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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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Teil der Rebellenarmee – größer noch als Comyns eigene Rittertruppe aus Badenoch. Sie waren von MacDouall rekrutiert worden, unterstanden seinem Befehl und waren unter dem Namen »Die Enteigneten« eine Macht, mit der man rechnen musste. Daher blieb der Unmut der anderen unbeachtet, als die Männer von Galloway Fässer mit Salzfleisch, gepökelten Heringen und französischem Wein von den Ladeflächen der Karren zerrten.
    Unter Jubelrufen machten sie sich daran, die Fässer aufzuschlagen, und tauchten Becher und Schläuche hinein. Ein Mann füllte zur Belustigung seiner Kameraden sein Jagdhorn, presste einen Finger gegen das Mundstück, drehte das Horn um und ließ sich die rote Flüssigkeit in den Mund laufen. Nachdem sie getrunken hatten, schwoll ihr Gelächter an und vermischte sich mit den heiseren Schreien der Krähen, die am Himmel über dem Schlachtfeld ihre Kreise zogen. Es war erst später Morgen, trotzdem schien es bereits dunkel zu werden, und kleine Schneeflocken tanzten im Wind.
    Comyn war abgestiegen und überwachte das Zusammentreiben der englischen Ritter, denen man ihre Waffen abgenommen hatte und die sich jetzt in einer Reihe am Straßenrand aufstellen mussten. Einige sackten kraftlos gegen ihre Nachbarn. »Wir schaffen die Gefangenen in zwei Karren zu unserem Basislager«, wies Comyn einen seiner Männer an. »Sie dürften eigentlich nicht mitbekommen, welchen Weg wir einschlagen, aber verbindet ihnen trotzdem lieber die Augen.« Er runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass der Mann gar nicht zuhörte, sondern mit geweiteten Augen über ihn hinwegstarrte.
    Comyn drehte sich um und sah einen Riesen auf sich zustapfen. Er schwang eine von Schaft bis Klinge mit Blut verschmierte Axt und war auch selbst von Kopf bis Fuß damit bedeckt. Es durchtränkte seinen blauen Umhang; Fleisch- und Knorpelfetzen klebten an den Ringen seines Kettenhemdes, an seinem Kinn und seinen Wangen und in seinem braunen, von Helm und Kettenhaube flachgedrückten Haar. Seine blauen Augen leuchteten in all dem Rot, und sein durchdringender Blick heftete sich auf Comyn.
    Comyn erstarrte. In seiner Brust bildete sich ein kalter Klumpen. »Sir William«, grüßte er kurz, dann spähte er an Wallace vorbei zu dessen Kameraden – die meisten davon seine früheren Kommandanten aus seiner Zeit als Hüter Schottlands – hinüber, die das Plündern der Karren stumm verfolgten. Unter ihnen konnte er den kahlen Schädel von Wallace’ Stellvertreter Gray und die schlaksige Gestalt Neil Campbells ausmachen. Ihre Gesichter drückten grimmige Missbilligung aus.
    »Wir müssen aufbrechen, Sir John.« Wallace’ Stimme klang heiser von der Schlacht, trug aber weit genug, dass sich viele zu ihm umwandten. »Ruft Eure Männer zurück. Dies ist weder die Zeit noch der Ort zum Feiern.«
    Comyn zuckte angesichts der Verachtung in dem Ton des ehemaligen Rebellenführers zusammen, den überdies noch so viele Angehörige seiner Truppen mitbekamen. In den fünf Monaten, seit die Abordnung von Edelleuten nach Frankreich aufgebrochen war, um darauf zu bestehen, dass König Philipp sein Wort hielt und ihnen zu Balliols Rückkehr verhalf, hatte Comyn hart daran gearbeitet, seine Position als Führer der Männer des Reiches zu festigen. Der heutige Sieg war ein großer Schritt nach vorn, und indem er den Enteigneten gestattete, die Karren als Erste zu plündern, sicherte er sich die Dankbarkeit von Balliols früherer Armee – eine zwingende Notwendigkeit, wenn man bedachte, dass er insgeheim die Absicht hatte, ihren verbannten Herrn zu stürzen. Dennoch blieb ihm noch viel zu tun, vor allem in Anbetracht von William Wallace’ unerwarteter Rückkehr während des Winters.
    Comyn straffte sich und sah den blutüberströmten Wallace, der ihn um mehr als Haupteslänge überragte, mit vor Wut funkelnden Augen an. »Ich nehme an, Ihr würdet die Dinge anders sehen, wenn Eure Männer den Kampf gewonnen hätten. Aber diesmal gebührt der Sieg Badenoch und Galloway. Die Leute verdienen eine Belohnung. Und niemand wird mir in diesem Punkt widersprechen«, fügte er mit einem finsteren Blick in die Runde hinzu.
    »Belohnt sie, so viel Ihr wollt, aber erst, wenn wir ins Lager zurückgekehrt sind. Die Kundschafter haben Euch doch sicher berichtet, dass drei Kompanien Edinburgh verlassen haben. Dies hier war nur die Vorhut. Die anderen dürften dicht hinter ihr sein. Wir haben schon viel zu lange hier herumgetrödelt.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass Ihr Angst vor

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