Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)
gleich an die Arbeit schicke. Ich will vernünftige Resultate sehen. Im Sommer benötige ich hundert Mann, die fähig sind, deine Magie zu nutzen – auf dem Felde.“
„Also ziehen wir in den Krieg?“
„Bald. Magnus ist in Vanaïr und die Ringmitglieder sind ebenfalls dorthin unterwegs. Sie werden darauf trainiert, die Tamarche zu reiten, damit wir sie in der Schlacht gebrauchen können. In einem oder zwei Jahren sind wir bereit, gegen den Süden zu ziehen.“
„Was ist mit dem Hochkönig?“
„Um den kümmern wir uns nach unserem Sieg. Ich plane keinen langen Feldzug. Wir sind dem Süden überlegen. Das Volk wird auf unserer Seite sein, wenn es unsere Stärke und Präsenz in der ganzen Angelegenheit erkennt. Dann wird es ein Leichtes sein, den Hochkönig von seiner Position zu verdrängen.“
„Warum brauchst du diese hundert Mann schon im Sommer?“
„Weil ich sie natürlich auf ihre Feldtauglichkeit testen will!“, fauchte der General. „Nur ein Narr würde eine neue Waffe unerprobt in den Kampf schicken. Ab dem Sommer werden die Männer lernen, mit den Soldaten zusammenzuarbeiten. Deshalb müssen sie alles, was diese Magie betrifft, bereits beherrschen.“
„Ich weiß nicht, ob ich hundert Mann zusammenbekommen werde“, warf Paeon ein.
Doch der General ließ sich nicht beirren.
„Du hast ein ganzes Reich zur Verfügung, um die richtigen Personen zu finden! Ich will den Süden nicht nur besiegen, ich will ihn überrollen!“ Algier machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum.
9.Deserteure
Ihr Ausbilder hatte schnell gemerkt, dass Shade und Maerkyn den neuen Rekruten um einiges voraus waren, was ihre Kampffertigkeiten anging.
Trotzdem hatte es den Anschein, als hätte er beschlossen, sie durch das Grundtraining zu boxen. Shade fand diese Entscheidung nicht schlecht. Erstens konnte er sich nicht erinnern, wann und wie gut seine Ausbildung gewesen war, und zweitens, auch wenn sie gut gewesen war; das Training würde ihm sicher nicht schaden. Maerkyn war da anderer Meinung. Er fand es mehr als mühsam, wieder von null anfangen zu müssen. Schließlich war er gut und hatte die Turniere in Ionaen nicht wegen seines guten Aussehens gewonnen.
Khazan machte es auch keinen Spaß, den ganzen Tag in Shades Herzen versteckt zu verbringen. Wenn er am Abend endlich ein bisschen Auslauf bekam, war er schlecht gelaunt und gereizt.
Der Winter musste sich im Norden bereits dem Ende zuneigen, als Thor auf Shade und Maerkyn zukam, die zusammen hätten üben sollen.
„Killian, Faolan, kommt auf ein Wort mit mir.“
Es war heiß. Bereits zu dieser Jahreszeit konnten sie nur mit leichten Hemden und Hosen bekleidet im Freien trainieren. Die Luft über dem hart gestampften Boden erhitzte sich rasch, sodass den beiden Männern, obwohl sie sich nicht großartig bewegt hatten, Schweiß auf der Stirn perlte. Die anderen Rekruten sahen ihnen neugierig nach und Shade konnte nicht widerstehen, ihnen keck zuzuwinken. Danach wandten sich die meisten wieder ihren Übungen zu. Irgendwie hatten die beiden nie Anschluss zu den anderen gefunden. Grund dafür war wahrscheinlich die Erfahrung, die sie bereits mitbrachten und welche die anderen ihnen neideten. Shade gab sich allerdings auch nicht besonders Mühe, nett zu sein. Die meisten nahmen an, dass die Zwei etwas ausgefressen hatten und nun vorgeladen wurden. Besonders traurig darüber war niemand.
Thor führte sie an diversen Zelten vorbei, bis sie zu einem soliden Wachhaus aus Stein und Holz gelangten.
Die Tür stand offen. Nach der grellen Sonne draußen brauchten alle Augen außer Shades eine Weile, um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Das ehemalige Ringmitglied tat gut daran, zu warten, bis die anderen bereit waren, weiterzugehen. Schließlich wollte er das eine oder andere Geheimnis für sich behalten.
Vor ihnen lag ein dunkler Gang, von dem zahlreiche Türen abzweigten. Die Zweite von links wurde aufgestoßen und Licht flutete auf den düsteren Flur.
„Hier herein“, ertönte eine melodiöse Männerstimme.
Ich verstehe nicht, weshalb wir hier sind.
„Na los. Weitere Einladungen wird es nicht geben!“ Thors Stimme veranlasste Shade, sich in Bewegung zu versetzen. Er gab sich einen Ruck und marschierte auf den Durchgang zu.
So schlimm kann’s nicht werden.
Maerkyn folgte ihm dichtauf und schloss unaufgefordert die Tür hinter sich. Ein Mann dominierte den Raum. Dieser strahlte eine solche Autorität und Selbstsicherheit aus, dass
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