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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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gefunden, nicht wahr?
    Sie schluckte.
    Du meinst, du kannst ihn lieben. Doch du irrst dich. Er ist nicht wie du. Er ist anders. Du bist anders. Er wird dich niemals so verstehen, wie wir dich verstehen. Er wird vergehen, während du währst.
    Tau!
    Dein Schicksal liegt bei uns. Mit uns. Wir vermissen dich. Queen, Ash, Ivy, Rock, Rost, Flex, Cam und ich. Wir fühlen uns unvollkommen ohne dich. Komm zurück! Tau, wir sind dabei, die Welt zu verändern und wir wollen dich dabei haben.
    Sie blieb im Bett. Die Knie angezogen und die Arme darum geschlungen fand Malik sie später vor, als er zurückkam.
    Er fragte nicht nach, sondern nahm sie an seine Brust und wiegte sie sanft hin und her. „Es wird alles gut“, flüsterte er zärtlich und küsste sie leicht auf die Stirn.
    Sie war noch in der Stadt geblieben; hin- und hergerissen zwischen Entzücken und einer unendlichen Traurigkeit.
    Sie war gegangen und hatte ihren Teil der Vereinbarung mit den Hochkönigen gebrochen.
    Ich bin frei. Ich bin am Leben.
    Simura wagte kaum, daran zu denken. Doch da stand sie. In einer verlassenen Villa im alten Teil der Stadt und betrachtete sich in einem großen Wandspiegel. Sie wusste nicht, wie viele Jahrtausende vergangen waren, seit sie das letzte Mal ihr Spiegelbild gesehen hatte. Tatsache war, dass sie sich nicht daran sattsehen konnte. Sie sah gut aus. Weiblich. Verführerisch. Ungezähmt.
    Sie ließ ein leises Lachen hören. Ja, sie war glücklich. Die Ironie der ganzen Sache war, dass sie sich für den Freitod entschieden hatte. Dann war das passiert. Sie war neben dem Smaragd aufgewacht. Mit einem Körper. Ein Körper, den sie normalerweise genau einmal im Jahr hatte gebrauchen können. Nun lebte sie damit schon seit einigen Tagen. Sie zählte nicht nach. Wenn sie den nächsten Morgen nicht erleben würde, was kümmerte sie das?! Seit Langem fühlte sie sich endlich wieder lebendig. Dafür alleine lohnte es sich, zu sterben. Das war es ihr wert. Sie hatte außerdem einen Weg gefunden, wie sie diesen Körper vor dem Verfall bewahren konnte. Es gelüstete sie nach Fleisch, einem Mann, der ihr so viel Hingabe entgegenbrachte, wie sie verdiente. Schwierig war es nicht gewesen, einen willigen Jüngling zu finden. Dass er ihr Liebesspiel nicht überleben würde, konnte sie anfangs nicht ahnen. Zwar verspürte sie leises Bedauern, als sie einen Blick auf den braunen Lockenkopf in den zerwühlten Laken warf. Auch in seinem Tod sah er wunderschön aus, was daran lag, dass der Junge keine äußeren Verletzungen aufwies. Vielleicht hätte sie dessen Schicksal dann schlimmer getroffen, als es in diesem Augenblick der Fall war. Momentan fühlte sie sich zu euphorisch. Nichts konnte ihr etwas anhaben.
    Ehrfürchtig strich sie sich über die honigfarbene Haut. Sie fühlte sich weich und lebendig an.
    Wie magisch wurde ihr Blick wieder von der Leiche im Hintergrund angezogen, die sie im Spiegel sehen konnte. Ihr war klar, dass sie nicht in Karma bleiben konnte.
    Ich will auch nicht. Was hält mich hier? Ich will die Welt sehen. Mein Land!
    Aus einer Laune heraus klaubte sie die am Boden verstreuten Kleider ihres Opfers zusammen. Er – oder seine Mutter – hatte einen exquisiten Geschmack besessen. Die Sachen waren ihr zu groß, doch dieses Problem ließ sich leicht bewältigen. Wer Leben geben kann, kann es auch nehmen. Sie ließ gut eine Handbreit des Hemdsaumes zu braunem Staub zerfallen.
    Zufrieden betrachtete sie ihr verändertes Spiegelbild. Die maskuline Kleidung schadete ihren weiblichen Reizen nicht. Im Gegenteil, Simura fand, dass sie interessanter aussah als mit dem von einer Wäscheleine gestohlenen Rock und der Bluse.
    Wohin als Nächstes?
    Es gab nur eine Möglichkeit, Karma zu verlassen.
    Der Hafen also.
    Draußen war es kalt und Simura war froh, dass zu der neuen Garderobe eine warme Pelzjacke gehörte. Warm eingepackt und mit einem glücklichen Grinsen im Gesicht machte sie sich auf den Weg hinunter zu den Anlegestellen. Begierig saugte sie die Gerüche, Geräusche und Bilder der Stadt in sich auf. Karma hatte sich stark verändert. Mehrere Tausend Jahre war es her, seit sie auf seinen Straßen gewandelt war. Damals hatte ihr eigenes Volk hier geherrscht. Es fiel ihr schwer, sich zu erinnern. Alles war sauberer. Es waren viele Müßiggänger unterwegs gewesen. Teehäuser und Gasthöfe hatten die unteren Straßen gesäumt und der Stadtkern hatte sich größtenteils auf den Klippen befunden. Als ihre Leute zu waghalsig wurden

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