Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
als das Kinn zu heben und ein Lächeln aufzusetzen.
Gemeinsam folgten sie den Stimmen, die aus einem großen, festlichen Raum drangen, dessen Einrichtung in Weiß und Schwarz mit Akzenten in Dunkelrot gehalten war. Mehrere Krieger und ihre Frauen waren bereits anwesend. Ein paar von ihnen hatte sie schon kennengelernt – Lyon, Paenther, Vhyper und Kara. Einige schenkten sich ein Getränk ein, während andere ein Bier in der Hand hielten, doch die lockeren Gespräche verstummten, als alle Blicke sich auf Maxim und sie richteten.
Es dauerte einen Moment, bis sie erkannte, dass ihre Befürchtung, unpassend gekleidet zu sein, unbegründet war. Erleichtert stellte sie fest, dass Maxim der Einzige im Smoking war. Die anderen Männer trugen Hose und Hemd und einer – ein Riese mit einem schrecklich vernarbten Gesicht – sogar nur ein schlichtes schwarzes T-Shirt.
Kara hatte ein leichtes grün-gelb gemustertes Sommerkleid mit einem dazu passenden grünen Jäckchen an … und Flip-Flops. Flip-Flops. Faith merkte, dass sie der anderen Frau auf die Füße starrte. Doch als sie sich zwang wieder nach oben zu schauen, ließ Karas Achselzucken und ihr Grinsen Faith’ Anspannung verschwinden.
Nacheinander traten die Krieger zu ihnen und stellten sich und ihre Frauen vor, wenn sie eine hatten. Jag und Olivia, Kougar, der versprach, dass sie seine Frau später kennenlernen würden, und Wulfe, der Riese mit den Narben, der keine Gefährtin zu haben schien.
Sie fragte sich plötzlich, ob Hawke wohl verheiratet war. Würde sie heute Abend etwa auch seine Frau kennenlernen? Er hätte sie doch bestimmt nicht so angelächelt, wenn er eine Gefährtin hätte. Genau wie sie ihn nicht hätte anlächeln sollen.
Paenther trat zu ihnen. Sein Arm lag fest um die Schultern einer Frau, die ein violettes Kleid trug, welches ihrem nicht ganz unähnlich war. Die Frau hatte höchst seltsame Augen – um die Iris schloss sich ein Kupferring. Die Augen einer Zauberin. Mit dem kurz geschnittenen dunklen Haar besaß Skye etwas Ätherisches, womit Faith nicht gerechnet hatte bei einer Angehörigen der Rasse, die schon so lange zu den Feinden der Therianer und ihrer Krieger gehörte.
Skyes Lächeln war zaghaft, als sie von Maxim zu Faith und wieder zurück schaute. »Willkommen im Haus des Lichts.«
Faith wartete darauf, dass Maxim etwas sagte oder zumindest nickte, aber er schwieg mit versteinerter Miene. Am liebsten hätte sie ihm einen Rippenstoß versetzt, tat es aber nicht.
»Danke«, sagte Faith betont freundlich und lächelte Skye strahlend an.
Aber ihre Reaktion war es nicht, die hier von Bedeutung war. Paenthers Mund wurde zu einem schmalen Strich, während er Maxim ansah. Sein Gesicht wirkte plötzlich wie aus Stein gemeißelt und seine Fürsorglichkeit war wie ein lebender Schutzschild, der seine Frau umgab.
»Wenn du sie je in irgendeiner Form verletzt, werde ich dich umbringen.«
Maxim sagte immer noch nichts. Wenn er doch nur versuchen würde, nett zu sein. Aber Männer waren Faith immer ein Rätsel gewesen. War das nur männliches Getue? Würde Maxim von seinem hohen Ross heruntersteigen und sich mit diesen Männern anfreunden, sobald sie einander eingeschätzt hatten? Sie konnte es nur hoffen.
Paenther führte Skye von ihnen weg, wobei er Maxim jedoch keinen Moment aus den Augen ließ … als rechnete er unter Umständen mit einem Angriff.
Skye warf Faith einen entschuldigenden Blick zu, den Faith schnell erwiderte. Männer .
Aus dem Augenwinkel sah sie zwei weitere große Männer zusammen mit einer Frau das Zimmer betreten. Ihr Herzschlag setzte vor Aufregung kurz aus. Hawke. Tighes Arm lag um die Schultern einer Brünetten, die eine schwarze Hose und eine rote Seidenbluse trug. An ihrem Gürtel hing eine Pistole. Eine Pistole?
Gemeinsam kamen die drei auf sie zu.
Faith’ Puls beschleunigte sich, als sie den Blick auf Hawke richtete und merkte, dass er sie mit einem leichten Lächeln ansah. Sie atmete schneller und Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch – auch dann noch, als sie den Blick abwandte. Selbst der Versuch, ihn zu ignorieren, änderte nichts an ihrem Zustand. Genau wie in der Küche sprühten die Funken zwischen ihnen. Warum musste ausgerechnet er diese Wirkung auf sie haben? Warum nicht Maxim?
Vielleicht ist Maxim ja gar nicht derjenige, der für mich bestimmt ist . Aber noch während sich dieser Gedanke in ihrem Kopf formte, wurde er von einem anderen verdrängt. Du gehörst zu Maxim . Die Stimme
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