Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts
jetzt einen Bus stemmen könnte, aber ich fühle mich gut. Ausgeruht. Voller Tatendrang.«
Sie nahm die Hände von den Hüften, steckte die Messer weg und kam dann mit einer Euphorie auf ihn zu, die ihr Gesicht förmlich zum Glühen brachte.
»Weißt du, was das bedeutet, Jag?«
Er erwiderte ihr Grinsen, von ihrer Freude mitgerissen. »Keine Ahnung.«
»Es bedeutet, dass ich die Energie zurückgeben kann, wenn ich mir mal von jemandem zu viel nehme, wie bei dem Jungen im Motel. Ich kann steuern, was ich tue. Kann einen Gegner völlig aussaugen, ohne jemand anderen dabei zu verletzen, und die Energie denjenigen zurückgeben, die sie brauchen. Das ist herrlich!«
Er schloss seine Hände um ihre Taille. »Mal langsam, Rotschopf. Es ist erst dann herrlich, wenn es anhält. Vielleicht ist es nur vorübergehend.«
Ihr Strahlen wurde ein bisschen weniger. »Das könnte sein. Andererseits ist das Von-einem-Drader-Geküsst-Sein ja auch ein recht dauerhafter Zustand.«
Er hob die Hände und umfasste ihr Gesicht. Als er ihr in die strahlenden grauen Augen schaute, wurde er von einer so heftigen, so durchdringenden Sehnsucht erfasst, dass er den Atem anhalten musste.
Mein .
Tief in seinem Innern gab der Jaguar ein zustimmendes Knurren von sich.
Er nahm sie in die Arme und küsste sie wie ein Mann, der zu lange ohne Berührungen hatte auskommen müssen. Ohne Zärtlichkeit. Und er war dieser Mann. Heilige Göttin, er war genau dieser Mann.
Olivia streckte die Arme nach ihm aus und legte sie um seinen Hals, um seine Haut zu streicheln und seinen Kopf. Sie war wie ein kleiner wirbelnder Tornado in sein Leben getreten, hatte sein Leben umgekrempelt und dafür gesorgt, dass alles, was er wusste, alles, was er je geglaubt hatte, in alle vier Himmelsrichtungen zerstoben war.
Er wollte sie mit einer Verzweiflung, die er kaum verstand. Ja, er wollte ihren Körper, aber noch mehr. So viel mehr. Ihr Lächeln, ihre Freude am Kampf, ihren eigensinnigen Stolz und ihre sanften Berührungen.
Meine Gefährtin.
Doch noch während die Worte durch sein Herz dröhnten, erhob sich dieses Wesen, das in ihm lebte, mit einem schrecklichen Heulen.
Welches Recht hatte er auf Glück? Auf Liebe und auf eine Frau? Auf Befriedigung? Auf Freude?
Gar keins.
Was er für Olivia empfand, war falsch. Völlig falsch.
Er war nichts weiter als ein selbstsüchtiger, kaltherziger Mistkerl, der noch nicht einmal eingeschritten war, um seine eigene Mutter zu retten. Der weggelaufen war, um sich selbst zu retten, und sie einem Tod überlassen hatte, der so schrecklich war wie das, was einem von Dämonen serviert wurde.
Er verdiente kein Glück und hatte es auch nie verdient. Er verdiente Olivia nicht.
Ganz am Rande ihres Bewusstseins im Sog von Leidenschaft und heißem Verlangen spürte Olivia, dass sich der Kuss von hungriger Zärtlichkeit zu etwas anderem, Heftigerem wandelte und die Sanftheit unerklärlicherweise verschwand.
Eben hatten sie noch ihre Leidenschaft geteilt, doch nun ähnelte der Kuss eher einem Kampf. Einem Kampf um Dominanz und Kontrolle. Und Olivia war noch nie vor einem Kampf zurückgeschreckt.
Als Jags Zunge besitzergreifend in ihren Mund glitt, fassten ihre Finger fester in sein Haar und pressten ihn enger an sich, bis ihre Lippen vom Druck seines Mundes fast schmerzten. Es wurde ein begehrlicher, fordernder Kuss daraus, der nichts Nettes an sich hatte.
Sie lechzte nach seinem Geschmack, der Berührung seines Mundes, seiner Zunge und genoss die Heftigkeit der Berührung. Sie war stark, doch das war er auch, und sie schwelgte in seiner Kraft.
Seine Hände begannen, an ihrer Kleidung zu zerren, und sie schob ihn von sich weg. Mit der Lebenskraft von hundert Dradern, die durch ihre Adern strömte, war sie fast so stark wie ein Krieger des Lichts.
Sie zog ihre Kleidung aus, denn sie wollte nicht, dass noch mehr von ihren Sachen zerrissen wurde, und sie spürte, dass Jag in der Stimmung war, genau das zu tun. Als sie ihren BH ins Gras warf und ihr Höschen abstreifte, begegnete sie Jags heißem Blick und sah sein teuflisches Lächeln.
Ihr Aufeinandertreffen war eine Explosion aus Hitze und Verlangen, das nichts mit dem liebevollen Miteinander vorhin im Schlafzimmer gemein hatte. Es herrschte Krieg. Jag griff in den Knoten, zu dem sie ihr Haar geschlungen hatte, riss ihren Kopf zurück und senkte seinen Mund auf ihre Kehle, um daran zu saugen und zu lecken, während er mit der anderen Hand ihren Schenkel packte, ihn bis zu seiner
Weitere Kostenlose Bücher