Kriegerseelen
aufgerichtet und sah wie immer furchterregend aus. Die übrigen Männer nickten. Er hatte Recht. Wenn jemand etwas fand, das ihnen weiterhalf, dann war es Storm.
Cara stand ebenfalls auf, gab Thorn einen Kuss auf die Wange und sagte: »Ich sehe nach, ob sie mich brauchen können. Layla.« Sie drehte sich zu der jungen Mutter um. »Willst du mich begleiten?« Die blonde Frau stand auf und nahm Connor das Baby ab, das in seinen Armen lag. Gemeinsam gingen die Frauen hinaus und ließen die Krieger alleine.
Connor, der seit seiner Rettung durch die Brüder als vollwertiges Mitglied des Hauses angesehen wurde, war eher still und zurückhaltend. Doch jetzt hatte er das Gefühl, die Männer, seine Kameraden, brauchten seine volle Unterstützung. »Egal, was es ist, ich bin dabei. Wir finden diese Stadt und befreien ihre Bewohner.«
Fünf kampferprobte mutige Männer standen vor einer großen Herausforderung. Es ging um so viel mehr, als darum, die Aufgabe des Rates zu erfüllen. Es ging um das Leben der drei übriggebliebenen Männer der ehemaligen STS - Einheit.
Die Zeit rannte ihnen davon. Vor wenigen Tagen erst hatten sie diese tödliche Gefahr entdeckt, die wie ein Damoklesschwert über ihnen schwebte. Es waren nicht einmal mehr zwei Monate und bei Storm schien es, als hätte er noch viel weniger Zeit.
Während Lili sich um Ivy kümmerte, die sich übergeben hatte und Cara der jungen Mutter half, die kleine Hope ins Bett zu bringen, saß in einer kleinen Hütte ein alter Mann und wartete darauf, dass er gebraucht wurde. Seit der blonde Krieger das Bewusstsein wiedererlangt hatte und danach sofort verschwand, gab es für ihn nichts zu tun, als zu warten. Das war seine Bestimmung. Doch er wurde langsam müde. Er fragte sich, ob er wirklich in der Lage war, den Männern zu helfen, die auf ihn angewiesen waren. Aber er durfte nicht eingreifen, sie mussten ihn finden, wenn sie gerettet werden wollten. Schlurfend ging er vom Kamin zu dem groben hölzernen Tisch und ließ sich auf einen Stuhl nieder. Kraftlos legte er die Arme auf die Tischplatte und bettete seinen Kopf darauf. Er würde weiter warten.
Storm lag regungslos auf einem Bett im Krankenzimmer. Das Mittel, das Lili ihm mittlerweile über einen venösen Zugang verabreichte, ließ ihn schlafen. Tief, aber nicht traumlos. In der kleinen Hütte war es düster. Der Greis, der ihn gerettet hatte, saß vor dem Tisch, hatte den Kopf auf seine Arme gelegt und wartete. Storm runzelte die Stirn. Er setzte zu einer Frage an. Doch er brachte keinen Laut über die Lippen. Dabei hätte er so viele Fragen. Als er aus seiner Bewusstlosigkeit aufgewacht war, konnte er nicht bleiben. Er musste zu seinen Brüdern und vor allem musste er sich von Rock verabschieden. Trauer legte sich um sein Herz, als er an die Zeremonie dachte, zu der er gerade noch rechtzeitig gekommen war. Doch jetzt war er hier und es war wichtig, dass der Mann ihm antwortete. Aber so sehr er sich auch bemühte, er konnte den alten Mann nicht auf sich aufmerksam machen. Als er schließlich an sich heruntersah, erkannte er, dass er gar nicht körperlich in dieser Hütte anwesend war. Was war da los? Storm versuchte sich zu bewegen und stellte fest, das es unmöglich war. Es war unheimlich. Fast so, wie bei seiner Umwandlung damals, als Sterling und Lilis Mutter ihn mit diesem Serum vollgepumpt hatten. War er erneut irgendjemandem ausgeliefert? Panik keimte in ihm auf. Er schlug die Augen auf und schrie. Sein Puls raste und kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Doch er war ein Krieger. Seine Ausbildung hatte ihn gelehrt, Angst und Schmerz zu unterdrücken. Kurze Zeit später hatte er sich unter Kontrolle und atmete ruhig. Er war zu Hause. Das war gut. Ein Rundumblick verschaffte ihm die Gewissheit, dass er im Krankenzimmer lag. Storm runzelte die Stirn. Vorsichtig begann er Arme und Beine zu bewegen, um festzustellen, ob ihm etwas weh tat. Gerade als er sich aufrichten wollte, wurde die Tür aufgestoßen und Lili trat ein. Ihr Gesichtsausdruck verwirrte ihn. Sie sah besorgt aus und wie nicht anders zu erwarten stand Thunder hinter ihr, der das gleiche angespannte Gesicht machte. »He Kumpel. Doc.« Er krächzte mit heißerer Stimme, dabei wollte er eigentlich cool klingen. »He Storm.« Lili trat zu ihm und fühlte sofort nach seinem Puls. Als sie auch noch seine Augenlider nacheinander hochzog, um mit einer kleinen Lampe die Reaktion der Pupillen zu testen, brummte er vor sich hin. »Thunder, deine
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