Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
Vom Netzwerk:
haben?«
    »Zur Erinnerung.« Robert lehnte sich schwer gegen den Tisch und betrachtete das blutige Eisenstück, das beinahe sein Leben beendet hätte. »Und als Mahnung, besser Acht zu geben.« Nach einem Moment legte er die Bolzenspitze wieder auf den Tisch. Er fühlte sich zutiefst erschöpft und ausgelaugt. »Du hast recht, James. Hier gibt es nichts zu finden. Ich dachte nur, anhand des Pferdes und der Armbrust …« Er brach ab. »Aber wahrscheinlich war er einfach nur ein Räuber und Wegelagerer, so wie du gesagt hast.«
    Er erhielt keine Antwort.
    Robert sah ihn an. »James?«
    Der Großhofmeister starrte den Toten mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an, dann wandte er sich plötzlich an die zwei Wächter, die am Eingang der Kammer standen und sich den Mund mit den Händen bedeckten. »Hat Sir Richard einen Barbier hier?«
    Beide hoben fragend die Brauen. Der mit der Fackel erwiderte: »Selbstverständlich, Sir.«
    »Bringt ihn sofort her. Mitsamt seinem Handwerkszeug.« Als der Mann zögerte, fügte James scharf hinzu: »Hat Earl Richard euch nicht befohlen, mir alles zu beschaffen, was ich haben will?«
    Der Mann sah seinen Kameraden an. Dieser nickte.
    James musterte den Leichnam erneut. »Ich bin nicht sicher.« Er schüttelte den Kopf und murmelte dann: »Nein, es kann nicht sein.« Aber sein Gesicht blieb angespannt.
    Robert schleppte sich zu einem der Fässer hinüber, sank darauf nieder und umklammerte seine Schulter. Er schloss die Augen, weil ihn der Weihrauchduft und der Gestank verrottenden Fleisches zu überwältigen drohten, und lehnte den Kopf an die eiskalte Wand hinter ihm, als ihm der Schweiß ausbrach.
    »Nur der Bart. Mehr muss nicht entfernt werden.«
    Robert schlug die Augen wieder auf. James und der Jäger standen mit einem dritten Mann, der sich hastig einen Leinenstreifen vor die Nase band, an dem Tisch. Das musste der Barbier sein, dachte er und fragte sich, wie lange er geschlafen haben mochte.
    Der Barbier zog eine Schere aus einem Beutel.
    »Vorsichtig«, warnte Ranulf, der über seine Schulter spähte. »Ihr wollt doch nicht, dass sich die Haut löst. Er ist so überreif wie eine verdorbene Frucht.«
    Robert bemerkte, dass die Hände des Barbiers zitterten, als er den Bart zu stutzen begann. Während er hantierte, stand James dicht bei ihm und wandte keinen Blick von dem Leichnam. Sowie der Bart gekürzt war, griff der Barbier zu einem bronzenen Rasiermesser mit gebogener Klinge und juwelenbesetztem Griff. Er zögerte, seine Hand schwebte über dem stoppeligen Kinn des Mannes. »Ich werde dieses Messer nie wieder benutzen können«, meinte er gepresst. »Der Himmel weiß, was für Krankheiten diese Leiche verbreiten kann.«
    »Ich entschädige Euch für den Verlust«, gab James ungeduldig zurück.
    Robert leckte sich über die trockenen Lippen, als der Barbier sich ans Werk machte. Außer dem Kratzen der Klinge und den flachen Atemzügen der Wächter war im Raum kein Laut zu hören. Er hätte gerne gewusst, was in James’ Kopf vorging, konnte aber sehen, dass der Großhofmeister im Moment zu abgelenkt war, um mit ihm zu sprechen. Nun, er würde seine Antworten schon noch bekommen. Der Barbier hielt zwei Mal mit seiner Arbeit inne, weil er sich abwenden und mit tränenden Augen würgen musste. Der Hund bellte zur Antwort.
    Als der Bart entfernt war, starrte James den Toten eine Weile an. »Ich muss mit Sir Robert unter vier Augen sprechen.«
    Ranulf hob die Brauen, aber als James zu ihm aufblickte, musste irgendetwas in seinem Gesicht dem Jäger verraten haben, dass er gut daran täte, nicht zu widersprechen, denn er drehte sich wortlos um und ging zur Tür. Der Hund folgte ihm. Der Barbier packte seine Sachen zusammen und eilte ebenfalls hinaus.
    Nachdem auch die Wächter den Raum verlassen hatten, wandte sich der Großhofmeister an Robert. »Ich kenne diesen Mann«, sagte er ruhig. Er hatte die Hand vom Mund genommen.
    Robert versuchte aufzustehen, sank aber auf das Fass zurück, als er vor Schmerz beinahe das Bewusstsein verlor.
    »Nicht.« James trat zu ihm und legte eine Hand auf seine unverletzte Schulter. »Du brauchst ihn dir nicht anzusehen, du würdest ihn nicht erkennen.«
    »Wer ist er?«
    »Ich bin sicher, dass er Adam heißt. Er stand in den Diensten von Königin Yolande und kam in ihrem Gefolge aus Frankreich nach Edinburgh, als sie Alexander heiratete.« James richtete den Blick wieder auf den Leichnam. »Er war in der Nacht, in der der König auf der

Weitere Kostenlose Bücher