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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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»Ich werde dir sagen, was mir Sorgen macht, Vin. Es macht mir Sorgen, dass ihr Plan nicht vernünftig sein könnte. Vielleicht war er bereits tollkühn. Vielleicht wäre es schon schwierig genug, eine Allianz zu schmieden. Und wenn das der Fall ist, dann ist mein Vorschlag ganz und gar lächerlich.«
    Vin drückte seine Schulter. »Wir haben den Obersten Herrscher besiegt.«
    »Damals hattest du Kelsier an deiner Seite.«
    »Nicht das schon wieder!«
    »Es tut mir leid«, sagte Elant. »Wirklich, Vin, vielleicht ist mein Plan, die Regierung zu behalten, nichts anderes als Anmaßung. Was hattest du mir noch gleich über deine Kindheit erzählt? Als du bei den Diebesbanden warst und jedermann
größer, stärker und gemeiner war als du, was hast du da getan? Hast du dich gegen die Anführer gewendet?«
    Erinnerungen blitzten in ihr auf. Erinnerungen daran, wie sie sich versteckt hatte, wie sie den Blick gesenkt gehalten hatte, wie schwach sie gewesen war.
    »Das war damals«, erwiderte sie. »Du darfst es nicht zulassen, dass die anderen für immer und ewig auf dich eindreschen. Das hat Kelsier mir beigebracht – und deswegen haben wir gegen den Obersten Herrscher gekämpft. Das ist der Grund, warum die Skaa-Rebellen all die Jahre hindurch gegen das Letzte Reich gekämpft haben, auch damals, als es keine Aussicht auf einen Sieg gab. Reen hat sagt, die Rebellen sind Narren. Aber Reen ist tot – und das Letzte Reich ist untergegangen. Und …«
    Sie sah Elant in die Augen. »Du darfst die Stadt nicht aufgeben, Elant«, sagte sie ruhig. »Ich fände es schrecklich, was diese Entscheidung aus dir machen würde.«
    Elant lächelte zaghaft. »Manchmal bist du sehr weise, Vin.«
    »Glaubst du?«
    Er nickte.
    »Nun«, meinte sie, »dann bist du ein genauso schlechter Menschenkenner wie ich.«
    Elant lachte, legte den Arm um sie und drückte sie an seine Seite. »Ich gehe davon aus, dass es auf deiner Patrouille heute Abend keine besonderen Vorkommnisse gegeben hat?«
    Das Gespenst im Nebel. Ihr Sturz. Die Kälte, die sie immer noch in ihrem Unterarm fühlte, auch wenn sie nurmehr schwach wahrnehmbar war. »Ja«, sagte sie. Als sie ihm zum letzten Mal von diesem Wesen im Nebel erzählt hatte, war er sofort der Meinung gewesen, sie sähe Gespenster.
    »Du hättest an dieser Besprechung teilnehmen sollen«, meinte Elant. »Ich hätte mich darüber gefreut.«
    Sie sagte nichts darauf.
    Einige Minuten saßen sie schweigend nebeneinander und schauten das dunkle Fenster an. Es lag eine seltsame Schönheit in ihm. Die Farben waren wegen der fehlenden Hintergrundbeleuchtung
kaum sichtbar, so dass Vin sich auf die Muster im Glas konzentrieren konnte. Kleine Splitter, Scherben, Platten und Keile waren innerhalb eines Rahmens aus Metall miteinander verwoben.
    »Elant, ich mache mir Sorgen«, sagte sie schließlich.
    »Ich wäre besorgt, wenn du dir keine machen würdest«, entgegnete er. »Diese Armeen machen mir so große Sorgen, dass ich kaum mehr klar denken kann.«
    »Nein«, meinte Vin. »Nicht darüber. Ich mache mir Sorgen über ganz andere Dinge.«
    »Zum Beispiel?«
    »Nun … Ich habe lange über das nachgedacht, was der Oberste Herrscher sagte, bevor ich ihn getötet habe. Erinnerst du dich an seine Worte?«
    Elant nickte. Er war zwar nicht dabei gewesen, aber Vin hatte ihm davon berichtet.
    »Er hat darüber geredet, was er für die Menschheit getan hat«, sagte Vin. »Die Geschichten behaupten, er habe uns gerettet. Vor dem Dunkelgrund.«
    Elant nickte.
    »Aber«, fuhr Vin fort, »was war der Dunkelgrund? Du bist ein Adliger. Die Religion war dir nicht verboten. Was hat das Ministerium über den Dunkelgrund und den Obersten Herrscher gelehrt?«
    Elant zuckte die Schultern. »Eigentlich nicht viel. Religion war zwar nicht verboten, aber wir wurden auch nicht zu ihr ermuntert. Das Ministerium hat so getan, als würde die Religion einzig und allein ihm gehören, so dass wir uns keine Gedanken darüber machen sollten.«
    »Aber sie haben doch das eine oder andere gelehrt, oder?«
    Elant nickte. »Hauptsächlich ging es darum, warum der Adel privilegiert ist und die Skaa verflucht sind. Ich vermute, dadurch sollten wir einsehen, wie glücklich wir doch sind, aber eigentlich habe ich diese Lehren immer als seltsam empfunden. Weißt du, sie haben behauptet, wir seien adlig, weil unsere Vorfahren
den Obersten Herrscher vor seiner Erhebung unterstützt haben. Aber das bedeutet, dass wir nur wegen der Taten anderer privilegiert sind.

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