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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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und sagte: »Wenn Sie meinen Hund sehen, bekommen Sie keinen Schreck. Er sieht wie ein großer Wolf aus, ist aber völlig harmlos.«
    Wulfe lief an ihnen vorbei, als sie wieder zwischen die Bäume traten, und holte sie ein, als sie bei Hawkes Yukon ankamen.
    Der große Wolf sprang in den Wagen und verwandelte sich wieder in einen Mann. »Ich bin ihrer Spur bis zur Straße gefolgt und habe sie dort verloren. Vielleicht hat sie sich als Anhalterin mitnehmen lassen oder ein Auto geklaut?«
    Tighe schaute Wulfe an und sah dessen besorgten Blick. Er sagte nichts. Er brauchte nichts zu sagen. Beide befürchteten, dass das nicht die Erklärung für Olivias Verschwinden war.
    Tighe zog sein Handy heraus und rief Lyon an. »Jag ist bewusstlos, und von Olivia fehlt jede Spur. Wulfe ist ihrer Fährte gefolgt, aber die ist auf einmal verschwunden, als wäre sie in ein Auto gestiegen.«
    Lyon zählte zwei und zwei zusammen und kam zu demselben Ergebnis wie Tighe. »Er steht unter einem Bann, und die Zauberer haben Olivia.«
    »Das wäre auch meine Vermutung.«
    »Wenn sie sie umwandeln, ehe wir sie daran hindern können, wird sie eine fürchterliche Waffe abgeben.« Lyon nahm das Telefon vom Ohr und brüllte: »Kougar, Vhyper! Macht die Wagen fertig. Wir nehmen alle mit, jeden Mann, jede Frau.«
    »Harpers Ferry?«, fragte Tighe.
    »Mein Bauch sagt mir, dass das die richtige Stelle ist.«
    »Meiner auch.«
    »Fahrt sofort dorthin. Wir kommen!«
    Der Klang der Stimmen seiner Brüder und das Brummen eines SUV s drangen langsam durch den Nebel, der Jags Gehirn einhüllte.
    »Er kommt wieder zu sich«, sagte Wulfe hinter ihm.
    »Jag?« Tighes Stimme hörte sich ganz nah an.
    Seine Sinne sagten ihm, dass er saß, und der Sicherheitsgurt ihn fest an den Sitz drückte. In Hawkes Yukon, wenn er den Klang des Motors richtig deutete.
    Jag versuchte mühsam, die Augen zu öffnen, und blinzelte mehrmals hintereinander, als sich in einer Kurve die Morgensonne in seinem Fenster widerspiegelte.
    »Was zum Teufel ist passiert?«, fragte er benommen. Er konnte sich zwar zusammenreimen, dass die Krieger unterwegs waren, doch den Grund dafür und wohin es eigentlich ging, hatte er vergessen. War er eingeschlafen? Heilige Göttin, er hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand eins mit dem Vorschlaghammer über den Schädel gegeben.
    Oder … als wäre er verzaubert worden.
    Das Mädchen! Das Mädchen, das auf ihn und Olivia zugelaufen war.
    Die Benommenheit fiel von ihm ab, und der plötzliche Schreck, der ihn erfasste, ließ sein Herz ins Bodenlose stürzen.
    »Olivia.«
    »Was ist passiert, Jag?«, fragte Lyon, der vor ihm saß, mit grimmiger Stimme. Hawke fuhr den Wagen, wie er schon vermutet hatte.
    Vor Anspannung versteifte sich jeder einzelne Muskel in seinem Körper. »Wo ist sie?«
    »Weg, Kumpel«, sagte Tighe. »Als du nicht zurückkamst, fingen wir an, nach dir zu suchen. Wir fanden dich bewusstlos oben auf der Klippe. Wir sind Olivias Fährte bis zur Straße gefolgt. Doch da ist sie dann verschwunden.«
    Die Erinnerung an das Kind quälte ihn. Ein kleines Mädchen mit Tränen auf den Wangen. Und mit kupferfarbenen Ringen um die Iris.
    »Die Zauberer haben sie sich geschnappt.« Jag erzählte ihnen von dem kleinen Mädchen, dann ließ er den Kopf nach hinten sinken und dachte nach. »Die wissen bestimmt über sie Bescheid. Wir haben zwar alle Zauberer außerhalb des Hauses vernichtet, doch wegen des Schutzwalls konnten wir das nicht auch drinnen tun. Da müssen noch andere gewesen sein.« Vor Schreck stockte ihm plötzlich der Atem. »Wenn sie ihr ihre Seele nehmen … «
    »Uns ist derselbe Gedanke gekommen«, sagte Lyon. »Wir fahren jetzt wieder nach Harpers Ferry zurück.«
    Jag strich sich das Haar aus dem Gesicht und stellte fest, dass seine Hände unkontrolliert zitterten. »Hawke, kann dieser Sattelschlepper nicht ein bisschen schneller fahren?«
    Tighes Hand fiel auf seine Schulter. »Wir fahren so schnell wir können dorthin.« Er nahm seine Hand nicht wieder weg, und Jag forderte ihn auch nicht dazu auf. Ausnahmsweise einmal hatte er nicht das Bedürfnis, irgendjemanden von sich zu stoßen. Sein Leben war dabei, in sich zusammenzustürzen, und alles, was er hatte, alles, was er je gehabt hatte, waren diese Männer.
    Bis Olivia in sein Leben getreten war.
    Und jetzt hatte er sie verloren.
    »Du glaubst wirklich, dass du dich in sie vergafft hast«, meinte Tighe ruhig.
    »Rettungslos.« Jag lachte, aber es klang etwas erstickt.

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