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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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einem schönen rotbraunen Schlachtross stand und den Jungen beaufsichtigte, der es striegelte.
    »Für Euch achtzig, Sir.«
    Robert hob angesichts der Summe die Brauen. »Achtzig was?«
    »Egal von was. Mir scheint es zu viel.« Humphrey trat neben ihn. »Fünfzig«, sagte er ins Blaue hinein.
    Der Händler schüttelte lachend den Kopf. »Sein Name ist Hunter«, sagte er zu Robert. »Wurde von einem persischen Hengst gezeugt. Er hat Feuer, aber ein ausgeglichenes Temperament. Ich denke, er wird Euch bei Turnieren oder auf dem Schlachtfeld gute Dienste leisten.«
    Während sie feilschten, drängte sich Aymer an ihnen vorbei und stieß Robert dabei das Ale aus der Hand. »Entsprechen die nicht eher Eurem Stil, Bruce?« Er nickte zu einem alten Mann ganz in der Nähe hinüber, der zwei krummbeinige Maultiere an einem Strick hielt.
    Humphrey hielt Robert am Arm fest, als dieser sich anschickte, sich auf den Ritter zu stürzen. »Lasst ihn.«
    Robert schüttelte aufgebracht das Bier von seiner Hand. »Ich verstehe nicht, wieso Ihr mit diesem Hurensohn befreundet seid!«
    »Er ist einer von uns.«
    »Einer von euch?« Robert musterte ihn forschend, ohne auf die um sie herumwogende Menge und die Marktwächter zu achten, die befahlen, den Weg freizugeben,als ein kleiner schwarzer Bär an einer Eisenkette zu einem Pferch mit einem Pfahl in der Mitte geführt wurde, in dem zwei geifernde Mastiffs warteten. »Ihr meint, einer von euch mit den Drachen auf den Schilden?«
    Ehe Humphrey etwas darauf erwidern konnte, kam eine johlende Gruppe ungeschlacht wirkender Männer an ihnen vorbei. Einer stieß einen Bettlerjungen, der der Menge flehend seine Schale hinhielt, grob zur Seite und drehte sich nicht um, als der Junge in den Staub fiel und die wenigen Münzen, die er eingenommen hatte, um die Füße achtlos über ihn hinwegsteigender Passanten rollten.
    Für die Unterbrechung dankbar, deutete Humphrey auf einige Reiter, die über den Köpfen der Massen zu sehen waren. »Schaut nur! Die Rennen werden gleich beginnen.« Er nickte dem Händler zu. »Wir kommen wieder, und dann wirst du uns den Hengst für sechzig Shilling überlassen.«
    »Wenn er dann noch da ist«, rief der Händler, als Humphrey Robert zu einem mit Flaggen besetzten Strick führte, der die Startlinie bildete.
    Dort reihten sich zumeist von Halbwüchsigen mit Peitschen in den Händen gerittene Pferde auf. Vor ihnen erstreckte sich ein leeres Feld bis hin zu einem Galgen, der sich von einem Fleck nackter Erde in der Ferne erhob – in West Smithfield fanden nicht nur Jahrmärkte und Turniere statt, sondern auch Hinrichtungen. Der Jubel der erwartungsvollen Menge schwoll an, als einer der Reiter eine Faust hob und sein Pferd sich unter ihm aufbäumte.
    Humphrey entdeckte seine Kameraden, die sich mit ihren Seidenmänteln und federgeschmückten Kappen wie Edelsteine von den einfach gekleideten Londonern abhoben. »Dort drüben. Kommt mit.« Hinter ihm rief Robert etwas, und Humphrey drehte sich um. »Was ist?«
    »Ich muss erst pissen.«
    Als er sich durch die Menge zu drängen begann, folgte Humphrey ihm. »Wartet. Allein würdet Ihr uns nie wiederfinden.«
    Er führte ihn zu einer Reihe von Ulmen in der Nähe des Fleet, wo üblicherweise die Latrinen errichtet wurden. Er erwog, Robert zu erklären, warum er nicht über die Drachenschilde sprach, die er und seine Gefährten trugen, oder ihm zu verraten, welche Bewandtnis es damit hatte, aber da das Ale und der Lärm ringsum seine Sinne benebelten, wusste er nicht, wie er beginnen sollte.
    Die Latrinen bestanden aus einem Graben hinter zwei Pfählen, zwischen die man eine Segeltuchbahn gespannt hatte. Männer betraten sie auf der einen Seite und kamen auf der anderen, ihre Hosen schließend oder Tuniken glatt streichend, wieder zum Vorschein. Humphrey und Robert gingen gemeinsam hinein. Der Graben war mit Abwasser und Unrat gefüllt und stank in der feuchten Abendluft.
    Robert pfiff vor sich hin, während er sich erleichterte, und betrachtete dabei den zwischen den Ulmen sichtbaren dunkler werdenden Himmel. »Die Frauen lassen sich Bärte stehen, was?«, sagte er plötzlich mit einem Blick zu Humphrey.
    Beide brachen in Gelächter aus. Humphrey kicherte noch, als er seine Hose zuschnürte.
    »Was belustigt Euch denn so, Mylord?«, erklang eine barsche Stimme hinter ihnen.
    Robert und Humphrey drehten sich um und sahen vier Männer hinter die Absperrung treten. Humphrey erkannte den stiernackigen Burschen, der

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