Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts
Verdammt.
Etwas in seinem Innern lehnte sich auf. Sogar für ihn gab es Grenzen, die zu überschreiten er sich weigerte. Er mochte vielleicht ein Arschloch sein, doch die Schmerzen anderer bereiteten ihm keinen Genuss. Er hielt sich stets von den Schwachen und Verletzlichen fern.
Und obwohl dieser Frau nichts Schwaches anhaftete – zum Teufel, nein! –, war sie gerade kopfüber in der Kategorie verletzlich gelandet. Weil er ihr Leben jetzt in Händen hielt, und sie beide es wussten. Er wollte ihre Verletzlichkeit nicht. Er wollte sie rasend vor Wut. Es gefiel ihm zu sehen, wie ihre Augen vor Zorn funkelten.
Auch jetzt war da ein Anflug von Wut in ihrem Blick, aber mehr auch nicht. Vor allem wirkte sie zutiefst verstört.
Verdammt.
Er öffnete schon den Mund, um ihr zu sagen, dass sie aufhören sollte, weil für ihn die Sache erledigt wäre, als sie ihre Jacke abstreifte, nach dem Saum ihres Tanktops griff und anfing, es hochzuziehen. Sein Mund schloss sich abrupt, als ihre cremig-zarte Haut zum Vorschein kam, und alle Gedanken in seinem Kopf lösten sich auf – bis auf einen.
Er musste sie berühren.
Sein Schwanz wurde von Augenblick zu Augenblick heißer, länger und schwerer. Heilige Göttin! In diesem Moment hätte er den Blick noch nicht einmal dann von ihr abwenden können, wenn sein Leben davon abhing. Sie war klein und zierlich, ihre Bewegungen waren hölzern, was, wie er annahm, sicherlich auf das Dämonengift und auf ihren eigenen Widerstand zurückzuführen war. Trotzdem strahlten ihre Bewegungen eine Sicherheit aus, eine angeborene Anmut, die ihn anzog und seine Sinne über alle Vernunft hinaus betörte.
Sie zog sich das Tanktop über den Kopf und enthüllte üppige Rundungen, die von einem schwarzen Sport- BH gehalten wurden. Ihre helle Haut schimmerte wie Alabaster im Mondschein, sodass er die Hände zu Fäusten ballen musste, weil ihn das Verlangen, sie zu berühren, fast überwältigte.
»Und wenn nun der Dämon zurückkommt?«, fragte sie ihn mit gepresster Stimme.
»Ich rieche ihn, lange bevor er hier ist.« Er riss den Blick lange genug von ihrer zarten Haut los, um ihr ins Gesicht zu schauen. Sie sah ihn durchdringend an, in ihren Augen lagen Feindseligkeit und Misstrauen.
Von Dradern geküsst. Ein Paria.
Wieder schoss das, was er jetzt über sie wusste, durch seinen Kopf. Erst in den letzten Jahrzehnten hatte der Therianische Rat angefangen, dazu aufzurufen, Erbarmen mit jenen zu haben, die davon betroffen waren. Denn schließlich hatten sie es sich nicht ausgesucht. Man entschied sich nicht dafür, von Dradern geküsst zu werden. Man gehörte einfach nur zu den wenigen Glücklichen, die nach einem Angriff nicht starben. Obwohl es eigentlich nur wenige als Glück betrachteten.
»Wie zum Teufel hast du es geschafft, dein Geheimnis zu bewahren, obwohl du erst sieben warst, als es passierte?«
Er vergaß fast, ihr zuzuhören, als sie antwortete und gleichzeitig die Arme vor sich verschränkte, um sich den BH über den Kopf zu ziehen, wobei der makelloseste Busen zum Vorschein kam, den er je gesehen hatte.
Lust schoss durch seinen Körper, als er die vollen Rundungen mit den großen, rosafarbenen Nippeln ansah, die förmlich darum flehten, dass er daran saugte. Und, bei der heiligen Göttin, er war nur zu gern bereit dazu.
»Mein Vater wusste es. Die Drader hatten meine Mutter und alle Angehörigen meiner Enklave umgebracht, doch er war in jener Nacht nicht da. Er hielt mich von anderen fern und lehrte mich, meine Nahrungsaufnahme zu kontrollieren.«
»Es ist phänomenal, dass du ihn nicht umgebracht hast.«
Sie presste die Lippen aufeinander. »Ich habe ihn umgebracht. Nicht sofort, aber irgendwann machte ich einen Fehler, und da passierte es.«
Shit. Die Schuld, mit der sie leben musste . »Wann wurdest du von Dradern geküsst?«
»Im fünfzehnten Jahrhundert.«
Er sah sie mit großen Augen an. »Es ist sechshundert Jahre her … und keiner hat es je erfahren?«
»Bis auf dich hat keiner je gemerkt, wenn ich Nahrung zu mir nehme. Ich habe mich hervorragend unter Kontrolle. Ich stelle keine Gefahr dar, Jag. Ich habe schon sehr lange keine Gefahr mehr für jemanden bedeutet.«
Er war nicht in der Stimmung, Mitgefühl mit ihr zu haben.
»Keine Gefahr, Süße? Du hättest mich fast sterben lassen!« Verdammt, er hatte entsetzliche Angst gehabt. Nicht um sich selbst. Er scherte sich wirklich keinen Deut um sich selbst. Aber die Vorstellung, zusehen zu müssen, wie sie starb,
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