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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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darüber hinweg, einige führten Pferde am Zügel, andere zogen Handkarren hinter sich her.
    Barsche Stimmen lenkten die Aufmerksamkeit des Earls auf das Ufer, wo vier Galeeren, jede mit sechzehn Rudern ausgestattet, festgemacht hatten. Lang und niedrig geschnitten erinnerten sie ihn mit ihren gebogenen Bügen an die Schiffe der Wikinger, die vor siebzig Jahren in diesen Gewässern Angst und Schrecken verbreitet und die Mauern von Rothesay Castle gestürmt hatten. Männer luden Truhen und Fässer von einem Stapel am Strand in die Galeeren. John sah weitere Gestalten mit Kisten und Säcken die Straße von der Burg herunterkommen. Viele trugen die Farben des Großhofmeisters, das blauweiß karierte Band hob sich auffällig von ihren gelben Tuniken ab.
    »Wie es aussieht, sind wir gerade noch rechtzeitig gekommen«, murmelte John mit gerunzelter Stirn. »Zumindest hoffe ich das, sonst war unsere Reise reine Zeitverschwendung.« Er stapfte den Strand hoch. Seine Stiefel sanken tief im Sand ein, und die salzige Brise zerzauste sein lockiges Haar. David folgte ihm.
    Als sie die Straße erreichten, gerieten sie in eine Flut von Menschen. Die Luft war von ängstlichen Rufen, dem Wimmern von Kindern und dem Blöken von Tieren erfüllt. Türen wurden zugeschlagen, als Menschen mit so vielen Habseligkeiten beladen, wie sie zu tragen vermochten, ihre Häuser verließen. John drängte sich an einer alten Frau vorbei, die zwei schreiende Maultiere an einem Strick führte, während David in eine Gänseherde geriet, die vor ihm auseinanderstob. Er entschuldigte sich bei der jungen Frau, die das Federvieh vor sich hertrieb, doch sie gab ihm keine Antwort, sondern scheuchte die Gänse nur hastig weiter. Ihr Gesicht war wie das der meisten anderen angespannt und verängstigt.
    Sie überquerten die Zugbrücke, stießen mit Truhen beladene Männer zur Seite, die Pferde zum Strand hinunterschafften, und gelangten endlich in den Burghof. Wachposten in der Livree des Großhofmeisters bemannten die Fußwege oben auf den Mauern, andere eilten die steinernen Stufen hinauf und hinunter und riefen ihren Kameraden etwas zu. Der Hof selbst wimmelte von Menschen, die Luft stank nach Schweiß und Rauch – und nach Furcht, wie John bei sich dachte. Als er den Blick über die Menge schweifen ließ, entdeckte er plötzlich einen hochgewachsenen, dunkelhaarigen jungen Mann, bei dem es sich um Niall Bruce handeln mochte, doch bevor er sich vergewissern konnte, war der Mann schon wieder verschwunden, vom Gewühl verschluckt worden.
    »Ich sehe ihn, Vater!«
    Als David ihn am Arm packte, drehte John sich um, und sein Blick fiel auf eine vertraute Gestalt. James Stewart sprach eindringlich auf einen seiner Männer ein. Der Großhofmeister wirkte ungewöhnlich besorgt und verhärmt.
    »Sir James!«
    James fuhr herum. Auf seinem Gesicht spiegelten sich Überraschung und Verwirrung wider, als er Vater und Sohn näher kommen sah. »John? Was in Gottes Namen tut Ihr hier?« Bevor John antworten konnte, wandte sich der Großhofmeister wieder an seinen Bediensteten. »Packt den Rest zusammen. Ich treffe euch alle dann unten bei den Booten.« Der Mann eilte davon, und James deutete auf die Halle. »Kommt mit. Ich kann hier draußen in dem Lärm nicht klar denken.«
    In der Halle stapelten Diener Fässer und Säcke an einer Wand auf. Die Tische und Bänke waren nach hinten geschoben worden, um Platz zu schaffen, und das Banner der Familie Stewart hing nicht mehr hinter dem Podest.
    »Was ist passiert?«, erkundigte sich John, als sie den Raum betraten.
    »König Edward hat in Irland eine Armee zusammengezogen, um uns von Westen her anzugreifen – überall entlang der Küste haben sie gebrandschatzt und geplündert. Gestern Nacht haben wir Feuer auf dem Festland gesehen, und im Morgengrauen entdeckten meine Spione die Schiffe. Sie halten auf Bute zu.«
    John bemerkte zwei Pagen, die mit Kisten, die wie Geldtruhen aussahen, aus dem an die Halle angrenzenden Privatgemach des Großhofmeisters kamen. »Ihr wollt Rothesay nicht gegen sie verteidigen?«
    »Meine Männer werden es versuchen«, versetzte James. »Aber ich kann es mir nicht leisten, hier wie eine Maus in der Falle zu sitzen. Ich werde eine kleine Truppe nach Inverkip bringen und dann versuchen, mich nach Paisley durchzuschlagen, falls die Engländer es noch nicht eingenommen haben.«
    »Was ist mit Eurem Verwandten in Ulster? Gibt es keinen Weg, mit ihm zu verhandeln – ihn dazu zu bringen, den Angriff

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