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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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zu. »Sag ihnen, sie sollen ihn zu der Stelle zurückbringen, wo sie ihn aufgegriffen haben, und freilassen.« Er drehte sich zu Wishart um. »Ich bete, dass wir uns in besseren Zeiten wiedersehen.« Die Stimme des Rebellenführers klang gepresst. Er nahm das lederne Bündel, das ihm einer seiner Leute reichte, und warf es sich über die Schulter.
    »Ich sorge dafür, dass er in Sicherheit gebracht wird, Sir William«, versprach Lamberton und trat dabei an die Seite des älteren Bischofs.
    James Douglas nickte bekräftigend und legte eine Hand an den Griff seines Schwertes.
    Wallace stapfte mit gesenktem Kopf zwischen den Bäumen hindurch, gefolgt von Gray, Neil Campbell, Simon Fraser und ungefähr zweihundert Fußsoldaten und Bogenschützen, von denen viele schon seit Beginn der Rebellion bei ihm waren.
    Christopher Seton schloss sich ihnen an, zögerte aber und blickte sich um, als Alexander im Kreis des Feuerscheins verharrte. »Vetter?«
    »Vielleicht sollten wir wie Comyn und die anderen versuchen, unsere Haut zu retten.«
    Christopher ging zu ihm zurück. »Du hast Nes gehört. Hinter der ganzen Sache steckt offensichtlich mehr, als er zugeben konnte. Robert hat uns eine Warnung geschickt. Wir sollten sie beherzigen.«
    »Für ihn ist es leicht, uns zu sagen, was wir tun sollen, während er an der Tafel des Königs sitzt, sein Wildbret isst und seinen Wein trinkt. Vielleicht sollten wir aufgeben, Christopher. Versuchen, unser Land zurückzubekommen, so wie er es getan hat.« Alexanders Züge spannten sich an. »Ich sehe keine Hoffnung mehr, dass wir doch noch siegen könnten.«
    »Wir wissen weder, was am Hof vor sich geht, noch, was Robert plant. John of Atholl glaubt, James Stewart hat uns nicht alles erzählt, richtig?«
    »Und wo sind Atholl und der Großmeister jetzt? Vielleicht haben sie sich schon ergeben.«
    »Bitte, Vetter«, flehte Christopher. Er spähte zu den Bäumen hinüber, zwischen denen Wallace’ Männer verschwanden. Comyn und seine Anhänger waren nicht mehr zu sehen. »Hier können wir nicht bleiben.«
    Alexander hob den Kopf und sah ihn an. Nach einer Pause setzte er sich in Bewegung. Während die Vettern Wallace’ Truppe folgten, suchten die letzten Männer ihre Habseligkeiten zusammen und huschten davon.
    Weniger als eine Stunde später war im Rebellenlager außer dem Prasseln einiger Feuer kein Laut mehr zu hören.

35
    Die Wälder von Selkirk, Schottland, A.D. 1304
    DIE ENGLÄNDER MERKTEN ZUERST, dass etwas nicht stimmte, als die Patrouillen, die ihre Kundschafter im Umkreis von einer Meile entdeckt hatten, nirgendwo zu sehen waren. Die Situation offenbarte sich ihnen deutlicher, als sie die Außenbereiche des Rebellenlagers erreichten.
    Hier war der Schnee von Füßen und Hufen zu Matsch zertrampelt worden und der Boden mit Abfall übersät, ein Teil davon alt und in die Erde getreten: Tierknochen und Fasern von Stricken, Feuerholzsplitter, ein halb mit Eis überzogener verrotteter Eimer und der verkohlte Stummel einer Fackel. Andere Gegenstände waren offensichtlich gerade erst weggeworfen worden: eine Tasche mit gerissenem Riemen, ein Zinnbecher, aus dem eine rote Flüssigkeit in den Schnee gelaufen war, ein Schwert in seiner Scheide, das an einem Baumstamm lehnte, und Decken neben den Überresten eines Feuers, von dem noch feiner Rauch aufstieg.
    Als die englische Reitergruppe ihre Pferde an einem breiten Fluss vorbei, dessen seichte Stellen mit einem Eisfilm überzogen waren, tiefer in das Lager hineintrieben, verstärkte sich der Eindruck von Verlassenheit. Zwischen mit Essensresten verkrusteten herumliegenden Holzschalen und Feuergruben, in denen noch Glut leuchtete, standen Zelte, deren Klappen in der kalten Luft flatterten. Im Inneren lagen Pelze und zerknüllte Decken auf leeren Pritschen, neben denen sich Truhen, Kleider und andere Habseligkeiten stapelten. In einigen brannten sogar noch Öllaternen.
    Die Ritter, die die Vorhut bildeten, zügelten ihre Pferde, als sie auf eine große Lichtung gelangten. Im Wald dahinter erstreckten sich weitere Zelte und provisorische Unterstände, so weit sie sehen konnten. Es gab auch einige festere Hütten mit schneebedeckten Torfdächern und sogar abgezäunte Bereiche mit Ställen und Trögen für Tiere. Aber trotz aller Anzeichen dafür, dass der Ort bewohnt wurde, war keine Menschenseele zu sehen.
    »Was hat das denn zu bedeuten?« Clifford brachte sein Pferd zum Stehen, schob sein Visier hoch und fixierte die Kundschafter, die er

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