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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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den Engländern habt.«
    Der Hohn in Comyns Stimme prallte wirkungslos an Wallace ab. »Ich gehe keinem Kampf aus dem Weg, Sir John. Ich war oft wagemutig und habe einen hohen Preis dafür bezahlt, aber ich habe nie wie ein Narr gehandelt.«
    Comyns Blick fiel auf Earl John of Atholl, der mit Alexander Seton ganz in der Nähe stand. Atholl quittierte Wallace’ Antwort mit einem kalten Lächeln, Seton nickte beifällig. Comyn spürte, wie ihm das Blut in die Wangen stieg. Als er den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, ertönte vom Hügel her ein Horn. Er fuhr herum und sah die Männer auf höherem Gelände wild zur Straße hinunterdeuten. Comyn eilte zu seinem Pferd, schwang sich in den Sattel und trieb das erschöpfte Tier über das Feld. Wallace folgte ihm. Noch bevor er seine Männer erreichte, hörte Comyn ihre Rufe, die den ersterbenden Widerhall des Horns übertönten.
    » Die Engländer kommen! «
    Comyn zügelte sein Pferd und richtete sich im Sattel auf, um auf die Straße hinunterzustarren. In der Ferne sah er eine große Reitertruppe, die rasch näher kam. Als Trompeten erschollen, wusste er, dass seine Männer entdeckt worden waren. Sie waren vom Kampf ausgelaugt und größtenteils vom erbeuteten Wein betrunken. Ohne den Vorteil der Überrumpelung hatten sie gegen schwere Kavallerie kaum eine Chance.
    »Ihr habt in dem Wespennest herumgestochert, Comyn«, erklang Wallace’ harte Stimme neben ihm. »Jetzt werden wir sehen, ob Ihr die Stiche zu ertragen vermögt.«
    Mit einem erbitterten Fluch jagte Comyn zur Straße zurück und brüllte den immer noch in den Karren herumkriechenden Männern Befehle zu. Viele folgten seinen Warnrufen und sprangen mit prall gefüllten Beuteln von den Wagen herunter, aber andere waren vom Wein schon zu benebelt, um zu begreifen, was um sie herum geschah.
    MacDouall, im Sattel und mit gezücktem Schwert, war sofort an seiner Seite. »Sir … die Gefangenen?«
    Comyn starrte die Reihe gefesselter Ritter an, die die Straße erwartungsvoll im Auge behielten und darauf warteten, dass ihre Kameraden ihnen zu Hilfe kamen. Dann wanderte sein Blick zu den Karren voller Waffen, Münzen und wertvollen Ausrüstungsgegenständen, die die Plünderer – auf seinen Befehl hin – nicht angerührt hatten. »Lasst sie. Wir haben keine Zeit!«, spie er, sein Pferd herumreißend. » Zurück! «
    Ein bärengleiches Röhren übertönte seinen Ruf. »Zurück zu den Bäumen, ihr Dummköpfe! Alle zu mir! «
    John Comyn blieb ein kurzer Moment, um zu sehen, wie rasch die Männer, die seinem Befehl unterstanden, Wallace folgten, dann wurde er von der Welle der Schotten mitgerissen, die in einem ungeordneten Rückzug auf den sicheren Wald zuritten.

25
    Writtle, England, A.D. 1303
    ROBERT STAND IM HOF VOR DER HALLE seines Vaters und beobachtete die näher kommende Kutsche. Er spürte, wie die neben ihm stehende Elizabeth zitterte. Seine Frau schlang ihren grauen, mit Zobel gefütterten Umhang enger um ihre Schultern. Er hatte die kostbaren Felle letzten Monat von einem Pelzhändler in Chelmsford gekauft, sie ohne ihr Wissen vom Schneider seines Vaters in ihren Lieblingsumhang einnähen lassen und sich über ihr überraschtes Lächeln gefreut, als sie das neu gefütterte Kleidungsstück vom Haken genommen hatte. Seither hatte die Befangenheit, die wie ein unsichtbares härenes Hemd zwischen ihnen lag und ihnen beiden Unbehagen einflößte, ein wenig nachgelassen. Keiner von beiden hatte diese Heirat gewollt, aber es hatte keinen Sinn, darüber zu jammern und zu klagen. Außerdem hatte ihm die Verbindung mit Ulsters Tochter dabei geholfen, seine Position in England zu festigen, und er konnte die Vorteile nicht leugnen, die ihm das Bündnis mit der mächtigen Familie de Burgh einbrachte. Ein wohlüberlegtes Geschenk, um sie glücklich zu machen, war ein wenig Mühe wert.
    Elizabeths im Frühlingssonnenschein hell schimmernde Augen ruhten auf den Reitern, die die Kutsche begleiteten. Als sie vernehmlich den Atem ausstieß, bildete sich vor ihren Lippen eine kleine Wolke in der Luft.
    »Mach dir keine Sorgen«, beruhigte Robert sie. »Sie wird dich bald lieb gewinnen.« Aber als er den Blick wieder auf die Straße richtete, spürte er, wie sich seine Worte wie eine kalte Klinge in sein Herz bohrten. Würde sie ihn lieben? Würde sie ihn überhaupt wiedererkennen?
    Die Reiter überquerten die Zugbrücke. Auf den Überwürfen der Männer prangte das Wappen von Annandale: ein rotes Schrägkreuz auf gelbem

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