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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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gestern ausgeschickt hatte. »Ihr sagtet doch, ihr hättet Patrouillen gesehen?«
    »Ja, Sir«, antwortete einer.
    »Wo in Gottes Namen sind dann die Schotten?«
    Valence lenkte sein Schlachtross auf die Lichtung, lehnte sich aus dem Sattel und stach mit seinem Breitschwert auf einen Deckenstapel neben einer Feuerstelle ein, als hoffe er, darunter würde sich ein menschlicher Körper verbergen. Mit einem barschen Befehl rief er seine Ritter zu sich.
    Humphrey drehte sich im Sattel um, als Robert sein Pferd hinter das seine lenkte. »Ist das Wallace’ Basis?«, fragte er scharf. Sein Gesicht wirkte angespannt.
    »Ja«, erwiderte Robert, sorgsam darauf bedacht, sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen. »Das dort drüben ist seine persönliche Unterkunft.« Er nickte zu einem Holzgebäude zwischen zwei mächtigen Kiefern hinüber. Davor standen einige mit Fässern und Getreidesäcken beladene Karren.
    »Durchsucht alles«, befahl Humphrey zweien seiner Männer. Als sie abstiegen, blickte er sich nach allen Seiten um. »Erinnerst du dich an Wales?«, murmelte er.
    Robert dachte an den Hinterhalt, in den walisische Rebellen sie in der verlassenen Ansiedlung auf der Straße nach Conwy gelockt hatten. Er und Humphrey waren mit knapper Not mit dem Leben davongekommen. Einen Moment lang fragte er sich, ob Wallace ihnen eine ähnliche Falle gestellt hatte, nachdem er erfahren hatte, dass die Engländer kommen würden. Er schielte zu Nes hinüber, der ruhig auf seinem Pferd saß.
    Am Morgen hatte er voller Unbehagen die verräterischen Kratzer an den Händen und im Gesicht des Knappen gemustert, aber die meisten Männer hier wiesen ähnliche Spuren auf. Die nächtliche Abwesenheit des jungen Mannes schien niemandem aufgefallen zu sein, aber da Aymer ihn nicht aus den Augen ließ, hatte er sich von Nes lediglich kurz bestätigen lassen können, dass er die Warnung ausgerichtet hatte. Indem er die Rebellen alarmiert hatte, hatte Robert sich der Gefahr ausgesetzt, enttarnt zu werden, aber ihm war keine andere Wahl geblieben.
    Sein Blick schweifte über die Bäume hinweg. Der Wald machte einen geradezu gespenstisch friedlichen Eindruck, nur das Zwitschern der Vögel und das stetige Tropfen schmelzenden Schnees von den Zweigen ringsum zerriss die Stille. Wenn die Flucht der Rebellen eine Täuschung war, dann eine sehr überzeugende.
    Zahlreiche Ritter von Valence und Clifford waren abgestiegen und schwärmten im Lager aus. Bei ihrer Suche gingen sie immer unsanfter vor, traten Türen ein, rissen Decken und Pelze von den Pritschen und zerrissen Zeltplanen. Andere, die tiefer in das Lager hineingeritten waren, kehrten nach und nach zurück.
    »Wir haben Fußspuren gefunden, die in alle Richtungen führen«, rief einer von Valence’ Rittern. »Unmöglich, sie alle zu verfolgen.«
    »Da!«, entfuhr es Clifford. Er deutete auf die Bäume zu ihrer Linken.
    Robert folgte dem Blick des Ritters und sah eine dunkle Figur im Dunst stehen. Als Clifford, Humphrey und Aymer mit gezückten Schwertern darauf zugaloppierten, folgte er ihnen mit wild klopfendem Herzen. War es Wallace? Als er sich hinter den anderen Rittern durch das Unterholz kämpfte, erkannte er, dass die Gestalt in Wirklichkeit an einem Ast hing. Es handelte sich um eine aus Stroh und Sackleinwand gefertigte Zielscheibe in Form eines Mannes, der eine primitiv aufgemalte goldene Krone und eine rote Tunika mit drei goldenen Löwen auf dem Vorderteil trug. Mehrere Pfeile ragten aus ihr heraus.
    »Diese Bastarde!«, schäumte Aymer. Er ritt zu der Figur und durchtrennte mit einem Schwerthieb das Seil, mit dem sie an dem Ast befestigt war. Die Strohpuppe sank in den Schnee.
    »Woher wussten sie, dass wir kommen?« Humphrey nahm seinen Helm ab und stülpte ihn über den Sattelknauf, dann stieg er ab. Seine Stiefel knirschten im Schnee, als er einen Kreis beschrieb und zu den turmhohen Kiefern ringsum aufblickte. »Ob sie uns gesehen haben?«
    Robert glitt aus dem Sattel und gesellte sich zu ihm. »Das müssen sie wohl.« Er hob die Schultern und widerstand dem überwältigenden Drang zu grinsen. »Vielleicht eine Patrouille, die unsere Kundschafter nicht bemerkt haben. Wallace hat immer ziemlich viele Wachposten im Umkreis des Lagers aufgestellt. Er ist nie ein Risiko eingegangen.«
    »Du!« Aymer sprang von seinem Pferd, stapfte auf Robert zu und zielte mit seinem Schwert auf seine Brust. »Du hast sie gewarnt!«
    Robert lachte höhnisch auf. »Es schmeichelt mir, dass du

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