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Krieger des Universums

Krieger des Universums

Titel: Krieger des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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waren jetzt nahezu rasend. Storzia ging zum Tor zurück und sah, daß ein einfacher Sperrhaken aus der Kette geschlagen werden konnte. In diesem Fall verlängerte sich die Reichweite der Kette um einige Reets. Die Tiere konnten somit das Tor sperren und gleichzeitig zusammenkommen … Er kam kopfschüttelnd zurück und sah Cade mit einem Blick an, der vieles sagte.
    »Was ist unglaublich?« fragte sie. Ihre Neugierde schien erwacht zu sein.
    »Ich traf vor fünfzehn Tagen ein Mädchen. Sie kam aus dem Norden und ist sehr schön – meine Gefährtin, hoffe ich. Sie sieht dir ähnlich wie eine Zwillingsschwester der anderen.«
    »Wie ich höre«, erwiderte die Frau, »bist du ein Mann, der sich vorsichtig auszudrücken pflegt. Wir werden darüber beim Essen sprechen. Jedenfalls habe ich keine Schwester. Ich habe nicht einmal Erinnerungen.«
    Cade stand da, überrascht und unfähig, eine Antwort zu geben. Dann schoß ein reichlich kühner Gedanke durch seinen Kopf, und er ging hinter der Frau her. Sie wandte sich halb um und sagte:
    »Ich heiße T’amuro.«
    Cade folgte ihr und merkte nicht einmal, daß Storzia ihm das Gewehr und die Zügel der Tiere abnahm.

 
5.
     
    Kleine Lichter wurden zwischen den Hütten entzündet und hingen an langen, dünnen Seilen in unterschiedlicher Höhe. Als das Abendlicht verblaßte, wurde die rauchgeschwängerte Luft klar und warm. Vom Wald her kam ein frischer, würziger Geruch. Überall huschten kleine, sehnige Gestalten umher. Es waren die Männer und Jungen des Stammes der Thorkan Qy. Hier herrschten die Frauen, und auf den ersten Blick schien es, als sei alles in bester Ordnung. Kleine Kinder kamen heran und bestaunten die fremden Männer, die aus den Badehütten kamen, frische, geliehene Kleidung am Körper. Dort drinnen hatte man sie gereinigt, eingeölt, massiert. Alles war mit einer ruhigen Selbstverständlichkeit geschehen. Cade spannte die Muskeln unter dem kleinen Jäckchen und lächelte einem kleinen Mädchen zu, das sich an seine Hose klammerte. Die Kleidungsstücke der Gäste hingen bereits, frisch gewaschen, an den Ästen der Bäume. In der Nabe der Feuer war ein langer, schmaler Tisch aufgebaut worden.
     
    *
     
    Aus der Schwärze eines Hütteneingangs glitt eine schlanke Gestalt. Sie ging zielstrebig auf Cade Kilham zu, der sich angesichts dieser Vorbereitungen ein wenig unbehaglich zu fühlen begann. Seine Leute umstanden in kleinen Gruppen eines der Feuer.
    »Ich bin Mokanji«, sagte das Mädchen. Ihr Aufzug ließ darauf schließen, daß sie eine der lanzenbewehrten Amazonen des Spätnachmittags gewesen war. »T’amuro sagt, ich bin für das Essen verantwortlich. Alles ist angerichtet, Fremder.«
    »Danke«, sagte Cade. »Da bei euch die Frauen befehlen – werdet ihr mit uns zusammen essen?«
    »Einige von uns. Der Männer Schönheit ist ihre Häuslichkeit«, erwiderte das Mädchen.
    Cade lachte kurz und antwortete:
    »Wo eine Frau regiert, da regiert die Laune.«
    »Das mag für Kortight richtig sein, aber nicht für Thorkan Qy, Fremder. Sage deinen Männern, sie haben alle Rechte, die wir ihnen zubilligen. Nicht mehr!«
    »Und nicht weniger, denn die Gastfreundschaft ist heilig wie Ahouri«, sagte Cade und ging neben ihr zum Tisch. »Sie wissen bereits, wie sie sich zu benehmen haben.«
    Cade und T’amuro saßen am Kopfende des Tisches, die anderen Männer an beiden Seiten, zwischen ihnen Mädchen des Stammes. Jüngere Mädchen brachten die Speisen und die Getränke heran und teilten aus. Man sah, abgesehen von den reichlich verwunderten Fremden, keinen einzigen Mann. Das Essen verlief langsam und schweigend. Es gab eine starke, kräftig gewürzte Suppe. Sie vertrieb die letzte Müdigkeit und erfüllte sie alle mit einer erwartungsvollen Spannung. Dann wurden gebratene Früchte aufgetragen und ein mächtiger Wildbraten, stark gewürzt und mit schmalen, hartgerösteten Speckstreifen durchzogen. Die Männer säbelten sich gewaltige Scheiben ab und legten sie auf die Holzteller. Zum erstenmal während des Mahles redete T’amuro Cade an.
    »Eure Reise, Fremder, verlief bisher gut?«
    Cade wunderte sich, seit er erfahren hatte, daß auch T’amuro ein Mensch ohne weit zurückreichende Erinnerungen war, nicht mehr über ihre flüssige Sprache.
    »Bisher, ja. Und der heutige Abend ist die vorläufige Krönung, Königin T’amuro, denn wir fühlen uns sicher und wohl.«
    »Ihr werdet bei jedem Stamm, der Ahouri verehrt, die gleiche Aufnahme finden, falls ihr dort

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