch hatte ihn eine innere Unruhe gepackt und ihn hierher geführt, am Rande des Waldes hatte es ihm die
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