Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
öffnen, und dieser Wichser würde dahinter warten. Der Anblick, der sich ihm bot, als er ihr Shirt auszog, ließ ihn den Atem anhalten. Ihre weiße Haut, die sich so weich und zerbrechlich anfühlte, jagte ihm einen warmen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Warum mussten sich seine Hormone genau in diesem Augenblick auf diese Frau stürzen? Vermutlich war er zu einem kranken Nekrophilen mutiert, der nichts Besseres zu tun hatte, als sich an unschuldige, fast tote Frauen ranzumachen.
Er war so ein abartiger Mistkerl, lieber würde er sich den Schwanz abschneiden.
Die spitzen Krallen seines Instinktes, sich ihr Blut zu nehmen und jeden Tropfen der roten, nahrhaften Zellen, die Kehle herunter fließen zu lassen, zerrte an seinen Eingeweiden. Es brannte wie Feuer durch seine Venen, als er ihr die nasse, schmutzverkrustete Jeans über ihre Hüften und schlanken Beine zog. Sein Raubtier zerrte an seinem Käfig, die Fänge tief in ihrer milchig-weißen Haut zu versenken, als sie nichts mehr trug außer der Unterwäsche, die ihre wunderschönen intimen Stellen vor seinem ausgehungerten Blicken schützte.
Er musste seine ganze, ihm noch gebliebene Beherrschung aufbringen, nahm sie auf seine Arme und kämpfte mit jedem weiteren Schritt, den er tat, der Verlockung ihres Blutes, die den ganzen Raum erfüllte, nicht zu erliegen. Rote, glühende Punkte trübten seine Sicht, als er durch den Dunstschleier seines Bades ging, sich die Schuhe von den Füßen streifte und sich in das warme Wasser gleiten ließ.
Den Lappen, den Mina ihm unter gemurmeltem Protest reichte, als sie sich auf den Rand setzte, tauchte er einige Sekunden in das Wasser, bevor er den Schlamm, das Blut und die Spur seines Feindes von ihr wusch.
Er vergaß alles um sich herum und schrubbte wie ein Wahnsinniger über ihre Haut, um diesen elenden Mistkerl von ihr und sie von all dem, was sie erlitten haben musste, zu befreien.
Er war gefangen in dem Glauben, sie könnte jeden Moment die Augen aufschlagen, ihn anlächeln und sagen : „Hey alles okay, mir geht es gut.“ Ein wundervoller Gedanke - nur leider reines Wunschdenken.
Der Lappen glitt wieder und wieder über ihre Arme und ihren Bauch, seine Augen glitten in Verzweiflung über ihr wunderschönes Gesicht. Ihre Lippen waren halb geöffnet. Sie atmete noch immer flach. Doch ihre Haut verlor das Grau des Todes, das einem oberflächlich rosigen Ton wich. Mina kniete schweigend am Rand der Wanne, geschockt von den Ereignissen und unfähig, einen geraden Gedanken an die Oberfläche zu befördern. Die Grausamkeit, die sich auf Jadas Gesicht zeigte, hatte ihr die Sprache verschlagen, dennoch hatte sie ihren Sohn noch nie so Liebe und zugleich auch Wut ausstrahlen sehen. Seine Gesichtszüge waren verhärtet und doch konnte sie unter dem ausdruckslosen Blick, den er auf Jada richtete, seine wahren Gefühle erkennen.
Mina durchbrach mit ihrer warmen und sanften Stimme die Kälte, die sich im Bad ausgebreitet hatte.
„Lajos, du liebst sie, nicht wahr?“, sie sprach das Unübersehbare aus.
„Oh, ja, Ma, das tue ich mit jeder Faser meines Körpers. Aber sie darf nie davon erfahren. Du weißt, warum. Es gibt kein Wir, niemals, weil es kein Wir geben darf.“ Leugnen hatte keinen Sinn, nicht vor seiner Mutter, auch wenn ihn die bittere Wahrheit seiner Gefühle schmerzte, sprach er sie trotzdem aus. Langsam schüttelte er den Kopf und dachte daran, wie viel besser sie ohne ihn dran war.
„Manchmal kann man auch die Vergangenheit ändern und bester Dinge in die Zukunft sehen. Liebes, du hast nichts mehr verdient als die Liebe einer Frau, die dich genauso liebt, und glaub mir, das tut sie.“
„Ich kann jede Frau lieben, nur nicht sie.“ Lajos musste soweit fort von ihr wie er nur konnte, sie bedeutete ihm so viel, dass es ihm schwerfiel, sich ein Leben ohne sie vorzustellen. Noch dazu konnte er den Gedanken kaum ertragen, weswegen er gekommen war, aber alles hatte sich rasend schnell verändert. Obgleich er wusste, dass er sie verlassen musste, gierte er danach, sich in ihrem Körper und ihrem berauschenden Blut zu verlieren.
„Du kannst jederzeit den Kriegern den Rücken kehren.“
„Was meinst du, was passieren würde, wenn ich das tue? Dann schicken sie den Nächsten. Und was wäre, wenn sie herausfinden, warum ich nicht mehr für meine Brüder einstehe? Dann jagen sie uns und unsere Familien. Und irgendwann müsste ich meinen Freunden im Kampf gegenüberstehen und sie töten, damit sie euch
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