Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
sickerte.
Zu vermuten wäre, dass dieser gottverdammte Idiot sich mal wieder verpisst hatte und Monate oder gar Jahre später einfach so in der Tür stand.
Sollte er doch wegbleiben und sich für seine Kriegertruppe und die völlig gestörten Fürsten niedermetzeln lassen, die er so anbetete.
Vor wenigen Minuten hatte er das Haus schleichend durch den Hintereingang betreten. Er wollte nicht, dass ihn jemand so sah.
Der Weg war mühsam gewesen, denn noch, während er nach Hause eilte, verheilten seine Wunden, was bei den unzähligen Brüchen, die er davon getragen hatte, kein angenehmes Gefühl war.
Es nervte ihn, ständig anzuhalten und sich die Knochen selber brechen zu müssen, damit sie gerade wieder zusammenwuchsen. Seine Blade, oder das, was davon noch übrig war, ließ er zurück und bedeckte sie mit Zweigen, damit sie niemand fand.
Fluchend war er losgezogen, um die übrigen Teile zusammenzusuchen, die meterweit verstreut lagen.
Währenddessen quälte ihn die Frage, was passiert war.
Eine Frau stand direkt vor ihm auf der Straße, die Ähnlichkeit mit Jada war unglaublich, aber sie war es nicht.
Nachdem er erwacht war - nach dem Sturz verlor er für wenige Augenblicke das Bewusstsein -, suchte er nach dieser Frau, fand sie jedoch nicht. Keine Spur von ihr.
Noch mehr trieb ihn die Frage in den Wahnsinn, was für einer Spezies sie angehörte.
Vage erinnerte er sich daran, diese Wesen schon einmal gesehen zu haben. Wenn es tatsächlich genau das war, woran er gedacht hatte, waren bereits andere Fraktionen auf der Suche nach Jada.
Eine Abgesandte der Aggilus hätte er wahrlich nicht erwartet.
Die Tragweite dessen zog ihm die Eingeweide zusammen. Jada war durch den Rat der Aggilus zum Tode verurteilt. Zugleich fragte er sich, was sie von ihm wollten.
Es musste etwas mit ihm zu tun haben, sonst wäre ihm diese niederträchtige Kreatur nicht erschienen. Sie lebten im Verborgenen und waren nicht sichtbar, wenn sie es nicht wollten. Sie standen neben ihrem Opfer, doch bevor es überhaupt merkte, dass sie da waren, trennte ihr Feuerschwert schon den Kopf von dessen Körper.
Sie waren nahezu unbesiegbar und konnten nur durch einen Dark Angel getötet werden, denn das war der Einzige, der sie sehen konnte und ihnen an Bösartigkeit und Kraft überlegen war.
Selbst ein Krieger wie Lajos konnte gegen ihre Art nichts ausrichten.
Und dennoch hing die Frage, was sie ausgerechnet von ihm wollten, mit einem faden Beigeschmack in der Luft.
Lajos war gerade dabei, sich anzuziehen, nachdem er sich Blut und Schmutz vom Körper geschrubbt hatte, als ein bekannter Geruch durch sein Bad waberte.
In höchster Alarmbereitschaft zog er sich in Windeseile die Hose an und stürzte aus seinem Zimmer.
Auf dem Weg nach oben wurde der Geruch von Blut überwältigend, sodass seine Fangzähne aus seinem Kiefer schossen.
Lajos zischte, als er sah, wer in dem Wohnzimmer seiner Eltern auf dem Sofa lag.
Er stieß Läzar zur Seite und ging auf die Knie.
Was er sah, schnürte ihm die Kehle zu. Zorn flammte in ihm auf und brannte sich einen Weg durch seine Adern.
„Was hast du getan, Läzar? Verdammt, was hast du mit ihr gemacht?“, knurrte er seinen Bruder an und erhob sich. Lajos wollte sich gerade auf ihn stürzen und ihm die Kehle herausreißen, als seine Mutter sich zwischen sie stellte.
„Lajos, er hat ihr nichts getan, er nicht.“
Lajos war zu weit entfernt von Gut und Böse, um ihren Worten Aufmerksamkeit zu schenken, sein Kriegerinstinkt war erwacht.
Quälen. Foltern. Töten.
Quälen. Foltern. Töten.
Schrie es in ihm.
Seine Sicht verschwamm im Rot des Blutrausches.
Bei diesem Anblick war es ihm egal, was er tötete, die Hauptsache war, jemand starb.
Seine Fangzähne bohrten sich schmerzvoll in seine Unterlippe und zogen ihn noch weiter in den dunklen Abgrund seines Zornes.
Sein Atem presste sich stoßweise aus seinen Lungen und seine Verwandlung schritt immer weiter voran. Das Raubtier kratzte in ihm, um die Oberhand zu übernehmen.
„So wirst du ihr nicht helfen“, sagte sein Vater mit vor Wut bebender Stimme.
„Lajos, mein Sohn, du musst dich beruhigen.“ Esteban wusste, dass Lajos, wenn er Jada genauer ansehen würde, nicht mehr zu halten wäre, und er war unberechenbar in diesem Zustand.
Lajos’ Blick glitt zu Jada, sie sah furchtbar aus und Schmerz bohrte sich bei diesem Anblick in sein Herz.
Eine getrocknete Blutspur zog sich von ihrer Nase zu ihrem Mund und den Hals hinunter, bis sie vom
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