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Kriegerin der Nacht

Kriegerin der Nacht

Titel: Kriegerin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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»Zauber, die gegen alles von außen Bestand haben werden. Solange niemand diese Zauber außer Kraft setzt, werdet ihr sicher sein.« Sie zog eine Augenbraue hoch und wandte sich an Kelly. »Zufrieden?«
    »Es tut mir leid - nein. Es ist trotzdem zu gefährlich.«
    »Was würdest du denn vorschlagen?«
    »Sie zu entführen«, sagte Kelly prompt. Sie konnte hören, wie Iliana im Hintergrund zu plappern aufhörte. Kelly gewann hier wirklich keinen Diplomatie-Preis mehr. Wie ein Bulldozer stürmte sie grimmig weiter voran. »Wissen Sie, ich bin nur ein Agent; ich befolge Befehle. Aber ich denke, dass sie für uns zu wichtig ist, um sie einfach frei herumlaufen zu lassen, wo sie sie zu fassen bekommen könnten. Ich denke, wir sollten sie in eine Enklave des Zirkels der Morgendämmerung bringen, wie die, in der sich die anderen Wilden Mächte befinden. Wo wir sie vor dem Feind beschützen können.«
    Grandma Harman sah ihr in die Augen. »Wenn wir das tun«, erwiderte sie milde, »dann sind wir der Feind.«
    Es folgte eine Pause. Kelly begann: »Bei allem Respekt, Ma’am ...«
    »Ich will deinen Respekt nicht. Ich will deinen Gehorsam. Die Anführer des Zirkels der Morgendämmerung haben eine klare Entscheidung getroffen, als diese ganze Sache begonnen hat. Wenn wir eine Wilde Macht nicht mit vernünftigen Argumenten überzeugen können, werden wir keine Gewalt anwenden. Also lauten deine Befehle dahingehend, dass du dein Team nimmst und bei diesem Mädchen bleibst und es so lange beschützt, wie du kannst.«
    »Entschuldigen Sie bitte.« Es war Galen. Die anderen hatten stumm dagesessen und das Geschehen gespannt verfolgt. Nissa und Winnie waren zu klug, um sich in einen solchen Wortwechsel einzumischen, aber Kelly spürte, dass sie beide unglücklich waren.
    »Was gibt’s?«, fragte Grandma Harman.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich sie gern begleiten. Ich könnte ein zusätzlicher >Cousin< sein.
    Dann würden vier von uns über sie wachen - bessere Chancen.«
    Kelly hatte das Gefühl, dass sie jeden Moment vom Schlag getroffen werden konnte.
    Sie war so wütend, dass sie keine Silbe mehr herausbrachte. Während sie erfolglos nach Worten rang, fuhr Galen fort. Sein Gesicht war immer noch bleich und angespannt, wie bei einem jungen Soldaten, der aus der Schlacht zurückkehrte, aber sein dunkelgoldenes Haar glänzte und seine Augen waren fest. Seine ganze Haltung war von ernsthaftem Flehen bestimmt.
    »Ich bin kein Kämpfer, aber vielleicht kann ich auch lernen. Schließlich ist es das, um was wir Iliana bitten, nicht wahr? Können wir irgendetwas von ihr erbitten, das wir selbst nicht zu tun bereit sind?«
    Grandma Harman, die zuvor die Stirn gerunzelt hatte, musterte ihn jetzt anerkennend. »Du hast einen klugen jungen Verstand«, sagte sie. »Wie dein Vater. Er und deine Mutter waren beide starke Kämpfer.«
    Galens Augen verdüsterten sich. »Ich hatte gehofft, ich würde keiner sein müssen. Aber es sieht so aus, als hätten wir nicht immer eine Wahl.«
    Kelly wusste nicht, wovon sie sprachen oder warum ausgerechnet die Alte aller Hexen die Eltern dieses Jungen kannte, den sie selbst in einer Shopping Mall kennengelernt hatte. Aber wenigstens hatte sie den Kloß aus ihrer Kehle bekommen.
    »Auf keinen Fall!«, explodierte sie. Sie stand auf und ihr schwarzes Haar flog, als sie zwischen Grandma Harman und Galen hin und her blickte. »Ich meine es ernst. Auf keinen Fall nehme ich diesen Jungen mit. Und Sie mögen die Alte der Hexen sein, Ma’am, unbestritten, aber ich denke nicht, dass Sie die Autorität haben, mich dazu zu zwingen. Ich müsste es von den Anführern des Zirkels selbst hören. Von Thierry Descouedres oder Lady Hannah. Oder vom Ersten Haus der Gestaltwandler.«
    Grandma Harman stieß ein seltsames Schnauben aus. Kelly ignorierte es. »Er ist nicht nur kein Kämpfer. Er hat mit dieser Angelegenheit einfach überhaupt nichts zu tun. Sie geht ihn nichts an.«
    Grandma Harman sah Galen etwas missbilligend an. »Es scheint, du hast Geheimnisse für dich behalten. Wirst du es ihr erzählen oder soll ich es tun?«
    »Ich ...« Galen wandte sich von ihr ab und sah Kelly an. »Hör zu. Es tut mir leid - ich hätte es schon früher erwähnen sollen.« In seinen Augen stand ein verlegener, entschuldigender Ausdruck. »Es ist nur - irgendwie hat es den richtigen Zeitpunkt noch nicht gegeben.« Er zuckte zusammen. »Ich war heute nicht zufällig in dieser Shopping Mall. Ich bin hingegangen, um nach

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