Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
zuerst rollt, damit sie warm und weich werden und so ihren ganzen Saft geben.«
Faith blickte in Karas Richtung und sah, dass diese sie neugierig musterte. Doch einen Moment später trat Kara zu ihr und hakte sich unter. Zusammen drehten sie sich um und sahen Hawke dabei zu, wie er mehrere Gläser füllte, während Xavier Pinks geheimes Limonadenrezept preisgab.
»X? Pink?«, fragte Hawke. »Wollt ihr auch ein Glas?«
»Klar!«, erwiderte Xavier.
»Nein, danke, Hawke.« Pink kam mit einer großen Blechdose zu ihnen und stellte sie auf die Arbeitsplatte, die aus schwarzem Granit bestand. Als Pink den Deckel abnahm, erfüllte plötzlich der Duft frisch gebackener Haferkekse die Küche.
Kara nahm sich einen und lud Faith ein, es ihr gleichzutun. Hawke schob ihnen ihre Gläser hin und reichte dann Xavier ein weiteres.
»Danke, Kumpel!«
Einen Moment später spürte Faith Hawke erneut hinter sich, als er ihre Schulter streifte, um sich einen Keks zu nehmen.
Kara sah ihn belustigt an. »Seit wann bist du denn so eine Naschkatze?« Sie sah Faith an. »Am Anfang, als ich hergekommen bin, haben alle nur Fleisch gegessen.«
Hawke lehnte sich neben Faith, nur ein paar Zentimeter von ihrem Ellbogen entfernt, an die Kücheninsel. Er rückte ihr ein bisschen zu nah, doch für Gestaltwandler war das wohl normal. Faith wusste, dass diese sehr körperliche Geschöpfe waren. Irgendwie war sie sich dadurch seiner Anwesenheit aber über die Maßen bewusst. Fast meinte sie die Wärme zu spüren, die sein Körper ausstrahlte.
»Man kann etwas Süßem nur schwer widerstehen, wenn man es direkt vor der Nase hat«, erwiderte Hawke gelassen mit einem Funkeln in den Augen.
Kara lachte.
Zwar waren die Worte nur ein galantes Kompliment, doch Faith spürte eine gewisse Ernsthaftigkeit in ihnen. Faith drehte sich zu ihm um und bemerkte seinen Blick, bei dem sie meinte, kaum noch Luft zu bekommen. Sie begann schneller zu atmen … und flach.
Sie sollte wohl froh sein, dass nicht alle Krieger des Lichts diese Wirkung auf sie hatten, sonst würde sie nie wieder zu Atem kommen.
Sie konzentrierte sich auf den weichen, köstlichen Keks, während sie versuchte, die ungehörige Reaktion ihres Körpers auf den Mann neben ihr zu ignorieren.
Während Xavier ihnen in aller Ausführlichkeit das Essen beschrieb, das sie für die Feier vorbereitet hatten, aßen alle mehrere Kekse, bis Kara schließlich auf die Uhr sah. »Ich sollte jetzt mal lieber gehen. Bist du so weit und kommst mit nach oben, Faith?«
»Wenn du erst noch einen Keks essen willst, kann ich dir danach auch den Weg zu deinem Zimmer zeigen«, bot Hawke an.
Überrascht sah Faith ihn an und ihre Blicke hielten einander fest. Er wollte, dass sie blieb. Das hatte sie aus seiner Stimme herausgehört und sie sah es in seinen Augen. Spürte er diese … seltsamen Schwingungen … zwischen ihnen auch? Nein, keine seltsamen Schwingungen. Anziehung . Diese dunklen Augen sahen sie in einer Weise an, die in ihrem Bauch Schmetterlinge zum Flattern brachte. Aber sie wusste, dass das nicht richtig war. Sie konnte förmlich spüren, wie die Luft zwischen ihnen knisterte.
Sie musste dem jetzt sofort ein Ende setzen und den Raum mit Kara zusammen verlassen. Aber noch ein paar Minuten länger zu bleiben und die dekadente Freude an einem ungewöhnlichen, harmlosen Flirt zu genießen, war eine zu große Versuchung.
»Das geht auch«, meinte Kara mit einem Lächeln in der Stimme. »Ich seh’ euch beide dann später.«
Faith riss den Blick von Hawke los, als Kara gerade durch die Schwingtür verschwand. Pink und Xavier waren auch irgendwann gegangen, ohne dass sie es gemerkt hatte, und so war sie jetzt mit Hawke allein in der Küche. Maxim würde das gar nicht gefallen, und so wie ihr Herz raste, konnte sie ihm das nicht einmal zum Vorwurf machen.
Sie trat von Hawke weg und umrundete die Kücheninsel beiläufig, bis die ganze Breite der Arbeitsplatte sie von dem Gestaltwandler trennte. Dann nahm sie sich noch einen weiteren Keks. Nur noch einen, dann würde sie gehen.
»Du isst wirklich nichts Süßes?«
Sobald die Worte heraus waren, erinnerte sie sich an Hawkes Wortspiel von vorhin, bei dem er hatte durchblicken lassen, dass Kara und Faith die Süßigkeiten waren. Ihr Blick flog nach oben und heiße Röte stieg ihr in die Wangen wegen der Doppeldeutigkeit, die man in ihre Worte hineinlesen könnte. Aber bestimmt war es ihm gar nicht aufgefallen.
Doch das Lachen und das Feuer, das sie in
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