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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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einfach abgetan worden. Er erinnerte sich nicht mehr daran.
    Aber sie hatte Angst um ihn gehabt. Und an dem Tag, als sie versucht hatte, ihn nach Hause zu schleifen? Der Tag, an dem er sie verleugnet hatte?
    Sie hatte nicht mit ihm gestritten. Was hatte sie noch gesagt? »Er ist mein Diener!« Heilige Göttin, sie hatte es ihm gar nicht unter die Nase reiben wollen, dass er sie verleugnet hatte, wovon er damals ausgegangen war. Sie hatte versucht, ihn zu schützen.
    Er vergrub die Hände im Haar und kämpfte gegen die Trauer, die in ihm aufstieg, als er sich zum ersten Mal nach dreihundertfünfzig Jahren bewusst an jenen Tag erinnerte – an alle Einzelheiten, nicht nur jene Momente, die seine Schuldgefühle immer wieder hervorholten.
    Warum hatte er sie verleugnet? Weil er wütend auf sie gewesen war. Aufgebracht, weil sie ihn wie einen kleinen Jungen behandelt hatte, obwohl er doch eindeutig bereits ein Mann gewesen war. Heilige Göttin, was für ein Idiot er gewesen war. Doch aus den Tiefen seines Schmerzes stieg die Wahrheit empor – er hatte gebrüllt, dass sie nicht seine Mutter sei, sondern seine Sklavenhalterin. Aus Zorn. Er hatte die Gefahr nicht erkannt, in der sie schwebten. Mit sechzehn hatte er noch keine Vorstellung davon gehabt, was die Menschen im Sinn hatten. Er hatte gedacht, dass sie sie aus dem Dorf schleifen und vertreiben wollten, und er war froh darüber gewesen! Er hatte sich bestätigt gefühlt. Als sie sie an den Pfahl banden, war er verwirrt gewesen. Erst als er die Fackel sah, hatte er erkannt, dass sie ihr etwas antun wollten. Das war der Moment gewesen, in dem er versucht hatte, zu ihr zu gelangen, doch es war bereits zu spät gewesen.
    Dass er versucht hatte, gekämpft hatte, um sie zu befreien, war seinem Gedächtnis entschwunden. Denn er hatte sich zwar bemüht, zu ihr zu gelangen, doch Dutzende Hände hatten ihn zurückgehalten. Und während er kämpfte, hatte er aufgeschaut und Cordelias schmerzerfüllten Blick gesehen. Mit seinen sechzehn Jahren hatte er gemeint, ihre Miene wäre voller Vorwurf gewesen, doch seine Erinnerung bestätigte dies nicht. Nicht Vorwurf, sondern Angst hatte in ihren Augen gestanden. Und Verzweiflung. Lauf! , hatte jener Blick gesagt. Lauf! Denn sie hatte gewusst, dass sich der Hass leicht auch gegen ihn richten konnte.
    Und sie hatten es auf ihn abgesehen, nicht? Sie hatten ihn stundenlang verfolgt, meilenweit. War er während des Kampfes, als er versuchte, zu Cordelia zu gelangen, verletzt worden und hatte sich damit verraten? Er erinnerte sich nicht daran. Er wusste nur noch, dass er von dem Mob gejagt worden war, und an jenem Tag zumindest eine Sache richtig gemacht hatte. Er hatte sie nicht zurück zur Enklave geführt, sondern sich versteckt, bis er vor seinen Verfolgern fliehen konnte.
    Doch als er dann endlich sicher zu Hause angekommen war, hatte sich die Nacht bereits herabgesenkt. Es war zu dunkel und zu spät gewesen, um Cordelia noch zu retten, ehe die Drader über sie herfielen. Er hatte nie irgendjemandem erzählt, warum er so spät nach Hause gekommen war. Er hatte nie die Gelegenheit dazu bekommen. Man hatte ihn wegen ihres Todes mit Vorwürfen überhäuft, so wie er selbst es auch getan hatte.
    Aber wie Olivia es ihm schon erklärt hatte, er hatte das Ganze so nicht gewollt. Er hatte nie gewollt, dass ihr etwas passierte. Seine einzigen Verbrechen waren jugendliche Ignoranz und Weltfremdheit gewesen.
    Und was war seitdem seine Entschuldigung?
    Olivia hatte recht. Es war an der Zeit loszulassen. Leichter gesagt als getan, aber er wusste, wo er anfangen musste.
    Er öffnete die Augen und sah Tighe an. »Ich schulde dir eine Entschuldigung.«
    »Warum?«, fragte Tighe argwöhnisch.
    »Dir, Delaney, euch allen. Ich bin ein Arschloch gewesen.«
    »Das ist nichts Neues«, brummte Tighe.
    »Besserwisser. Neu ist, dass ich mich entschuldige.« Bei diesen schlichten Worten spürte er, wie die schwere Last, die er schon so lange mit sich herumgeschleppt und an die er gar nicht mehr gedacht hatte, von ihm abfiel.
    »Ist das Olivias Werk?«, fragte Tighe.
    »Ja.«
    »Dachte ich mir. Dann hab ich in Bezug auf sie ja doch nicht falsch gelegen.« Tighe hielt ihm die Hand hin. »Willkommen, Jag.«
    Ausnahmsweise einmal sah ihn der Tiger-Gestaltwandler ohne den wachsamen Ausdruck in den Augen an, an den er sich so sehr gewöhnt hatte. Stattdessen lag in seinem Blick echte Wärme.
    Jag nahm das Friedensangebot an, packte Tighes Arm so, dass ihre Unterarme

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