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Kriegerseelen

Kriegerseelen

Titel: Kriegerseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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folgen. Auch wenn er der Captain war, in seiner momentanen Gemütsverfassung konnte er offensichtlich keinen klaren Gedanken fassen. Die Schritte der beiden Hünen hallten den Gang entlang, als sie sich in Richtung Ondraka aufmachten. Stumm liefen sie nebeneinander her, und erst als sie an den riesigen Aufzügen zum Stehen kamen, begann Tristan leise zu sprechen. »Ich weiß, ich dürfte so etwas gar nicht denken, geschweige denn aussprechen, aber ich kann das nicht tun, Val.«
    »Ich weiß.« Valentin hätte ihm gerne die Hand auf die Schulter gelegt, um ihm zu signalisieren, dass er um die innere Zerrissenheit wusste und ihn verstand. Doch ihm war klar, dass das tödlich für ihn ausgehen konnte. Während die beiden Männer nach unten fuhren, um sich in der unterirdischen Stadt umzusehen, betrank sich Prokojev in seinem Büro. Nachdem er alles vom Schreibtisch gefegt hatte, hieb er mit der Faust auf die polierte Eichenplatte und brüllte seinen Frust heraus. Erst, als sein Handgelenk anschwoll und der Schmerz unerträglich wurde, hörte er auf und goss sich Wodka ein. Mit großen Schlucken trank er mehrere Gläser hintereinander. Alles, was er wollte, war Juno wiederhaben. Er war besessen von ihr und würde gnadenlos jeden töten, der ihr half zu fliehen, oder sie versteckte. Sie gehörte ihm allein. Schwankend ging er von der Bar zu seinem Schreibtischsessel und ließ sich hineinfallen. Als auf dem großen Bildschirm vor ihm eine Nachricht von Dr. Abramovic aufblinkte, grunzte er nur. Mit etlichen Promille Alkohol im Blut verschränkte er die Arme auf der Tischplatte und legte erschöpft den Kopf darauf.
     
    Der Leibarzt hatte alles vorbereitet. Die Paarungszeit konnte beginnen. Sieben junge Männer und ebenso viele Frauen waren aufgrund der genetischen Untersuchungsergebnisse ausgewählt worden. Sie sollten sich fortpflanzen. In der Vergangenheit hatte man mehrmals vergeblich versucht, Nachwuchs durch künstliche Befruchtung zu bekommen. Doch aus irgendeinem Grund war das Ergebnis wenig zufriedenstellend. Zähneknirschend ließ sich Prokojev von Dr. Abramovic überzeugen, dass die natürliche Empfängnis eine wesentlich höhere Erfolgsquote erzielen würde. Seit zwei Jahren wurden nun die ausgewählten Männer und Frauen von den übrigen Bewohnern getrennt sobald die Testergebnisse die erwünschten Werte erreicht hatten. Wenige Tage ohne Einfluss der Droge Peace stiegen deren Hormonwerte sprunghaft an, und sobald die Frauen künstlich stimuliert, ihren Eisprung hatten, wurden sie mit den Männern zusammengeführt. Da die Menschen in Ondraka keine Sexualität kannten und auch sonst wenig Körperkontakt hatten, führte man den Ausgewählten zuerst noch einen Film vor. Es ging um die Paarung von Tieren. Zu mehr war Dr. Abramovic nicht bereit. Es bedeutete zwar, dass die jungen Menschen nun wussten, wie Tiere sich verhielten, aber auch, dass die Frauen, die gerade an der Schwelle zum Erwachsenwerden standen, keine Ahnung von hormongesteuerten jungen Männern hatten.
    Entsprechend ängstlich drängten sie sich dicht aneinander, als sie in den Paarungsraum gebracht wurden. Sie waren völlig nackt und verletzlich. Einer der Männer bekam sofort eine Erektion beim Anblick der unverhüllten Haut. Die Übrigen sechs starrten bewegungslos und verharrten in ihrer Position, bis die letzte Frau im Zimmer war, und die Tür verriegelt wurde. Dann waren sie unter sich. Draußen saßen Dr. Abramovic und zwei seiner Ärzte vor den Kameras, die ihnen erlaubten, das Geschehen im Inneren zu verfolgen. Oft schlossen sie Wetten ab, welcher der Kerle als Erster zum Zug kam und welches Mädchen zuerst dran glauben musste. Die Mitarbeiter, die selbst nicht unter Drogen standen, geilten sich regelrecht auf an diesem Schauspiel.
    Noch standen sie sich in gebührender Entfernung gegenüber. Doch das Ärzteteam wusste, es dauerte in der Regel nicht lange, da stürzten sich die Männer auf die Frauen. Für die war es immer erst ein Schock, doch spätestens, wenn das Team von außen Pheromone in den Raum einleitete, wuchs das Ganze zu einer Orgie aus.
    Wie Tiere paarten sie sich kreuz und quer untereinander. Sie nahmen kaum Nahrung zu sich in den darauf folgenden Tagen. Wenn sie gerade nicht ineinander verschlungen waren, dösten sie höchstens ein bisschen vor sich hin. Bis einer von ihnen wieder erneut begann, sich seinen Instinkten hinzugeben. Es kam immer wieder vor, dass bestimmte Paare sich ausschließlich miteinander beschäftigten. Wie

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