Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
Vom Netzwerk:
Humphrey ihn grinsend. »Hier findet Ihr Frauen, deren Schönheit einen Mönch dazu bringt, sich seine Kutte vom Leib zu reißen.«
    »Tatsächlich?« Robert fasste die Zügel kürzer. »Nun, dann werde ich Euch ihnen empfehlen, wenn ich an ihnen vorbeikomme.«
    »Macht Platz, holde Maiden!«, krähte Humphrey, als Robert seinem Pferd die Zügel gab und es in einen schnellen Trab fallen ließ. »Macht Platz für den Earl of Carrick! Einen Mann aus dem eisigen, barbarischen Land der Schotten, wo die Frauen sich Bärte stehen lassen, um sich vor der Kälte zu schützen!« Er prustete vor Lachen, als Robert lautstark zu protestieren begann, und setzte ihm nach.
    Die jungen Männer in ihrer Begleitung folgten ihnen einer nach dem anderen, erst die königlichen Ritter Ralph de Monthermer und Robert Clifford, dann Henry Percy und Guy de Beauchamp, der Erbe des Earl of Norwick. Aymer de Valence bildete die Nachhut; er machte sich nicht die Mühe, sein Pferd an den Straßenrand zu lenken, sodasss das gemeine Volk, das sich in der Mitte drängte, zur Seite springen musste, um nicht unter die Hufe zu geraten.
    Auf dem Jahrmarktgelände angekommen, übergaben die sieben Edelleute ihre Pferde den Knappen, mischten sich zu Fuß unter die Menge und begutachteten die feilgebotenen Waren. Es gab dunkles Roggenbrot und geröstetes Schweinefleisch, dunkelrote Kirschen, saftige Honigkuchen und gezuckerte Mandeln, dazu konnte man trüben gelben Cidre und süßes Ale bekommen.
    Humphrey erstand zwei Humpen und reichte Robert einen davon. »Trinkt langsam«, brüllte er dem Earl ins Ohr, als sie an einer Schar von Männer vorbeikamen, die einen Ring um zwei aufeinander einhackende Hähne bildeten und die Tiere lautstark anfeuerten. »Es ist stärker, als es schmeckt.«
    Robert grinste. »Nicht stärker als der Apfelwein meines Großvaters.« Er setzte den Humpen an die Lippen und leerte ihn in einem Zug.
    Nach kurzem Zögern tat Humphrey es ihm nach und wischte sich mit dem Handrücken den Schaum vom Mund. »Noch einen?«
    »Meine Runde.« Robert öffnete den Beutel, der neben seinem Dolch an seinem Gürtel hing. Die Lederschlinge, in der sonst sein Schwert steckte, war leer.
    An Jahrmarkttagen und bei Turnieren war in West Smithfield das Tragen von Schwertern verboten, nachdem eine der häufigen handgreiflichen Auseinandersetzungen in eine blutige Schlägerei ausgeartet war. Zwischen den Londonern und ihren adligen Nachbarn aus Westminster herrschte keine große Liebe.
    »Haltet die Hand darauf«, warnte Humphrey mit einem Blick auf den Geldbeutel, als Robert ihm den Humpen reichte. »Hier trifft man nicht allzu viele Gentlemen.«
    An ihrem Ale nippend, bahnten sie sich einen Weg durch das Gewimmel, ohne dabei ihre fünf Kameraden aus den Augen zu verlieren. An einer Vielzahl von Ständen wurden alle nur erdenklichen Stoffe und Tuche angeboten: Leinen aus Flandern, Wolle aus Berwick, Seide aus Venedig und Damast aus dem Heiligen Land. Hiesige Kaufleute und solche aus benachbarten Städten feilschten hartnäckig mit den Händlern. Hinter diesen Ständen erstreckten sich Vieh- und Pferdepferche, neben denen Sättel und landwirtschaftliche Geräte verkauft wurden.
    Humphrey erklärte Robert, dass es nicht nur die Tuche waren, die die Leute zum Augustjahrmarkt lockten. »Mein Vater hat fast seinen gesamten Bedarf an Pferden hier gedeckt«, fügte er hinzu, dabei wanderte sein Blick anerkennend über Araberhengste und edle kastilische Zuchtstuten hinweg.
    Außer kostbaren Rassepferden gab es auch stämmige Ackergäule, Ponys aus Exmoor, lebhafte Fohlen und zierliche Zelter für Damen. Der Mistgestank und der Lärm, den die Händler veranstalteten, waren überwältigend, doch Humphrey, vom Ale wohlig erwärmt und leicht benommen, schwelgte in Erinnerungen. Es tat überdies gut, der erdrückenden Atmosphäre am Hof entronnen zu sein, wo seit Beginn des Krieges mit Frankreich starke Spannungen herrschten. König Edward war vor zwei Tagen nach Portsmouth aufgebrochen, um das Zusammenziehen der Flotte zu überwachen, die in wenigen Wochen mit einer großen Armee an Bord in die Gascogne segeln sollte, um das Herzogtum zurückzuerobern, das sein Vetter Philipp auf so heimtückische Weise an sich gerissen hatte. Sie alle würden bald zu den Waffen gerufen werden und im Ausland kämpfen müssen, und dies konnte für lange Zeit die letzte Gelegenheit für sie sein, sich zu amüsieren.
    »Wie viel soll er kosten?«, fragte Robert einen Händler, der bei

Weitere Kostenlose Bücher