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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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flachen Trog mit ihm verbundenen Kameraden gelang es, das Gleichgewicht zu bewahren, aber er ließ den Trog fallen, der drei Stockwerke in die Tiefe segelte, um auf dem staubigen Boden zu zerschellen. Aymers Männer johlten vor Vergnügen und überlegten – so laut, dass die Schotten auf dem Gerüst es hören mussten –, in wie viele Teile der junge Mann wohl zerbrochen wäre, wäre er aus derselben Höhe heruntergestürzt. Dann wurden Wetten abgeschlossen, welcher von ihnen zuerst abrutschen würde. Ralph de Monthermer war der Einzige, der sich heraushielt. Der königliche Ritter stand schweigend da, sein gelber Mantel mit dem grünen Adler leuchtete im Sonnenschein, während er seinen Wein trank, die ersten Fußsoldaten beobachtete, als sie die oberste Plattform erreichten, und gelegentlich zu Robert hinüberschielte.
    Direkt oberhalb dieser Plattform endete der viereckige Turm plötzlich. Hier war das Mauerwerk heller als in den unteren Sektionen, es war erst kürzlich getüncht worden. Die ersten beiden Männer setzten ihren Trog ab und richteten ihre Leiter neu aus, wobei sie immer wieder in die schwindelerregende Tiefe spähten. Sie legten sie diagonal zwischen sich auf das Dach des Kirchenschiffs der Kathedrale, das sich in einem steilen Winkel zum Turm erhob. Darunter zeigte der Rundturm wie ein Finger zum Himmel empor. Die Bleiblöcke schimmerten im Sonnenlicht blau. Einer der Männer kroch mit einem Meißel bewaffnet die Sprossen hoch und begann, die Blöcke loszuschlagen und seinem Kameraden hinunterzureichen, der sie in dem Trog stapelte.
    Schnell bildete sich eine Reihe, und alsbald stellte sich ein Rhythmus ein. Sobald ein Trog gefüllt war, packten zwei Männer das schwere Behältnis und stiegen die Leiter hinunter. Unten standen zwei Karren bereit, um das Blei zu den Engländern zu schaffen, die Brechin Castle umzingelten. Jedes Paar war in Schweiß gebadet und rang nach Atem, wenn es die Karren erreichte. Der junge Schotte auf dem Dach, der das Blei vom Dach löste, kletterte höher, als die Blöcke ringsum allmählich verschwanden, sein Kamerad lag bäuchlings auf der Leiter und nahm sie entgegen.
    Robert erteilte gerade den Männern, die das Blei auf die Karren luden, einige Anweisungen, als er den Schrei hörte. Er fuhr herum, schützte seine Augen mit einer Hand vor der Sonne und sah, dass der Mann auf dem Dach den Halt verloren hatte und rasch auf den Rand zurutschte. Lose Bleiquader glitten unter ihm hervor, krachten zu Boden und veranlassten die Männer unten, sich hastig zu ducken. Seine Beine flogen in die Höhe, dann gelang es dem Mann, sich herumzuwerfen und das Dach zu packen. Dort klammerte er sich verzweifelt fest und trat mit den Füßen ins Leere.
    »So hilf ihm doch!« Robert wölbte die Hände um den Mund, um den donnernden Ruf in Richtung des Mannes auf der Leiter zu lenken, der das Geschehen schreckensstarr verfolgte.
    Ein weiterer gellender Schrei erklang, als der junge Schotte in Panik seinen Griff lockerte und weiter nach unten rutschte. Er kreischte irgendetwas Unzusammenhängendes, als sein Kamerad ihm eine Hand hinstreckte.
    » Nimm sie! «, drängte Robert den schreienden Jungen. » Verdammt nochmal, so nimm sie endlich! «
    Sogar das Gejohle der Ritter war verstummt. Einer der Geistlichen bei dem Bischof murmelte ein Gebet.
    Der Mann auf der Leiter sprach seinem Kameraden lautstark Mut zu und streckte den Arm so weit aus, wie er konnte. Als der Junge in die Tiefe stürzte, geschah dies so plötzlich, dass Robert nur die Zeit für einen aufblitzenden Gedanken blieb – wie schnell wir doch dem Himmel entrissen werden –, bevor der Mann mit einem dumpfen Aufschlag auf einem Schotterhaufen landete. Dort blieb er wie eine zerbrochene Puppe liegen, mit einem unter dem Körper verdrehten Bein und weit ausgebreiteten Armen. Blut tröpfelte unter seinem Kopf hervor und sickerte in den Mörtel.
    »Ein Zeichen, dass Gott Euer Tun missfällt.« Es war die Stimme des Bischofs, die die Stille zerriss. »Und noch mehr von Euch werden im Angesicht seines Zorns fallen.«
    Aymer de Valence löste sich aus dem Schatten der Eiche. »Bewegt euch, ihr faulen Hunde!«, herrschte er die jungen Burschen auf dem Gerüst und an den Karren an, die regungslos dastanden und den Leichnam ihres Kameraden anstarrten.
    Einen Moment lang ließ Robert seine Maske fallen. Er trat auf Valence zu, seine Hand schloss sich um den Griff seines Breitschwerts. Aymer, damit beschäftigt, die Schotten

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