Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
Risiko eingehen. Außerdem mag ich eh lieber Karamellbonbons.«
Als die Gläser gefüllt und eine Schüssel mit Bonbons in der Mitte des Bettes stand, hob Skye ihr Glas. »Auf die Freundschaft.«
»Auf die Schwesternschaft«, ergänzte Kara.
Delaney hob ihre Wasserflasche. »Auf die besten Freundinnen, die ich je hatte.«
Olivia nickte. »Ich auch. Und auf Faith. Möge sie so wie wir das Glück finden.« Sie sah Faith an. »Selbstsüchtig wie ich bin, hoffe ich natürlich, dass du dieses Glück im Haus des Lichts findest. Du passt gut hierher.« Ihr herzliches Lächeln erfüllte Faith mit Wärme.
Während sie am Wein nippte und das Gespräch sich der Feier zuwandte, die nach Maxims erster Verwandlung stattfinden sollte, wurde das Verlangen zu bleiben immer stärker, bis es fast schmerzte. Doch dann erinnerte sie sich an Hawkes Gesicht und wie er sie im Flur angeschaut hatte, das wilde Verlangen in seinen Augen, die Zärtlichkeit. Und sie fürchtete, dass es eigentlich nur eine Lösung gab. Sie musste gehen. Es wäre für sie alle das Beste. Für Maxim, Hawke und sie.
Vielleicht würde Maxim wieder nach ihr suchen, wenn er sich erst an alles gewöhnt hatte. Vielleicht bekamen sie ja noch eine zweite Chance. Bis dahin hätte Hawke vielleicht auch eine Gefährtin gefunden. Dann gäbe es keine Rivalität mehr zwischen den beiden Männern. Vielleicht könnte sie dann zurückkehren und sich wieder der Schwesternschaft anschließen.
Und vielleicht gab es ja auch Dinge, die einfach nicht sein sollten.
5
Eine Stunde vor Sonnenaufgang stand Hawke mit seinen Brüdern in der Eingangshalle. Wie die anderen war er bis zur Taille nackt und hatte seine Stiefel im Zimmer gelassen. Alle hatten nur Hosen an und einen goldenen Reif mit dem Kopf des jeweiligen Tieres um den Oberarm.
Heute Morgen würde Maxim während des Rituals – der Wiedergeburt, die ihn endgültig mit seinem Tier verband – seinen eigenen Armreif bekommen. Der Reif würde während der ersten Verwandlung erscheinen und es ihm ermöglichen, die Erdenergie aufzunehmen, sodass er zu einem vollwertigen Krieger des Lichts wurde.
Wie schön für Maxim, dachte Hawke säuerlich.
Das Gute daran war, dass es dann wieder neun Krieger des Lichts gäbe.
Alle liefen herum und warteten auf Tighe.
»Tighe! Schaff deinen Hintern endlich nach unten!«, brüllte Jag, wie immer der feinfühlige Diplomat.
Kara, die Einzige von den Frauen, die sie begleiten würde, stand in einem fließenden blauen Gewand neben Lyon. Darüber hatte sie eine rosafarbene Kapuzenjacke gezogen, um sich vor der morgendlichen Kühle zu schützen. Die anderen Frauen saßen auf der Treppe und sahen müde aus. Olivia und Skye.
Und Faith.
Hawke versuchte, sie nicht zu beachten, denn er wusste, dass jegliche Aufmerksamkeit, die er ihr schenkte, ein Fehler wäre. Trotzdem huschte sein Blick immer wieder zu ihr hin. Sie war fast wie gestern angezogen. Mit der ausgewaschenen Jeans, die ein faustgroßes Loch am Knie hatte, und dem Pullover, dessen Ärmel bis über die Fingerspitzen reichten, wirkte sie sehr jung. Sie strahlte eine geschmeidige Kraft aus, die ihm gestern schon aufgefallen war. Doch sie hatte auch eine Verletzlichkeit an sich, die ihn berührte, und einen Anflug von Traurigkeit, die nicht einmal ihr strahlendes Lächeln ganz verbergen konnte.
Olivia sagte etwas, was er nicht hören konnte, und Faith grinste, sodass sich in seiner Brust diese eine Stelle erwärmte, die er vor ihrem Auftauchen gestern noch nie zuvor bemerkt hatte.
Lyon trat in sein Blickfeld und versperrte ihm die Sicht. Doch als Hawke sich schon zur Seite bewegen wollte, bemerkte er Lyons ostentativen Blick.
»Schon gut«, murrte Hawke. Hör auf, sie anzustarren .
Er sah zur Tür, wo Maxim stand und Hawke mit seinem Blick förmlich durchbohrte. Sein Mund war zu einem schmalen, wütenden Strich zusammengepresst. Offensichtlich war Lyon nicht der Einzige, der bemerkt hatte, in welche Richtung Hawkes Blick ging. Rachegelüste glühten in Maxims Augen und Hawke freute sich schon auf den Kampf. Er hoffte nur, dass er sich erst in seinen Vogel verwandelte, wenn er Maxim ein zweites Mal hatte verprügeln können.
Doch in der Eingangshalle würde es keinen Kampf geben. Paenther und Wulfe klebten an Maxim, seitdem sie vor ein paar Minuten hochgekommen waren. Alle drei trieften vor Schweiß, weil sie die ganze Nacht im Keller trainiert hatten. Aber der Kampf würde kommen, daran zweifelte Hawke keine Sekunde. Er traute es
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